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Liebe, unendlich wie das Meer

Liebe, unendlich wie das Meer

Titel: Liebe, unendlich wie das Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JESSICA BIRD
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war sicherlich nicht das, was eine Frau am Morgen danach hören wollte.
    Er ging zum Bett und kniete sich davor, machte den Mund auf … und wusste doch nicht, was er sagen wollte. Kein Wunder, schließlich musste er seine wahren Gefühle doch vor ihr verbergen.
    Cassandra setzte sich auf. „Ich sollte besser gehen.“
    „Warte …“ Zärtlich legte er die Hände um ihr Gesicht. „Meine Schöne.“
    Die Hände tief in ihrem Haar vergraben, küsste er sie auf den Hals. Wie konnte er ihr sagen, was er empfand, ohne dass sie die schreckliche Wahrheit erfuhr?
    „Ich möchte dich noch einmal lieben“, flüsterte er schließlich. „Nur noch ein einziges Mal, bevor du gehst. Darf ich?“
    Sie sagte nichts, doch sie ließ die Bettdecke fallen.

9. KAPITEL
    Ein paar Tage später stand Cassandra in der Küche des White Caps und starrte nachdenklich auf ihr Klemmbrett. Was wollte sie … ach ja, richtig, eine Notiz über die Hauptabwasserleitung. In letzter Zeit konnte sie sich einfach nicht richtig konzentrieren. Genauer gesagt seit drei Tagen. Seit sie am frühen Morgen die Werkstatt verlassen und Alex das letzte Mal gesehen hatte.
    Seitdem ging er ihr absichtlich aus dem Weg.
    Als jemand die Plastikplane beiseiteraffte und eintrat, dachte sie zuerst, er wäre es, erkannte dann jedoch Spike.
    „Könntest du mir einen Gefallen tun?“, fragte er.
    „Sicher, um was geht’s?“
    „Eigentlich sollte ich Alex heute Abend in die Stadt fahren, aber mir ist was dazwischen gekommen. Könntest du vielleicht einspringen?“
    Cassandra hob die Augenbrauen. „Weiß er, dass du mich darum bittest?“
    „Klar.“
    „Und wo muss er hin?“
    „Ach, nur ein paar Besorgungen machen. Du hast jetzt sowieso Feierabend, oder? Super, danke!“
    Bevor Cass antworten konnte, stieg Spike in seinen Wagen und brauste davon.
    Zögernd ging sie zur Werkstatt. Alex und sie waren schließlich erwachsen, oder? Wenn er so tun konnte, als wäre nichts gewesen, würde sie es sicherlich auch fertigbringen.
    Als sie klopfte, rief Alex von drinnen: „Komm rein, ich bin fast so weit.“
    Er stand über den Schreibtisch gebeugt und studierte Blaupausen.
    „Hey, Mann, hast du schon was gegessen?“, fragte er, ohne aufzuschauen. „Wir könnten auf dem Rückweg beim Silver Diner anhalten. Was denkst du?“
    „Ich denke, dass Spike mich angelogen hat.“
    Alex fuhr auf. „Cassandra?“
    „Tja, sieht so aus, als ob du heute von mir chauffiert wirst. Spike hat mich gebeten, für ihn einzuspringen.“
    „Dann rufe ich wohl besser Libby an. Du musst mich nicht fahren.“
    „Ist schon okay.“
    „Aber du hast den ganzen Tag gearbeitet und …“
    „Herrgott, wenn du mich nicht um dich haben willst, dann sag es einfach, ja?“ Sie hörte selbst, wie schrill ihre Stimme klang.
    „Ich wollte doch nur höflich sein“, murmelte Alex.
    „Entschuldige.“ Unwillkürlich schaute sie zum Bett hinüber, doch schnell wandte sie den Blick wieder ab.
    Sie hatte fest damit gerechnet, dass sie sich nach der gemeinsamen Nacht wiedersehen würden. Er war so ausgehungert gewesen, so leidenschaftlich … Aber er hatte es wohl ernst gemeint, als er gesagt hatte „nur dieses eine Mal“. Die Gefühle für seine „Wunderbare“ waren ihm wohl wichtiger als die Bedürfnisse seines Körpers.
    Alex rollte die Blaupause zusammen und trat zu ihr. „Wollen wir?“
    „Wohin fahren wir eigentlich?“
    „Meine Großmutter besuchen. Sie ist in einem Pflegeheim für Demenzkranke. Früher hat sich Joy um sie gekümmert, aber nach dem Brand im White Caps, als ihr die vertraute Umgebung genommen war, hat sie auch Joy nicht mehr ak zeptiert. Ich bin der Einzige, den sie noch erkennt, aber nur, weil sie mich für ihren Vater hält. Deshalb besuche ich sie ein paar Mal die Woche.“
    Er griff nach seiner Lederjacke und zog sie über. Als sie gerade zur Tür gingen, klingelte sein Handy, und während er ranging, nutzte Cass die Gelegenheit, kurz ins Bad zu verschwinden.
    „Dann bis bald, Mad. Ich hab dich vermisst“, hörte sie ihn sagen, als sie wiederkam.
    „Das war eins meiner Crewmitglieder“, bemerkte er, als sie zum Auto gingen.
    „Oh.“
    „Ja. Mad Dog ist … unglaublich. Wirklich einzigartig.“
    „Du scheinst ihn ja richtig zu bewundern.“
    „Sie. Madeline ist eine Sie.“
    Er ging zur Beifahrerseite und stieg ein – ein versonnenes Lächeln auf dem Gesicht, wie es Cass noch nie zuvor bei ihm gesehen hatte.
    Das Pflegeheim sah von außen grau und trist aus, doch

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