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Liebe und andere Zufalle

Liebe und andere Zufalle

Titel: Liebe und andere Zufalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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Davids Ärmel.
    »Zur Hölle!«, brüllte David und fuhr zurück. »Wieso macht er denn das?«
    »Elvis will nicht heiraten«, erklärte Min. »Ich glaube, Priscilla hat ihm das Herz gebrochen. Er hat sie immer geliebt, weißt du.«
    »Das ist gar nicht witzig«, schimpfte David.
    »Wer lacht denn hier?«
    »Sieh mal, ich mein's ernst.« David holte aus seiner Manteltasche ein Päckchen hervor und reichte es ihr. »Hier, so ernst ist es mir.«
    »Doch wohl kein Ring, oder?«, fragte Min entsetzt.
    »Nein«, erwiderte David, und so wickelte sie es aus. In der Schachtel befand sich eine teure, große Schneekugel mit dem Eiffelturm darin.
    »Der Eiffelturm?«, stieß Min ungläubig hervor. Dieser Kerl kennt mich kein bisschen .
    »Dort verbringen wir die Flitterwochen«, verkündete David und rückte näher. »In Paris. Das wird ein wundervolles Leben für uns, Min. Ich habe auch nichts dagegen, wenn wir sofort eine Familie gründen. Wir können …«
    »Ich will keine Kinder«, unterbrach ihn Min und spähte in die Schneekugel hinein. »David, das ist nicht die Art, wie ich …«
    »Natürlich möchtest du Kinder«, erklärte David. »Du bist die geborene Mutter.«
    Min stellte die Schneekugel auf dem Seitentischchen ab und blickte den Kater an. »Da gibt es zwei Männer, Elvis. Der eine nennt dich einen gefallenen Engel, der andere bezeichnet dich als geborene Mutter. Welchen würdest du wählen?«
    »Na ja, du bist natürlich mehr als das«, räumte David ein. »Aber …« Er hielt inne, als der Kater von der Rückenlehne sprang, an ihm vorbeistrich und dabei eine Spur rötlicher Katzenhaare auf seinem Ärmel hinterließ. »Dein Kater hat gerade auf meinen Anzugärmel gehaart.«
    »Das ist nur fair«, versetzte Min. »Schließlich hat dein Anzug gerade teure Anzugappretur an ihm hinterlassen.«
    »Min, ich weiß, dass du dich mit Cal Morrisey triffst«, fing David an.
    »Ach wirklich?«, erwiderte Min und dachte: Du elender Hurensohn, du versuchst noch immer, diese Wette zu gewin nen . Das war eigentlich genug, um sie Cal direkt in die Arme zu treiben, nur um mit David abzurechnen. Dieser Gedanke war aufregender, als er hätte sein dürfen.
    »Du solltest dich nicht mit Cal treffen«, fuhr David ernst fort. »Nie mehr.«
    Der Kater sprang auf das Seitentischchen und stieß mit der Nase gegen die Schneekugel, bis sie rollte und auf dem steinernen Boden vor dem Kamin landete, wo sie zerschellte und sich eine Wasserpfütze ausbreitete.
    »Elvis!« Min sprang vom Sofa auf, um ihn davonzuscheuchen. »Weg da. Da sind lauter Scherben.«
    »Das hat er mit Absicht getan«, rief David wütend.
    »Ja, David, der Kater hat eine Verschwörung gegen dich angezettelt.« Min angelte den Sockel und ein paar Glasteile aus der Pfütze und legte sie auf den Tisch. Dann holte sie den Abfalleimer und begann, die Glasscherben einzusammeln.
    »Dieser Kater …«, begann David.
    »Ja?«, unterbrach ihn Min und hob die größte Scherbe auf.
    »Egal«, erwiderte David. »Du weißt nicht, was Cal Morrisey vorhat.«
    »Natürlich weiß ich das«, erwiderte Min und hob weiter Scherben auf. »Er versucht, mich ins Bett zu kriegen.«
    »Ja«, bestätigte David, »aber das ist nicht alles.«
    »Ich weiß.« Min betrachtete sich die Bescherung. »Gib mir diese Zeitschrift da auf dem Tisch, ja?«
    David reichte ihr die Zeitschrift, und Min riß das stabile Deckblatt ab, während er fortfuhr: »Du hast keine Ahnung. Er ist zu allem fähig.«
    »Den Eindruck hatte ich auch.« Min schob das Deckblatt unter die Glasscherben und verwendete den Rest der Zeit schrift wie einen Handfeger. Sie kippte die Scherben in den Abfalleimer und entdeckte dann noch ein größeres Stück Glas etwas abseits. »Hör mal, David, du brauchst dir keine Sorgen um mich zu machen. Ich bin nicht in Cal verl… autsch !« Sie zog ihre blutende Hand zurück. »Zum Teufel.« Sie hob das letzte Stück auf, warf es in den Eimer und ging dann in die Küche, um das Blut abzuwaschen.
    »Hörst du mir zu?«, fragte David.
    »Nein«, antwortete Min über dem Rauschen des Wassers. »Ich bin verletzt. Und ich will, dass du gehst. Ich will dich nicht heiraten.« Sie drehte das Wasser ab, umwickelte ihren Finger mit einem Papiertaschentuch und ging ins Wohnzimmer zurück, um David loszuwerden.
    »Min«, begann David von neuem und stand auf. »Du nimmst mich nicht ernst.«
    »Herrje, nein«, versetzte Min und öffnete die Wohnungstür. »Du bist ja ganz nett, David, na ja, eigentlich nicht.

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