Liebe und andere Zufalle
wie muskulös sein Brustkorb unter ihrer Hand gewesen war, wie heiß sein Mund auf ihrem, und wie gut sich seine Hand auf ihrer Brust angefühlt hatte. »Aber ich habe herausgefunden, wie er all die Frauen erobert«, fuhr sie strahlend fort. »Nämlich nicht nur mit Charme.«
»Vielleicht solltest du ihn doch wieder treffen«, meinte Bonnie nachdenklich. »Ich finde, manchmal muss man einfach an etwas glauben.«
Das wäre schön , dachte Min.
»Bonnie«, rief Liza aus. »Willst du wirklich, dass der gleiche Kerl, der deiner Kusine das Herz gebrochen hat und mit David diese Wette abgeschlossen hat, Min demütigt?«
Das wäre schlecht , dachte Min.
»Nein«, erwiderte Bonnie zweifelnd.
»Dann bitte kein Gesülze mehr darüber, Kröten Glauben zu schenken«, verlangte Liza.
»Verwandeln sie sich nicht in Prinzen, wenn man sie küsst?«, fragte Bonnie.
»Das sind Frösche«, widersprach Liza. »Eine völlig andere Spezies.«
»Richtig«, sprach Min in dem Versuch, sich Cal aus dem Kopf zu schlagen. »Kröte, nicht Frosch. Biest. Das absolute Biest.« Dann seufzte sie und bemerkte: »Aber seine Donuts waren köstlich«, und legte sich auf den Rücksitz, um wieder zur Vernunft zu kommen.
David wollte sich gerade zu einem gemütlichen Sonntagnachmittag auf der Couch vor dem Fernseher niederlassen, als das Telefon klingelte. Als er abhob, meldete sich Cynthies Stimme.
»Cal und Min waren heute im Park«, sagte sie. »Er hat sie geküsst. Das ist Freude, ein physiologischer Reiz, der bewirken könnte, dass sie …«
» Warten Sie«, wehrte David ab und holte tief Atem. Daran war diese verdammte Wette schuld. Cal würde alles tun, um diese Wette zu gewinnen.
»Er hat sie mit Donuts gefüttert«, fuhr Cynthie fort. »Er hat sie zu einem Picknick eingeladen und …«
»Min hat Donuts gegessen?« David erstarrte bei diesem Gedanken. »Min isst nie Donuts. Min isst überhaupt keine Kohlenhydrate. Jedenfalls mit mir zusammen hat sie nie Kohlenhydrate gegessen.«
»Und nach jedem Stück hat er sie geküsst.«
»Der verdammte Dreckskerl«, stieß David bösartig hervor. »Was sollen wir tun?«
»Wir müssen ihre Reizauslöser betätigen, um attraktiv für sie zu sein, ihnen Glücksgefühle bereiten, ihnen in Erinnerung rufen, warum sie eigentlich uns wollten«, erklärte Cynthie. »Laden Sie Min für morgen Mittag zum Essen ein. Sorgen Sie dafür, dass allesperfekt ist. Sorgen Sie dafür,dass siedasGefühl hat, etwas Besonderes für Sie zu sein und geliebt zu werden, erzeugen Sie bei ihr Glücksgefühle. Holen Sie sie sich zurück .«
»Ich weiß nicht recht«, zögerte David, der sich an Mins Gesichtsausdruck erinnerte, als er ihr den Laufpass gegeben hatte. Eigentlich sollte doch sie auf Knien zu ihm gekrochen kommen, nicht er zu ihr.
»Ich werde mit Cal zu Mittag essen«, erklärte Cynthie, als habe er nichts gesagt. »Ich wollte mich zurückhalten, weil ich dachte, er käme von selbst zurück, aber dafür ist jetzt keine Zeit mehr. Ich habe ihn noch vor dem Nachtisch im Bett, und das sollte der Geschichte ein Ende setzen.«
»Min ist wütend auf mich«, gab David zu bedenken. »Ich glaube, es ist noch zu früh für eine Einladung zum Mittagessen.«
»Ach, wie draufgängerisch.« Es herrschte eine lange Stille, dann fragte Cynthie: »Ihre Familie. Sagten Sie nicht, dass sie das Bedürfnis hat, dass die Familie ihre Verehrer akzeptiert?«
»Ja«, bestätigte David. »Ihre Mutter schwärmte für mich.«
»Na also«, meinte Cynthie. »Rufen Sie ihre Mutter an und erzählen Sie ihr die Wahrheit über Cal und die Frauen.«
»Nein«, lehnte David ab und erinnerte sich an Nanettes Desinteresse an allem, das nicht mit Kalorien oder Mode zu tun hatte. »Lieber den Verlobten ihrer Schwester. Greg. Den rufe ich heute Abend an.«
»Was soll denn der nützen?«
»Er wird es sofort Diana erzählen«, erklärte David, »denn er trifft sie jeden Abend. Und sie wohnt noch bei ihren Eltern, das heißt, sie erzählt es ihrer Mutter und ihrem Vater. Und der Vater hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt.«
»Das ist gut«, stimmte Cynthie zu.
»Er hat sie mit Donuts gefüttert?«, fragte David nochmals und krümmte sich innerlich bei dem Gedanken.
»Stückchen für Stückchen«, bestätigte Cynthie.
Der Bastard . Das tat er nur wegen dieser verdammten Wette. Nach all dem großartigen Gerede darüber, kein Unschuldsknabe zu sein, aber auch kein Schwein, beabsichtigte er, Min mit Donuts zu verführen und dann seine
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