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Liebe und Verrat - 2

Liebe und Verrat - 2

Titel: Liebe und Verrat - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Zink
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meinen Worten leiten lassen. Falls du gezwungen bist, allein weiterzureisen, hast du alles, was du brauchst, um dein Ziel zu erreichen.«
    Stumm sage ich das Wort vor mich hin. Es fühlt sich angenehm auf meiner Zunge an, und ich schließe die Augen, um es mir genau einzuprägen. Es bringt etwas in mir zum Klingen, obwohl ich mich nicht erinnern kann, es jemals zuvor gehört zu haben.
    Una taucht auf der anderen Seite des Betts auf und hält den Becher in der Hand, in den sie das Pulver geschüttet hat. Sie lächelt traurig.
    »Ich denke, dass Lady Abigail jetzt Ruhe braucht.«
    Ich betrachte die Schwester meiner Großmutter. Sie ist bereits eingeschlafen, und ich beuge mich vor und küsse sie auf die heiße Stirn. »Schlaf gut, Tante Abigail.«
    Una stellt den Becher auf dem Nachttisch ab. »Es tut mir so leid, Lia. Gibt es irgendetwas, womit ich dich trösten kann?«
    Ich schüttele den Kopf. »Sorge nur dafür, dass sie es bequem hat.«
    Sie nickt. »Ich habe ihr einen Trank gegen die Schmerzen zubereitet, aber ich will sie nicht wecken, wenn sie so friedlich schläft. Doch ich werde bei ihr wachen. Wenn sie wieder bei Bewusstsein ist, sorge ich dafür, dass es ihr an nichts fehlt.« Sie lächelt. »Du solltest dich ausruhen. Du siehst selbst noch ziemlich müde aus.«
    Erst als sie es ausspricht, merke ich, wie recht sie hat. Ganz plötzlich fühle ich mich völlig ausgelaugt. »Das stimmt. Aber bitte hole mich, wenn sie wieder wach wird. Ich möchte gerne jede Minute mit ihr verbringen, die uns noch …«
    Una nickt verständnisvoll. »Ich sage dir sofort Bescheid, wenn sie wieder ansprechbar ist. Das verspreche ich.«
    Mit zitternden Beinen gehe ich zu Dimitri, der an der Tür auf mich wartet. Er nimmt meine Hand und führt mich hinaus in den Gang, wobei er die Tür hinter uns schließt.
    »Du solltest gleich ins Bett gehen«, sagt er. »In den kommenden Tagen brauchst du all deine Kraft.«
    Ich schaue zu ihm hoch. »Was weißt du über das Versteck der fehlenden Seiten?«
    Er verzieht nachdenklich das Gesicht. »Sehr wenig. Man befahl mir, mich für eine Reise bereitzuhalten, und sagte mir, dass wir beide – mit Edmund als unserem Führer – Altus übermorgen verlassen werden.«
    Ich nicke. Obwohl ich Dimitri rückhaltlos vertraue, habe ich beschlossen, die Bitte meiner Großtante um absolute Geheimhaltung zu respektieren. Ich werde ihm nichts von den Worten erzählen, die sie mir innerhalb des Heiligtums ihrer Kammer zugeraunt hat.
    »Dimitri?«
    »Ja?« Wir biegen um eine Ecke, und ich erkenne den Gang, der zu meinem Zimmer führt.
    »Ich muss Sonia sehen, bevor wir aufbrechen.«
    Ich fühle mich schuldig, weil ich nicht schon früher darauf bestanden habe, aber ich war mir meiner eigenen Kraft nicht absolut sicher. Ich will glauben, dass mein Sinn für Vergebung stark genug ist, um alles andere zu übertreffen, aber ich habe mich immer noch nicht ganz von dem Schock über Sonias Betrug erholt. Ich vermute, ich werde erst dann wissen, ob ich ihr wahrhaftig vergeben kann, wenn ich ihr gegenüberstehe. Und daher muss ich sie sehen, bevor wir Altus den Rücken kehren. Vielleicht wird es unsere letzte Begegnung sein.
    Dimitri bleibt vor der Tür zu meinem Zimmer stehen, und ich sehe, wie es in ihm arbeitet, während die Sorge seine strahlenden Augen bewölkt.
    »Glaubst du wirklich, dass das eine gute Idee ist? Die Ältesten sagen zwar, dass es ihr besser geht, aber vielleicht wäre es ratsam zu warten, bis sie sich wieder ganz erholt hat und wir von unserer Reise zurückgekehrt sind.«
    »Nein. Ich muss sie sehen, Dimitri. Ich habe ansonsten keine ruhige Minute mehr. Ich hätte schon viel eher zu ihr gehen müssen.«
    »Lia, es wäre nichts dadurch gewonnen gewesen, wenn du sie in dem Zustand erlebt hättest, in dem sie auf Altus ankam. Außerdem hätten es die Ältesten sowieso verboten. Aber wenn du glaubst, es sei nötig, sie vor unserem Aufbruch zu treffen, dann werde ich mit den Verantwortlichen sprechen und ihnen deinen Besuch morgen ankündigen.«
    Ich stelle mich auf die Zehenspitzen und schlinge meine Arme um Dimitris Hals. »Danke«, sage ich und küsse ihn mitten auf den Mund.
    Er erwidert meinen Kuss mit kaum verhohlener Leidenschaft. Dann löst er sich von mir. »Du musst dich ausruhen, Lia. Wir sehen uns morgen früh.«
    Ich lehne meine Stirn gegen seine Brust. »Ich will nicht, dass du gehst.«
    Seine Finger graben sich in die Locken an meinem Nacken. »Dann werde ich bleiben.«
    Ich schaue zu

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