Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe und andere Zufalle

Liebe und andere Zufalle

Titel: Liebe und andere Zufalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
Vom Netzwerk:
verschwammen. Er überließ sich vollkommen ihrem Geschmack, ihrem Duft, ihrer Wärme, und versank schier in ihr. Als sie sich schließlich zurückzog, kippte er fast in ihren Schoß.
    Sie saß vor ihm, und ihr roter Sweater hob und senkte sich unter ihren raschen Atemzügen. Ihre dunklen Augen blitzten, und ihre üppigen Lippen öffneten sich, und dann sprach sie.
    » Mehr «, hauchte sie, und er blickte ihr in die Augen und neigte sich zu ihr.

5
    Cals Augen glänzten wie schwarze Schokolade, und als er sich wieder zu ihr lehnte, wurde Min plötzlich von Panik erfasst. Abwehrend legte sie eine Hand auf seine Brust und bat: »Nein, warte«, und er blickte hinab und erwiderte: »Richtig«, und hob einen weiteren Bissen Donut in die Höhe. Als sie den Mund öffnete, um »Nein« zu sagen, schob er ihr das Stückchen hinein. In der Wärme schmolz die Glasur dahin, und mit geschlossenen Augen spürte sie genießerisch dem Geschmack nach, der sich in ihrem Mund ausbreitete. Und als sie die Augen öffnete, war er da.
    Er beugte sich zu ihr und küsste sie sanft, und seine Lippen passten so perfekt auf die ihren, dass sie erzitterte. Sie kostete die Hitze in ihm, leckte Schokolade von seinen Lippen und fühlte seine Zunge an ihrer, heiß und überwältigend, und als er den Kuss abbrach, war sie außer Atem und schwindelig, und es verlangte sie nach mehr. Er hielt mit seinen Augen ihren Blick gefangen und wirkte ebenso verklärt, wie sie sich fühlte, doch ließ sie sich nicht täuschen, denn sie kannte ja seine Absichten.
    Es war ihr egal.
    »Mehr«, forderte sie, und er griff nach den Donuts, aber sie sagte: »Nein, von dir «, und packte ihn am Hemd und zog ihn näher zu sich. Diesmal küsste er sie heftig, eine Hand an ihrem Hinterkopf, und sie ließ sich mitreißen. Ihr war, als explodiere ein Funkenregen hinter ihren Augenlidern. Sie fühlte seine Hand an ihrer Hüfte unter ihren Sweater gleiten, und ihr Blut wallte, und das Rauschen in ihrem Kopf schrie: DEN will ich .
    Plötzlich taumelte er unsanft gegen sie.
    »Autsch!«, rief sie, und er blickte sich um, noch immer beide Arme um sie geschlungen.
    »Was zur Hölle soll das?«, rief Cal aus.
    »Ich fragte, was Sie da tun?«, ließ Liza sich vernehmen und schwang eine lederne Handtasche in die Höhe.
    » Wonach sieht es denn aus, zum Henker? «
    »Ich habe mir auf die Lippe gebissen«, stöhnte Min und betastete ihren Mund mit einem Finger.
    Cal wandte sich ihr wieder zu und zog ihren Finger zur Seite, und sein erhitztes, besorgtes Gesicht war ihr so nahe, dass sie sich mit klopfendem Herzen vorbeugte, und er tat das Gleiche, die Augen wieder halb geschlossen, und sie dachte, oh Gott, ja . Dann zerrte Liza Min am Arm fast vom Tisch.
    »Los, runter da, Stats«, befahl Liza, als Min den Kopf in ihre Richtung drehte.
    » Tony «, zischte Cal durch zusammengebissene Zähne.
    »Tut mir Leid, Junge«, erwiderte Tony. »Aber sie ist nicht zu bremsen.«
    »Wir waren gerade beim Nachtisch.« Min rutschte so weit von ihm fort, wie sie konnte, während Cal noch immer auf ihrem Rock saß. Ich weiß ja, dass das blöd war , dachte sie und versuchte, ihn nicht anzusehen, aber ich will's noch mal .
    »Nachtisch?« Liza warf einen Blick auf den Tisch. »Du isst Donuts ?«
    »Äh«, machte Min, und das Schuldgefühl ließ ihren Kopf wieder klarer werden.
    »Was sind Sie?« Cal starrte Liza wütend an. »Die Kalorienpolizei? Hauen Sie ab.«
    »Nein«, entgegnete Liza. »Ich finde, sie sollte so viele Donuts essen, wie sie will. Ich will nur nicht, dass Sie sie ihr verfüttern.«
    »Und warum nicht?«, fragte Cal wild.
    »Weil Sie der berüchtigte Herzensbrecher-Morrisey sind, und sie ist meine beste Freundin.« Wieder zog Liza an Mins Arm. »Na komm schon. Bonnie wartet.«
    » Was bin ich?«
    Min versuchte, noch weiter fortzurücken, aber ihr Rock war noch immer unter Cal festgeklemmt. Wogegen ich gar nichts habe .
    »Bonnie sitzt da drüben auf einer Bank und unterhält sich mit Roger«, warf Tony ein. »Sie macht sich anscheinend weniger Sorgen.«
    »Könnte sich gar nicht weniger Sorgen machen«, versetzte Liza. »Aber sie sollte.« Sie starrte Min an. »Wir haben das alles besprochen. Komm runter von diesem Tisch.«
    Richtig , dachte Min. Ich will aber nicht .
    Sie blickte Cal an, der im strahlenden Sonnenlicht und mit zornigem Gesicht sogar noch großartiger aussah als sonst, doch als die Nebel in ihrem Gehirn sich lichteten, erinnerte sie sich wieder, warum sie nicht hier sein

Weitere Kostenlose Bücher