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Liebe und Vergeltung

Titel: Liebe und Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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nützlich.“
    „Für dich vielleicht“, räumte Sara zögernd ein. „Für andere kann es unangenehme Folgen haben. Hast du deinen Charakter denn ebenso ergründet?“
    Die Frage überraschte Mikahl, und nachdenklich geworden, sagte er nach einem Moment schmunzelnd: „Vom praktischen Standpunkt aus betrachtet, ist es nicht ganz so hilfreich, sich selbst zu genau zu kennen.“
    „Du bist durchtrieben“, erwiderte Sara und schüttelte lächelnd den Kopf.
    „Nun, ich bin das, was das Leben aus mir gemacht hat“, meinte er achselzuckend. „Wie gut, daß nicht jeder die gleiche Vergangenheit hat wie ich.“ Schweigend schaute er seine Gattin einen Augenblick an, neigte sich dann vor und küßte sie.
    Willig öffnete sie die Lippen, schwelgte in der köstlichen Süße des zärtlichen Kusses und spürte, daß ihre Glut mehr und mehr entfacht wurde. Hingebungsvoll, von erwachendem Verlangen getrieben, suchte sie ihm inbrünstig das gleiche zu schenken, was er ihr gab. Sie verlor alle Scheu und bog sich ihm entgegen, als er begierig mit den Lippen die straffe Spitze ihrer Brust umschloß.
    Der Rausch der Sinne drohte Mikahl zu überkommen, und nur mühsam zwang er sich zur Beherrschung. Schon einmal hatte er den Fehler begangen, die Leidenschaft nicht zu zügeln. Sara würde sich ihm jetzt gewiß nicht so bedenkenlos hingeben, wenn sie nicht darauf vertraute, daß er sich zu bezähmen verstand. Schwer atmend richtete er sich auf und begnügte sich damit, ihr die samtene weiße Haut zu streicheln.
    Sie konnte sich nicht erklären, warum er plötzlich so zurückhaltend war, und griff, viel zu entflammt, um sich noch Beschränkungen aufzuerlegen, nach dem Gürtel der Gibbeh und löste mit zitternden Händen den Knoten. Die Robe de chambre auseinanderschiebend, streichelte sie Mikahl die nackte Brust und fand es faszinierend, die harten, festen Muskeln zu fühlen, die Fingerspitzen in das krause Haar zu schieben und seinen Körper zu erkunden.
    Aufstöhnend, nicht mehr fähig, die Lust länger zu meistern, schüttelte er die Gibbeh ab, streckte sich neben Sara aus und liebkoste ihr, sich halb über sie beugend, die vollen Brüste.
    Spielerisch ließ er die Zunge über die rosigen Kuppen gleiten, küßte ihr die schlanke Taille und drückte ihr Küsse auf die Innenseiten der Schenkel.
    Sie spreizte die Beine und seufzte wohlig, als sie seinen tastenden Finger fühlte und Welle auf Welle warm pulsierenden Behagens sie durchströmte. Beglückt schloß sie die Augen, klammerte die Hand um Mikahls Schulter und sehnte sich danach, ihn wieder ganz in sich zu spüren.
    „Sara“, murmelte er und küßte sie auf das gelockte Haar der Scham, „glaub bitte nicht, daß du dich mir hingeben mußt, um mir einen Gefallen zu tun.“
    „Das denke ich nicht“, flüsterte sie, schlug die Lider auf und streckte ihm verlangend die Arme entgegen. „Komm zu mir. Ich brauche dich.“
    „Oh, Sara!“ Sich aufrichtend, schlang er die Arme um sie und legte sich auf sie. Während er eifrig ihr Gesicht mit Küssen bedeckte, drängte er sich zwischen ihre Schenkel und drang langsam in sie ein.
    Unfähig, das erste stürmische Mal zu vergessen, verspannte sie sich unwillkürlich. Doch diesmal empfand sie keinen Schmerz, nur das wundersame Gefühl der Vereinigung. Heißblütig begann sie sich zu bewegen, mitgerissen von Mikahls behutsam gleitendem Rhythmus, und berauschte sich an den Wonnen, die das Spiel der Liebe ihr schenkte. Im Labyrinth hatte sie sich vor Mikahls Kraft gefürchtet, war sich seiner Stärke hilflos ausgeliefert vorgekommen, doch nun fühlte sie sich eins mit ihm, verschmolz mit ihm in körperlicher und seelischer Harmonie. Ein leiser, halberstickter Schrei der Lust entrang sich ihren Lippen, und erschlaffend sank sie auf das Lager zurück.
    Stumm hielt Mikahl sie eine Weile empfangen, erschöpft vom Taumel der Leidenschaft, und ließ sich dann matt zur Seite fallen. Zögernd hob Sara die Hand, strich ihm sacht und zärtlich über den Arm und hielt erstaunt inne, als ihre Finger eine Unebenheit an der Hüfte berührten. Sich leicht aufrichtend, blickte sie auf ein seltsam geformtes Mal, das wie eine Narbe oder eine Tätowierung aussah und die Form eines verzerrten W oder M hatte. Neugierig geworden, zog sie die verschlungenen Linien nach und wunderte sich, daß Mikahl unversehens erstarrte. Fragend schaute sie ihn an und verstand nicht, warum sein Blick einen so merkwürdig wachsamen, Unbehagen erzeugenden Ausdruck hatte.
    Sie

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