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Liebe und andere Zufalle

Liebe und andere Zufalle

Titel: Liebe und andere Zufalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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»Ich verliere nie.«
    »Du hast für die Wette schon kassiert?«, fragte Min wutentbrannt.
    Cal blickte sie mit gerunzelter Stirn an. »Du bist mit mir aus der Bar verschwunden. Also habe ich gewonnen.«
    »Und alle nehmen einfach an … «
    »Nehmen was an?«, fragte Cal verärgert. »Jemand hat zehn Eier gewettet, dass es mir nicht gelingt, dich zum Essen einzuladen. Aber du bist mit mir gegangen. Also habe ich die zehn Eier gewonnen. Da hast du sie. Können wir jetzt das Thema wechseln?«
    »Also ist die Wette erledigt?«, fragte Min mit ungläubiger Stimme.
    »Ja«, antwortete Cal entnervt. »Also gut, es war nicht gerade die vornehme Art, eine Beziehung anzufangen, aber wir haben ja keine Beziehung: Du wartest auf Elvis, und beide haben wir uns vorgenommen, uns von der Dating-Szene fern zu halten. Und außerdem füttere ich dich. Zum wiederholten Mal. Wieso bist du jetzt noch wütend?«
    »Wegen gar nichts«, erwiderte Min ausdruckslos und widmete sich wieder ihrem Hühnchen.
    »Irgendetwas ist mir da entgangen, oder?«, fragte Cal.
    »Jawoll«, machte Min. »Halt die Klappe und iss.«
    Cal bot an, Min beim Abwaschen zu helfen, aber sie drängte ihn zum Abschied, denn sie hatte genug von ihm wegen der Wette, und sie war wütend auf sich selbst, weil es sie nicht kalt ließ. Sie verstaute die Reste von Emilios Essen im Kühlschrank und warf die Ergebnisse ihrer eigenen Kochkunst angewidert in den Mülleimer. Dann zog sie sich in ihr Schlafzimmer zurück und kroch unter die Satindecke. Cal hatte gesagt, das Bett sei das Einzige, das ihr entsprach. In einer Wohnung voll wertloser, alter Möbel hatte er das einzige schöne, prunkvolle und sexy Stück herausgepickt und erklärt: ›Das bist du.‹ Der Mistkerl.
    Die Katze landete mit einem Sprung auf dem Bett und schlich langsam heran. »Hey«, murmelte Min, als sie sich an ihrer Seite niederließ. Sie streichelte sie und fühlte den mageren, kleinen Körper unter dem Fell, und die Katze öffnete beide Augen. Sie hatten unterschiedliche Farben, wobei das eine ebenso gefleckt war wie das Fell. »Patchwork-Katze«, stellte Min fest, und das Tier schmiegte sich an sie und wirkte unglaublich beruhigend. Min schaltete ihre kleine Stereoanlage neben dem Bett ein und lauschte Elvis, der darüber sang, wie lausig das Leben war, seit sein Baby ihn verlassen hatte. Die Katze stellte die Ohren auf, entspannte sich aber nach etwa einer Strophe wieder auf der Decke. »Ziehst auch ins Heartbreak Hotel ein, was?«, murmelte Min und kraulte die Katze hinter den Ohren. Das Tier presste seinen Kopf mit Nachdruck gegen ihre Hand, und Min betrachtete das kleine Gesicht, das einen ekstatischen Ausdruck annahm, beide Augen geschlossen, und fühlte plötzlich eine Welle der Zuneigung zu dem kleinen Wesen. Es begann zu schnurren, und das Geräusch war tröstlicher, als sie je für möglich gehalten hätte. »Es wäre nicht vernünftig, dich hier zu behalten«, erzählte sie der Katze, und diese öffnete langsam ihre Augen und schloss sie dann wieder, und Min streichelte sie immer weiter, wobei sich der kleine Körper noch näher an sie schmiegte und zusammenrollte, warm und friedlich und Trost spendend. Kein Wunder, dass all die allein stehenden Frauen Katzen hielten. Die waren sicherlich angenehmer als charmante, lügnerische, zwanghafte Spielernaturen, die göttlich küssen konnten und Hände hatten wie … - »Oh, I'm so lonely, Baby«, sang Elvis, und Min beugte sich hinüber und drückte auf den Schalter, um zum nächsten Lied zu springen. Wieder spitzte die Katze die Ohren, doch sie schien ›Don't Be Cruel‹ ebenso gern zu hören wie ›Heartbreak Hotel‹ und rollte sich an Mins Bauch wieder zusammen, warm wie eine Wärmflasche. »Du kannst hier bleiben«, erklärte Min ihr. In gemeinschaftlichem Schweigen lagen sie da und hörten Elvis zu, bis sie beide einschliefen.
    »Da wartet eine richtig scharfe Braut in Ihrem Büro auf Sie«, empfing Davids Assistent ihn, als er Mittwochmorgen die Büroräume betrat. »Entzückend.«
    Min , dachte David, erkannte aber dann enttäuscht, dass das nicht sein konnte. Niemand würde Min als scharfe Braut beschreiben.
    Als er seine Tür öffnete, sah er Cynthie, phänomenal in einem roten Kostüm, vor seinem Schreibtisch sitzen.
    »Da sind Sie ja«, sagte sie und erhob sich.
    »Das ist ein tolles Kostüm«, rief er aus, schloss die Tür hinter sich und ging um sie herum, tief beeindruckt davon, wie raffiniert der Stoff ihren straffen, kleinen Po

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