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Liebe und Verrat - 2

Liebe und Verrat - 2

Titel: Liebe und Verrat - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Zink
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in wildes Gelächter ausgebrochen wären.
    Mit steifen Schritten taucht Luisa schließlich auf und rückt dabei die Hosenträger zurecht, die ihre ungewohnten Beinkleider halten. Sie reckt das Kinn in die Höhe und marschiert mit verächtlicher Miene an uns vorbei zu den wartenden Pferden. Sonias Räuspern ist in Wahrheit ein unterdrücktes Kichern, während Edmund uns die Zügel der Pferde reicht, auf deren Rücken wir durch die Wälder nach Altus reiten werden. Er hat bereits die Vorräte an den Sätteln verstaut. Wir können sofort aufbrechen.
    Trotzdem steige ich noch nicht auf. Es ist ja schön und gut, wenn Proviant, Wasser und Decken auf dem Rücken der Pferde transportiert werden, aber es gibt etwas, das ich selbst tragen will. Ich öffne den Packen an Sargents Seite und krame darin herum, bis ich meinen Bogen und den Rucksack mit meinen Pfeilen und dem Dolch meiner Mutter gefunden habe. Dass Alice mit diesem Messer den Schutzzauber zerstört hat, den meine Mutter in den Boden meines Zimmers geschnitzt hatte, ändert nichts daran, dass ich froh bin, es bei mir zu haben. Es gehörte meiner Mutter, lange bevor Alice es an sich nahm.
    Jetzt gehört es mir.
    Ich habe keine Ahnung, ob ich Pfeil und Bogen tatsächlich zur Verteidigung brauchen werde, aber ich habe nicht monatelang auf Zielscheiben geschossen, nur um jetzt unsere Sicherheit ganz und gar in Edmunds Hände zu legen. Ich hänge mir sowohl den Bogen als auch den Rucksack über den Rücken, sodass ich beides immer griffbereit habe.
    »Alles klar?« Edmund, der bereits aufgestiegen ist, beäugt den Rucksack.
    »Alles klar«, nicke ich. Mit einem neu erstarkten Selbstbewusstsein steige ich in Sargents Sattel.
    »Was ist mit der Kutsche?«, fragt Luisa und lenkt ihr Pferd hinter das von Edmund.
    Seine Stimme vor uns klingt gedämpft. »Sie wird später abgeholt und nach Milthorpe Manor zurückgebracht werden.«
    Luisa runzelt die Stirn, dreht sich im Sattel herum und schaut zurück. »Aber … eine von meinen Taschen ist immer noch auf dem Dach!«
    »Keine Sorge, Miss Torelli.« Edmunds Ton macht unmissverständlich klar, dass er keine Widerrede wünscht. »Auch das überflüssige Gepäck wird nach Milthorpe Manor gebracht, wo es hingehört.«
    »Aber …« Luisa kocht förmlich vor Empörung. Sie schaut von mir zu Sonia, bis sie sich schließlich in ihr Schicksal ergibt. Ich erfreue mich an dem Moment der Heiterkeit, auch wenn er auf Luisas Kosten geht, denn als wir die helle Lichtung verlassen und uns in die düsteren Schatten des Waldes begeben, ahne ich, dass unsere Reise nach Altus alles andere als heiter werden wird.

7
    Au! Ich glaube, ich werde niemals wieder schmerzfrei sitzen können!« Sonia lässt sich langsam und vorsichtig auf den Stein neben mir sinken.
    Ich weiß genau, was sie meint. Ein leichter Ausritt hier und da hat uns nicht im Mindesten darauf vorbereitet, was es heißt, sechs Stunden lang im Sattel zu sitzen. Ich will lächeln, aber der Schmerz, den ich in meinem Allerwertesten fühle, lässt nur eine verzerrte Grimasse zu.
    Es war ein merkwürdiger Tag. Ein Tag, an dem wir schweigend ritten – wie hypnotisiert, so schien es, von der Stille des Waldes und dem wiegenden Gang der Pferde. Edmund blieb an der Spitze unserer Kolonne, weil nur er den Weg kennt.
    Ich schaue hinüber zu der Stelle, wo er gerade die beiden Zelte aufgebaut hat, in deren Schutz wir die Nacht verbringen werden, und muss mich über seine Energie wundern. Obwohl ich nicht weiß, wie alt Edmund ist, so war er doch ein Fixpunkt in meinem Leben, seit ich denken kann, und schon als kleines Kind kam er mir väterlich vor. Und trotzdem saß er den ganzen, quälend langen Tag auf seinem Pferd, ohne sich auch nur ein einziges Mal zu beklagen.
    Ich betrachte mir das Lager, und mein Blick fällt auf Luisa, die allein mit geschlossenen Augen da sitzt, den Rücken an einen Baum gelehnt. Ich würde mich gerne etwas mit ihr unterhalten, aber ich bin mir nicht sicher, ob sie wach ist oder schläft, und ich möchte sie nicht stören.
    Als ich zu Sonia schaue, scheint auch sie gerade einzunicken.
    »Wenn ich jetzt hier sitzen bleibe, werde ich mich nie wieder bewegen«, sage ich zu ihr. »Ich werde Edmund helfen.«
    Edmund tut mir leid. Er steckt hier mitten im Wald fest, mit drei verwöhnten jungen Damen, die rein gar nichts von harter Arbeit verstehen. Ich beschließe, dass ich mir während unserer Reise redliche Mühe geben werde, um ihm zur Hand zu gehen.
    »Ich komme auch

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