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Liebe und Verrat - 2

Liebe und Verrat - 2

Titel: Liebe und Verrat - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Zink
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Wangenknochen und meinen Hals bis zu meinem Ausschnitt. »Schon gut. Ich muss mich ja auch anziehen und mit den Ältesten wegen Sonia sprechen. Ich komme später wieder und hole dich ab.«
    Ich nicke. »Danke, dass du hiergeblieben bist.«
    »Ich habe zu danken«, sagt er grinsend. »Es war der süßeste Schlaf, den ich seit Langem genossen habe.« Er steht auf und wendet sich zu Luisa, die mit einem frischen Gewand über dem Arm am Fußende des Bettes steht. »Die ganze Insel weiß bereits über meine Gefühle für Lia Bescheid. Es ist mir völlig egal, ob alle erfahren, dass ich die Nacht hier verbracht habe, aber um ihretwillen danke ich dir für deine Diskretion.«
    Sie verdreht die Augen. »Ja, ja. Schon gut. Raus mit dir, wenn ich bitten darf! Wenn du nicht bald gehst, bekomme ich sie nie aus diesem Zimmer!«
    »Also gut.« Er lächelt und verlässt ohne ein weiteres Wort den Raum.
    Luisa bricht in lautes Gelächter aus.
    »Was ist?« Ich setze eine Unschuldsmiene auf, aber die Hitze auf meinen Wangen lässt mich vermuten, dass sie mir gründlich misslingt.
    Sie wirft das Gewand nach mir. »Mach mir nichts vor, Lia Milthorpe. Ich kenne dich zu gut.«
    »Ich mache dir nichts vor«, versichere ich ihr schulterzuckend. »Es ist nichts passiert. Er … respektiert die Regeln meiner Welt.«
    Das Gelächter nimmt mit einem Kichern seinen Anfang, das sie noch hinter der Hand unter Kontrolle halten kann, bis es sich in einem brüllenden Lachanfall Luft macht und Luisa sich atemlos auf das Bett neben mich fallen lässt. Ihr Spott kränkt mich ein wenig, aber ich habe keine Möglichkeit, auch nur ein Wort zu meiner oder Dimitris Verteidigung vorzubringen. Luisa ist viel zu sehr damit beschäftigt, nach Luft zu ringen. Schlimmer noch: Ihr Lachen ist ansteckend.
    Ich gebe mir alle Mühe, an mich zu halten, denn schließlich bin ich ja der Grund für ihren Heiterkeitsausbruch, aber ich kann mich einfach nicht beherrschen, und schon bald lachen wir aus vollem Hals, sodass die Tränen über Luisas Gesicht laufen und sich mein Magen schmerzhaft verkrampft. Nach einer Weile versiegt unser Gelächter, und wir liegen Seite an Seite auf dem Bett, während sich unser Atem allmählich wieder beruhigt.
    »Also schön, du hast dich auf meine Kosten amüsiert«, sage ich. »Jetzt ist es wohl an der Zeit, dass du mir von deiner Nacht mit Rhys erzählst.« Dabei starre ich unverwandt zur Decke.
    »Nun, eins kann ich dir jedenfalls sagen: Ich glaube nicht, dass der Respekt vor den Regeln unserer Welt« – hier fängt sie wieder an zu lachen – »zu seinen Stärken gehört.«
    Ich werfe ihr mein Kissen an den Kopf. »Ja, ja. Lach du nur. Und ich habe auch gar nichts dagegen, dass du und Rhys euer wenig tugendhaftes Verlangen befriedigt. Aber ich finde es sehr selbstlos von Dimitri, dass er nicht leichtfertig über die Gepflogenheiten unserer Gesellschaft hinweggeht.«
    »Du hast recht, Lia.« Ich höre, wie sie das Lachen in ihrer Stimme unterdrückt. »Dimitri ist jeder Zoll ein Gentleman. Zum Glück trifft das auf Rhys nicht zu.«
    »Oh … du! Du bist unmöglich!« Ich setze mich auf, schnappe mir das saubere Gewand und versuche, ein würdevolles Gesicht aufzusetzen. »Hast du vorhin nicht etwas von einem Bad gesagt? Das wäre jetzt genau das Richtige für mich.«
    »Du warst schon immer sehr gut darin, das Thema zu wechseln.« Dem kann ich nicht widersprechen, aber sie belässt es dabei, und dafür bin ich ihr dankbar. Sie setzt sich auf und erhebt sich dann vom Bett. »Ich werde jemanden mit einer Badewanne schicken und Bescheid geben, dass heißes Wasser gebracht wird. Die Schwestern werden dir sicher gern ein Bad zubereiten, wie mir auch.«
    »Danke.«
    »Gern geschehen.« Sie geht zur Tür und öffnet sie. Aber bevor sie in den Gang tritt, dreht sie sich um und sagt: »Ich habe nur Spaß gemacht, Lia.«
    Ich lächle sie an. »Ich weiß.«
    Das Lächeln, das sie mir zurückgibt, ist von Melancholie beschattet. »Du bedeutest Dimitri sehr viel.«
    »Auch das weiß ich.«
    Und obwohl zwischen Dimitri und mir noch keine deutlichen Worte gefallen sind, bin ich mir meiner Sache ganz sicher.
    »Du musst das nicht tun, Lia«, sagt Luisa.
    Wir sitzen auf dem Bett und warten darauf, dass Dimitri uns abholt und zu Sonia bringt. Wie Luisa es versprochen hatte, wurde eine große Kupferwanne in mein Zimmer gebracht und mit warmem Wasser gefüllt. Man parfümierte das Wasser mit einem duftenden Öl aus einer klaren Flasche. Ich weiß nicht, ob

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