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Liebe und andere Zufalle

Liebe und andere Zufalle

Titel: Liebe und andere Zufalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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Brüste. Du bist …«
    »Stämmig und gesund«, ergänzte Min bitter.
    »Üppig«, verbesserte Cal und betrachtete das sanfte Heben und Senken ihrer Brüste unter ihrem Sweatshirt.
    »Vollschlank«, schnarrte Min.
    »Prächtig«, schwärmte Cal in Erinnerung an ihre sanften Kurven unter seiner Hand.
    »Ein Wonnebrocken«, brummte Min.
    »Weich und rund und warm, und ich bring mich gerade selbst in Fahrt«, erklärte Cal und fühlte sich leicht schwindelig. »Trägst du irgendetwas unter diesem Sweatshirt?«
    »Natürlich«, erwiderte Min erschrocken.
    »Oh«, seufzte Cal und verabschiedete sich von seiner Phantasievorstellung. »Okay. Wir sollten das Essen nicht kalt werden lassen. Worüber haben wir gerade gesprochen?«
    »Mein Gewicht?«, meinte Min.
    »Genau.« Cal ergriff seine Gabel. »Der Grund, warum du kein Gewicht verlieren kannst, ist, dass du einfach nicht dafür gebaut bist, und wenn du mit irgendeiner dummen Diät doch abnehmen solltest, wäre das wie diese Hühnerkatastrophe, die du angerichtet hast. Zu manchem gehört einfach Butter. Zum Beispiel zu dir.«
    »Das heißt, ich bin zum Dicksein verdammt.«
    »Ein anderes Problem ist, dass du nicht zuhörst . Du willst sexy sein, na dann sei doch sexy. Du hast Vorzüge, die dünne Frauen nie haben können, und du solltest dich darüber freuen und dich entsprechend kleiden. Oder wenigstens so kleiden, dass andere ihre Freude daran haben können. In diesem Kostüm, das du in der Bar anhattest, als ich dich ansprach, sahst du aus wie eine Gefängniswärterin.« Er erinnerte sich, wie er ihr in den Ausschnitt ihres roten Sweaters geblickt hatte, und setzte hinzu: »Aber deine Unterwäsche ist gut.«
    »Es gibt keine Kleidung, die an mir gut aussieht«, stellte Min fest.
    »Natürlich gibt's die«, widersprach Cal und arbeitete sich weiter durch sein Abendessen. »Obwohl du zu den Frauen gehörst, die nackt besser aussehen als bekleidet.« Er verbot seiner Phantasie, sich das genauer vorzustellen. »Nehme ich an. Komm, iss. Hunger macht dich nörglerisch.«
    »Ich sehe nackt besser aus?«, echote Min und nahm ihre Gabel wieder auf. »Nein. Hör mal …«
    »Du hast gefragt, und ich habe geantwortet«, schnitt Cal ihr das Wort ab. »Aber du willst es einfach nicht hören. Die Wahrheit ist, dass die meisten Männer lieber mit dir ins Bett gehen würden als mit einem dürren Kleiderständer, denn du fühlst dich viel besser an, aber die meisten Frauen glauben das einfach nicht. Ihr wollt dauernd für euch selbst schlank sein.«
    Min verdrehte die Augen. »Also war ich die ganzen Jahre über sexy? Und warum hat das niemand bemerkt?«
    »Weil du dich kleidest, als würdest du deinen Körper hassen«, erklärte Cal. »Sexy, das ist eine Sache im Kopf, und du fühlst dich nicht sexy, also siehst du auch nicht sexy aus.«
    »Woher weißt du dann, dass ich es bin?«, fragte Min zornig.
    »Weil ich dir in den Ausschnitt geguckt habe«, antwortete Cal. »Und weil ich dich geküsst habe, und ich muss sagen, dein Mund fühlt sich phantastisch an. Jetzt iss etwas .«
    Min blickte einen Augenblick auf ihr Abendessen und grub dann ihre Gabel hinein. »Herrgott, schmeckt das gut«, seufzte sie nach ein paar Minuten.
    »Es gibt nichts Besseres als gutes Essen«, erklärte Cal. »Na ja, außer …«
    »Es muss doch einen Weg geben, das Essen fettreduziert zuzubereiten«, warf Min ein.
    Cal schüttelte den Kopf. »Gut zu wissen, dass ich an die leere Wand geredet habe. Hast du irgendetwas von dem, was ich sagte, gehört?«
    »Klar«, erwiderte Min. »Ich sah also aus wie eine Gefängniswärterin, als du mich ansprachst, ja?«
    »Nein«, entgegnete Cal. »Deine Schuhe waren toll. Was Schuhe angeht, gönnst du dir endlich mal was.« Und was für nette Zehen .
    »Also bist du nur wegen meiner Schuhe quer durch die Bar auf mich losgesteuert, obwohl ich wie eine Gefängniswärterin aussah?«
    Die Frage hatte etwas für sich, deswegen versuchte er, sich zu erinnern, warum er sie angesprochen hatte. Die Wette. Er krümmte sich innerlich. Diese dämliche Abendessen-Wette mit David. »Ach, zum Teufel.«
    »Es war eine Wette, nicht wahr?« Min klang angewidert.
    Cal zog seine Geldbörse hervor und legte einen Zehner auf den Tisch. »Da hast du's, gehört alles dir. Darf ich zu Ende essen, bevor du mich hinauswirfst?«
    »Klar«, antwortete Min. »Weißt du, du nimmst es ganz gut hin, dass du diese Wette verlierst.«
    »Ich habe nicht verloren«, widersprach Cal und spießte einen Pilz auf.

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