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Liebe und andere Zufalle

Liebe und andere Zufalle

Titel: Liebe und andere Zufalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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auf«, befahl Bonnie. »Herrgott, du kannst nicht mal träumen, ohne es gleich zu bewerten. Erzähle mir einfach dein Märchen.«
    Min fühlte, wie ihr erneut die Tränen kamen, also hob sie Elvis auf ihren Schoß und streichelte ihn, um sich abzulenken. »Das ist Cal. Und dass er mich so sehr liebt, dass er es kaum aushält, genauso wie ich ihn liebe. Und, äh« - sie schluckte Tränen hinunter - »wir, äh, wir ziehen in ein tolles Haus, hier in der Stadt, vielleicht in dieser Straße hier, in einen von den alten Bungalows wie den, in dem meine Großmutter gelebt hat. Das würde mir gefallen. Mit einem Garten, in dem Elvis auf die Pirsch gehen kann. Und vielleicht mit einem Hund. Ich mag Hunde gern.«
    Bonnie nickte, und Min schnüffelte wieder.
    »Und ich arbeite weiter, weil ich meine Arbeit mag, und Cal auch, weil er seinen Job liebt.« Sie seufzte. »Und manchmal ruft er mich mitten am Tag an und sagt: ›Minnie, ich denke immerzu an dich, komm, treffen wir uns in zwanzig Minuten zu Hause‹, und das tun wir und lieben uns, und es ist wunderschön, so mitten am Tag …« Sie verstummte und schnüffelte, und Bonnie nickte.
    »Und manchmal gehen wir zu Emilio's, wir alle treffen uns bei Emilio's, so wie wir uns jeden Mittwoch treffen, und wir lachen viel und erzählen uns gegenseitig alles Mögliche, und wenn Roger und du Kinder habt, stellt Emilio noch einen Tisch dazu, und er und seine Frau und die Kleinen essen mit, und Brian bedient uns, und manchmal kommen wir auch zu euch in euer Haus …«
    Bonnie nickte lächelnd.
    »…und die Männer sehen sich im Fernsehen ein Spiel an, mit viel Gebrüll und Gestöhne, und du und ich und Liza und Emilios Frau, wir sitzen draußen in der Küche und essen Schokolade und erzählen uns alles, was wir getan haben und was sie getan haben, und wir lachen uns kaputt …«
    Min holte tief Atem und bemerkte, dass sie noch immer weinte.
    »Und dann gehen Cal und ich nach Hause«, fuhr sie mit fast brechender Stimme fort. »Nur wir beide, und wir müssen immer noch lachen und halten uns gegenseitig im Arm, und wir essen und wir lieben uns und sehen uns idiotische Filme an und … sind einfach zusammen. Es geht uns gut, einfach weil wir zusammen sind.« Sie wischte sich über die Augen. »Mehr brauche ich gar nicht. Wir beide zusammen, wir unterhalten uns und kochen und lachen zusammen. So einfach.«
    Sie holte noch einmal zitternd tief Atem und sah Bonnie an. »Das wäre doch leicht möglich, oder?«
    »Ja«, antwortete Bonnie.
    »Aber nur, wenn Cal so ist, wie ich denke«, fuhr Min fort.
    Bonnie nickte.
    »Also muss ich einfach darauf vertrauen, dass er der ist, für den ich ihn halte, und nicht der, für den er sich selbst hält«, schloss Min.
    »Tja, das große Abenteuer«, erwiderte Bonnie.
    »Hast du dich schon mal gefragt, was eigentlich nach dem ›und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Ende‹ kommt?«, fragte Min. »Nachdem die Hochzeit vorüber ist und die Gäste wieder nach Hause gegangen sind und sie alle Geschenke mit der goldenen Krone geöffnet haben? Damit hören die Geschichten immer auf. All die Prüfungen und das Umwerben und das Happy End. Danach hocken sie einfach in ihrem Schloss herum und polieren all die Toaster, die sie zur Hochzeit bekommen haben.«
    »Das käme sehr auf den Prinzen an«, meinte Bonnie. »Ich kann mir David sehr wohl vorstellen, wie er eine Menge Toaster poliert.«
    Min lachte wider Willen.
    »Aber Tony zum Beispiel würde sie alle miteinander verdrahten und so einstellen, dass sie die Toasts in bestimmten Intervallen herauskatapultieren«, malte Bonnie aus, und Mins Gelächter verstärkte sich.
    »Und Cal würde Wetten darauf abschließen«, fuhr Min fort und lachte und weinte zugleich. »Aber erst, nachdem er Tony tausend Mal beim Toastschießen zugesehen hat und die Wahrscheinlichkeiten berechnet hat.«
    »Und Roger würde mit Stöcken und gelbem Band eine Absperrung bauen, damit niemand von umherfliegendem Brot getroffen wird«, erklärte Bonnie voll Zuneigung.
    »Und Liza würde sich überlegen, wie man das Ganze lukrativ machen kann«, lächelte Min. »Und du würdest darauf achten, dass Tony das Toastbrot günstig einkauft und den Profit gut anlegt.«
    »Und du würdest das Ganze begutachten und das Risiko berechnen und uns darauf hinweisen, was wir vergessen haben«, erwiderte Bonnie.
    »Weißt du, diese Toastergeschichte sollte man sich vielleicht einmal näher betrachten«, meinte Min. »Tony spinnt, aber seine

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