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Liebe und andere Zufalle

Liebe und andere Zufalle

Titel: Liebe und andere Zufalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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Ideen sind genial.«
    Bonnie nickte.
    Min biss sich auf die Lippen und schluckte weitere Tränen hinunter. »Ich möchte, dass dieses Märchen wahr wird.«
    »Na gut«, antwortete Bonnie. »Dann musst du jetzt nur noch herausfinden, wie.«
    »Klar«, versetzte Min. »Das kann ich. Ich muss nur scharf nachdenken.« Sie sah Bonnie an. »Kippst du jetzt deinen Kakao über mich?«
    »Nein«, entgegnete Bonnie. »Das einzige Irrationale, das du tun musst, ist daran zu glauben. Danach brauchst du Köpfchen.«
    »Ah, gut«, versetzte Min. »Köpfchen habe ich. Ein bisschen glauben, gut, abgehakt. Jetzt kommt der Plan. Der ist noch in der Mache.«
    Bonnie nickte zustimmend. »Kannst du jetzt schlafen?«
    »M-hm«, nickte Min, und wieder kamen ihr die Tränen. »Warum kann ich eigentlich nicht aufhören zu weinen?«
    »Wann hast du denn zum letzten Mal geweint?«
    »Kann mich nicht mehr erinnern«, erwiderte Min.
    »Und wann war dir zum letzten Mal etwas so wichtig, dass du hättest weinen können?«, fragte Bonnie.
    »Daran kann ich mich auch nicht mehr erinnern«, erwiderte Min verblüfft.
    »Also, dann musst du ja einiges nachholen«, stellte Bonnie fest und erhob sich. »Und ich muss hinunter und mit einem Bären schlafen.«
    Min lächelte sie feucht an. »Erwarte nicht, dass ich dich wegen Roger bedauere.«
    »Tu ich auch nicht«, versetzte Bonnie fröhlich. »Ich erwarte, dass du mich unendlich beneidest.«
    »Das tue ich«, erwiderte Min, und ihre Gedanken wanderten zu dem Mann, den sie im Mondlicht wütend zurückgelassen hatte. »Aber ich wünsche mir Cal.«
    Cal rief nicht an, und das war schon in Ordnung, sagte Min sich selbst, denn sie würde ihn beim Familien-Hochzeitsessen am Vorabend der Feier sehen, da er nicht abgesagt hatte. Und außerdem hatte sie sowieso keine Zeit, an ihn zu denken, weil es nur noch vier Tage bis zur Hochzeit waren und sie ein Dutzend Mal pro Tag von ihrer immer hektischer werdenden Schwester angerufen wurde. Und überhaupt, sie kam besser zurecht, wenn er sie nicht ablenkte.
    Sie sehnte sich nach ihm.
    Sonntag , sagte sie sich immer wieder, Sonntag ist der ganze Trubel vorbei, Diana ist verheiratet, und ich kann mich dann um mein eigenes Leben kümmern . Das Einzige, dessen sie sich nicht sicher war, war das ›Diana ist dann verheiratet‹, aber da Diana beharrlich daran festhielt, dass ihre Liebe ein Mär chen sei, gab es nicht viel, das Min tun konnte, außer ihr die Hand zu halten, ihr zuzuhören und tröstende Geräusche von sich zu geben. Also munterte sie Diana auf, ging Donnerstagabend zu ihrem Wenn-Abendessen und brachte die Reste der handverpackten Eiscreme mit, die Cal ihr geschenkt hatte, beruhigte Liza, dass sie sich nicht dafür entschuldigen musste, Cal zum Singen veranlasst zu haben, da ihr Streit auf alle Fälle unvermeidlich gewesen war, und versuchte, sich eine Möglichkeit auszudenken, wie sie die Dinge wieder in Ordnung bringen konnte, ohne ihn selbst zu sehen oder mit ihm zu sprechen.
    Samstagvormittag aber musste sie Harry zuliebe zum Baseballspiel kommen, also schlüpfte sie in ihre neuesten Sandalen - durchsichtige, hochhackige Kunststoffpantoffeln mit Kirschen über den Zehen - und erreichte den Park ein paar Minuten nach Spielbeginn. Sie ließ sich auf einem freien Sitz am Seitenrand der Tribüne nieder und versuchte, unbemerkt zu bleiben und gleichzeitig Harry zuzuwinken, aber Bink erspähte sie und winkte sie zu sich hinauf. Min lächelte ihr zu und entdeckte dann, dass der Mann neben ihr nicht irgendeiner der Väter war, sondern Reynolds. Auf Binks anderer Seite saß Cynthie und daneben weitere Eltern, was bedeutete, dass Min dazu verdammt war, neben Reynolds zu sitzen. I rgend etwas muss ich verbrochen haben , dachte sie, während sie hinaufstieg und ihren Platz einnahm. »Und wie steht's für uns?«, wandte sie sich an ihn.
    »Diese Kinder können nicht spielen«, stellte Reynolds kopfschüttelnd fest. »Keine Disziplin.«
    »Na ja, wissen Sie, sie sind ja erst acht «, entgegnete Min.
    »Disziplin fängt in den Kinderschuhen an«, erklärte Reynolds und betrachtete sie vorwurfsvoll. Da geht unsere Chance auf Verbrüderung dahin , dachte Min.
    Unten auf dem Spielfeld gelang es Bentley nicht, den Ball zu fangen, der zu Harry weiterrollte. Harry hob ihn auf und warf ihn in die ungefähre Richtung einer Baseposition, die er für passend erachtete.
    »Oh Gott, Harry«, stöhnte Reynolds lautstark.
    Min entdeckte Cal an einer Seitenlinie und fühlte, wie ihr

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