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Liebe und andere Zufalle

Liebe und andere Zufalle

Titel: Liebe und andere Zufalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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wehrte Bonnie ab und hob die Hand. »Und warum willst du ihn?«
    »Ach, weil ich mit ihm so viel Spaß hatte«, antwortete Min, zwinkerte die Tränen fort und lächelte gleichzeitig, weil das so oberflächlich klang. »Es machte so viel Spaß mit ihm, Bonnie. Und mit ihm fühlte ich mich so wunderbar. Mit Cal zusammen war ich nie fett.«
    »Du bist auch mit Liza und mir zusammen nie fett«, versetzte Bonnie.
    »Ich weiß«, sagte Min. »Er war fast wie ihr, nur dass ich ihm nicht trauen konnte, und er hat mich wirklich angemacht.«
    »Vielleicht deswegen«, vermutete Bonnie. »Weil du ihn nicht im Griff hattest.«
    »Ja.« Min ließ ihren Kopf gegen die Rückenlehne fallen. »Er war so aufregend. Ich wusste nie, was als Nächstes kam. Und er auch nicht. Wir haben uns gegenseitig angestachelt. Was für Dummköpfe wir doch waren.«
    »Ich würde das nicht unbedingt auf die Vergangenheit beschränken«, meinte Bonnie. »Also zurück zu dem Märchen. Erzähle mir deine Vision von ›Glücklich und zufrieden bis an ihr Ende‹.«
    »Ich habe keine«, entgegnete Min. »Und deswegen werde ich auch nie eine erleben.«
    »Meine«, begann Bonnie, »ist die, dass ich Roger heirate und wir vier Kinder kriegen. Wir leben in einem hübschen Haus in einem der Vororte, wo es gute Schulen gibt, aber keine mit Schuluniformen.«
    »Vernünftig«, kommentierte Min und nippte an ihrem Kakao.
    »Ich bin eine Hausfrau und Mutter, aber ich behalte ein paar Kunden, meine Lieblingskunden, und ich achte darauf, dass ich nicht den Anschluss verliere. Und so weiter und so fort. Und wenn die Kinder größer werden, nehme ich wieder mehr Kunden an, weil sie alle scharf auf meine Dienste sind.«
    »Das ist doch kein Märchen«, wandte Min ein und stellte ihren Becher ab. »Das kann doch leicht so kommen.«
    »Und unser Haus«, fuhr Bonnie fort, als hätte sie nichts gehört, »wird so gemütlich, dass alle gern zu uns nach Hause kommen, in den Ferien und wenn jemand Geburtstag hat, alle kommen zu uns. Und dann gibt es große Abendessen, und alle sitzen um einen Tisch, und wir sind eine große, selbst erwählte Familie. Und du und Liza und Cal und Tony werden Patentanten und Patenonkel für unsere Kinder, und bei jeder großen Veranstaltung in der Schule kommt ihr alle hin und feuert unsere Kinder an …«
    »Ich komme bestimmt«, versicherte Min und versuchte, nicht zu weinen.
    »…und keiner von uns wird je einsam sein, weil wir uns haben«, fuhr Bonnie fort. »Und meine Enkel werden dir gefallen, Min. Wir werden mit ihnen zum Schuhekaufen gehen.«
    »Ach, Bonnie«, heulte Min los und drückte ihr Gesicht ins Sofakissen. Sie weinte laut, während Bonnie ihr über das Haar strich und ihren Kakao trank.
    Als Min sich bis auf ein paar krampfhafte, zitternde Schluchzer wieder beruhigt hatte, meinte Bonnie ruhig: »Und jetzt du.«
    »Ich kann nicht«, schluchzte Min.
    »Natürlich kannst du«, versetzte Bonnie. »Es fängt mit Cal an, nicht?«
    »Warum?« Min setzte sich auf und wischte sich mit dem Handrücken über ihr Gesicht. »Warum muss es immer mit irgendeinem Kerl anfangen?«
    »Weil es ein Märchen ist«, erwiderte Bonnie. »Märchen fangen immer mit dem Prinzen an. Oder in Shannas Fall mit der Prinzessin. Auf alle Fälle fängt es mit einem großen Abenteuer an. Du sitzt ganz alleine in einem Schloss, das heißt in deinem Fall in einem Luftschloss, und da erscheint dieser Kerl, und plötzlich hast du deine ganze Zukunft klar vor Augen …«
    »Und was ist, wenn es der falsche ist?«, fragte Min. »Mal angenommen, rein theoretisch, dass das Ganze mit einem Prinzen anfängt, wie unterscheidest du den Prinzen von …«
    »…dem Biest?«, setzte Bonnie fort. »Schatz, sie sind doch alle Biester.«
    »Roger nicht«, widersprach Min.
    »Also wirklich«, versetzte Bonnie. »Der schnarcht da unten gerade wie ein Bär«, und brachte Min trotz Tränen zum Lachen. »Glaubst du wirklich, das mit Cal wäre ein Fehler?«
    Min schluckte. »Na ja, logisch betrachtet …«
    »Gib Acht, dass ich nicht meinen Kakao über dir ausschütte«, warnte Bonnie.
    »Ich habe sonst nichts, an das ich mich halten kann«, erklärte Min. »Woher soll ich es also wissen?«
    »Erzähle mir deinen Wunschtraum«, bat Bonnie. »Das bleibt ganz unter uns, niemand wird es je erfahren. Wenn du alles kriegen könntest, was du dir wünschst, ohne Erklärungen, ohne Logik, einfach nur, was du dir …«
    »Das wäre Cal«, antwortete Min. »Ich weiß, dass das blöd …«
    »Hör

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