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Liebe und andere Zufalle

Liebe und andere Zufalle

Titel: Liebe und andere Zufalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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sollte. »Könnte ich bitte meinen Rock zurückbekommen?«, bat sie zittrig, und er beugte sich so weit zur Seite, dass sie den Stoff unter ihm hervorziehen konnte. »Vielen Dank. Für das Mittagessen. Es war wunderbar.«
    »Bleib hier«, bat er, und sie blickte ihm in die Augen und dachte: Oh ja .
    » Nein «, befahl Liza und zerrte Min vom Tisch, dass sie auf das Gras taumelte.
    »Das soll sie selbst entscheiden«, verlangte Cal.
    »Ach ja?« Liza machte einen Schritt auf ihn zu. »Kennen Sie sie etwa so gut? Machen Sie sich etwa etwas aus ihr? Würden Sie sie etwa für immer lieben?«
    » Liza «, rief Min vorwurfsvoll und zerrte an ihrem Arm.
    »Ich habe sie doch erst vor drei Tagen kennen gelernt«, erwiderte Cal.
    »Was soll das dann, sie so zu küssen?« Liza wandte ihm den Rücken zu. »Komm mit, Min.«
    »Vielen Dank für das Mittagessen«, wiederholte Min, als Liza ihren Griff verstärkte. Sie griff hinter sich nach ihren Sandalen auf dem Tisch und erwischte die Bänder. Dann zog Liza sie mit sich durch die Bäume davon.
    Als sie verschwunden waren, wandte sich Cal zu Tony um und erklärte: »Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich dich umbringen lassen soll oder ob ich's lieber selbst tue.«
    »Nicht mich. Liza«, entgegnete Tony. »Aber sie hat wirklich mehrere Male Mins Namen gerufen und dich in die Seite gestoßen, bevor sie dir ihre Tasche über den Schädel gezogen hat.« Sein Blick wanderte zum Tisch. »Hey, Hot Dogs.« Er setzte sich auf den Tisch und griff nach einem der Päckchen.
    »Diese Frau ist doch geisteskrank«, stieß Cal hervor und rieb sich seinen Hinterkopf. Jetzt, da Min fort war, schwand langsam die Hitze in ihm, aber er fühlte sich dadurch nicht besser. »Das war ein tätlicher Angriff.«
    »Sie ist geisteskrank?«, versetzte Tony. »Und was ist mit dir?«
    »War doch gar keine große Sache.« Noch zehn Minuten, und wir hätten uns splitternackt ausgezogen. Das wäre 'ne Sa che gewesen .
    »Erzähl das mal Harry«, antwortete Tony. »Das war jetzt schon mehr, als er eigentlich darüber wissen sollte, was Onkel Cal in seiner Freizeit treibt.«
    »Harry?«, echote Cal und warf einen Blick hinüber, wo Harry gesessen hatte. Er war noch immer dort, aber jetzt saß eine dünne Blondine neben ihm. Bink. Cal schloss die Augen, und die Erinnerung an Mins Leidenschaft verflüchtigte sich. »Sag mir nicht, dass Bink uns auch zugesehen hat.«
    »Weiß ich nicht. Als wir kamen, war sie noch nicht da. Vielleicht hat sie nur das dramatische Ende mitgekriegt. Worauf sitze ich eigentlich, zum Teufel?« Er zog einen Schuh mit einer roten Blüte unter der Decke hervor.
    »Mins Sandale«, antwortete Cal und sah im Geiste Mins Zehen fröhlich winken. »Gib sie Liza, wenn du die Chance hast. Stopfe sie ihr in den Rachen, wenn's geht.«
    »Klar. Als wenn ich darauf scharf wäre«, entgegnete Tony und warf die Sandale in die Kühltasche.
    Cal holte sie wieder hervor, bevor das Eis die Blume durchweichen konnte, und versuchte, Min aus seinen Gedanken zu verscheuchen. »So wie's aussieht, ist Bonnie in Ordnung, also brauchen wir uns um Roger keine Sorgen zu machen.« Er wendete Mins Sandale in seiner Hand hin und her. Ein lächerliches Ding mit kleinen Absätzen, die sich wahrscheinlich in den Boden bohrten, wenn sie über Gras ging, und mit dieser verrückten Blüte, die sich sicherlich auflöste, wenn sie sie bei Regen trug. Auch das heizte ihn an.
    »Von wegen«, widersprach Tony mit vollem Mund. »Roger will heiraten.«
    »Das ist doch keine Katastrophe«, befand Cal und versuchte sich vorzustellen, warum ein so praktisch veranlagter Mensch wie Min solche Schuhe trug. Aber anscheinend hatte Min durchaus einen etwas verrückten Hang zum Unpraktischen, sonst hätte sie ihn wohl kaum auf einem Picknicktisch außer Rand und Band gebracht. Der Gedanke daran überwältigte ihn einen Augenblick so sehr, dass er nichts um sich herum wahrnahm. »Was?«, fragte er.
    »Ich sagte, ja genau, deswegen rennst du auch wie ein Reh vor Cynthie davon«, wiederholte Tony.
    »Na ja, für mich ist das Heiraten nichts, aber für Roger vielleicht schon«, antwortete Cal und ließ die Sandale auf den Tisch fallen. »Er war nie groß auf Abenteuer aus.«
    »Stimmt«, gab Tony zu. »Und wenn Bonnie eine nette Frau ist, ziehe ich vielleicht ins Apartment über der Garage der beiden.«
    »Noch eine gute Nachricht«, nickte Cal, mit den Gedanken bereits bei Min, wie sie üppig und heiß in seinen Armen … Nein . Er brauchte nicht

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