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Liebe und Völkermord

Liebe und Völkermord

Titel: Liebe und Völkermord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Imran
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Die Osmanen sind das Beste, was uns widerfahren konnte. Wollen sie etwa, dass Christen über uns herrschen? Allah!“
    „ Jedenfalls, es stehen uns wohl harte Zeiten bevor, Bilad. Im Krieg sind Menschen zu Allem fähig.“
    „ Ach, mach dir keine Sorgen. Uns wird nichts geschehen.“
    „ Ich habe dir nicht gesagt, dass du unseren Bund mit den Osmanen auflösen sollst. Ich meinte nur, sei ihnen gegenüber loyal, sei jedoch auch vorsichtig. Und hast du schon darüber nachgedacht, was wir machen, wenn die Christen weg sind? Unser Wohlstand basiert doch nur auf deren fleißiger Arbeit und ihren Abgaben an uns.“
    „ Ja, das ist ein Punkt, den auch Agha Tschalabi angesprochen hat. Ich habe ja nicht gesagt, dass ich die Christen nicht mehr hier haben möchte. Nur, wenn sie Verräter sind, dann ist es besser, dass wir uns so schnell wie möglich uns ihrer entledigen, bevor sie dies mit uns tun. Wir werden eine Lösung finden. Wir könnten ihr Land kurdischen Bauern geben, die es dann bestellen.“
    „ Sei nicht so naiv, Bilad! Deine Volksbrüder werden es doch nicht dulden, deinen Reichtum zu finanzieren. Was auch immer du über die Aramäer denkst, sie waren zwar oft verärgert wegen der hohen Steuerpflicht, jedoch haben sie sich nie gegen uns erhoben. Deine Leute aber werden es tun, glaub mir. Es wird dann zu einem Bürgerkrieg kommen. Und unsere Köpfe würden sie in den Tigris werfen.“
    „ Du machst mir Angst, Chatune. Von dieser Seite aus habe ich das noch nicht gesehen. Du hast wie immer recht. Immer wenn ich eingehender über deine Einwände und Ratschläge nachdenke, sehe ich ein, dass du recht hast. Was würde ich nur ohne dich machen. Ich danke dir.“
    „ Ja ja, auf mich kannst du dich verlassen. Ich mache das nicht für dich, sondern, weil ich nicht will, dass alles, was ich mitaufgebaut habe, nicht umsonst gewesen ist. Und jetzt geh zu deiner Geliebten!“
    Immer wieder erinnerte sie ihn an seine Schwächen, Fehler und Sünden. Was sollte sie denn gegen ihn machen? Sie konnte einfach nicht ihre Ehre aufs Spiel setzen. Ihr Ehemann hatte nach islamischem Recht die Erlaubnis, sich eine oder mehrere weitere Frauen zu nehmen. Ihr Mann war ein mächtiger Mann. Sie liebte es, die Frau eines mächtigen Mannes zu sein. Eine Frau, über die die Welt sprach. Deswegen war sie bei ihm geblieben. Und weil sie sonst um ihr Leben hätte fürchten müssen.
    Er verließ ohne ein weiteres Wort ihr Gemach und betrat gleich sofort in das von Fatima.
    Er schloss die Tür hinter sich und blieb dort stehen und betrachtete sie. Sie saß auf dem Bett und hatte die ganze Zeit über auf ihn gewartet. Sie erhob sich und entblößte sich. Sie stand nackt vor ihm. Er musterte sie wie ein vortreffliches Bild. Noch nie hatte er solch ein bezauberndes Geschöpf gesehen. Er dankte Allah für dieses Geschenk.
    Er trat näher an sie heran und liebkoste zuerst ihre Busen.
    Als sie im Bett lagen und er seinen ersten Orgasmus hatte, ließ er sich zu ihrer rechten Seite auf den Rücken fallen. Für sein hohes Alter war er immer noch vital. In seinen Lenden steckte immer noch die Kraft eines Stiers.
    In diesen Momenten, den Momenten ohne eine Erektion, den Momenten, nachdem er sich in ihr ergossen hatte, verspürte er kein Begehren, in ihrer Nähe sein zu müssen. Doch nach nur wenigen Augenblicken stieg die Lust wieder in ihm empor. Er nahm sie so gut, wie er Chatune in ihrer Hochzeitsnacht genommen hatte.
    Fatima spielte das Spiel mit. Sie war stets willfährig. Sie sprach nicht viel. Deswegen blieb sie für jeden Menschen und auch für ihren Ehemann, auch nach drei Ehejahren, mysteriös. Bilad dachte, er könnte ihr jeden Wunsch von den Augen ablesen. Seine Geschenke, die vielen Kleider und Schmuckstücke, bereiteten ihr schon Freude. Doch das Materielle war nicht das, was sie begehrte.
    Nach dem fünften Male musste sich Bilad ausruhen. Er lag auf dem Rücken, sein Bauch war frei. Auf seiner Stirn waren dicke Schweißperlen. Er atmete tief ein und wieder aus.
    „ Du hast morgen Geburtstag. Du wirst 20 Jahre alt. Das ist ein gutes Alter und ein äußerst besonderer Anlass.“
    Fatima lag auf ihrer linken Wange. Sie schwieg.
    „Was wünschst du dir?“
    Sie schwieg immer noch. Er drehte sich zu ihr hin und strich ihr Haar und küsste sie oberhalb ihres Nackens. Immer noch sagte sie nichts. Er fasste sie mit seiner rechten Hand an ihrem Kinn und schob ihr Gesicht zu sich. Sie schaute ihm nun in die Augen, jedoch blieb ihr Mund immer noch

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