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Liebe, unendlich wie das Meer

Liebe, unendlich wie das Meer

Titel: Liebe, unendlich wie das Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JESSICA BIRD
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wieder vor dem White Caps ankamen, fragte Cassandra hoffnungsvoll: „Soll ich dir beim Reintragen helfen?“
    „Nein. Lass den Motor laufen, es dauert nicht lange.“
    Sie seufzte, sagte aber nichts. Tatsächlich schaffte er es in Rekordzeit, die Tüten in die Werkstatt zu bringen, und das trotz des Gehstocks, den er immer noch brauchte. Er schlug den Kofferraumdeckel zu und kam mit der letzten Tüte in der Hand an ihr Fenster.
    „Danke nochmal“, sagte er, als sie die Scheibe runterrollte.
    Ihre Blicke trafen sich. Frag mich, ob ich noch reinkom men will, dachte sie. Ob ich über Nacht bleibe. So frag mich doch endlich!
    Doch er starrte sie nur undurchdringlich an und sagte: „Gute Nacht, Cassandra.“
    Eine Woche später klappte Alex überrascht sein Handy zu. William Hosworth IV, ein Segelkollege von ihm, wollte ein Boot kaufen. Das Boot, dessen Bauplan Alex ihm geschickt hatte.
    Eigentlich war das nur so eine Idee gewesen. Alex hatte wissen wollen, ob die Änderungen, die er an den Plänen seines Vaters vorgenommen hatte, tatsächlich etwas brachten.
    William war ganz offenbar begeistert. Aber wie sollte Alex ein ganzes Boot bauen? Er hatte mit seinem Vater oft alte Jachten repariert und war auch sonst handwerklich nicht ungeschickt, aber das hieß ja noch nichts. Vielleicht konnte er mit jemandem eine Partnerschaft eingehen? Er kannte zwei Brüder am Blue Mountain Lake, die sich darauf spezialisiert hatten, Reproduktionen von berühmten alten Segelschiffen nachzubauen. Vielleicht konnten sie ins Geschäft kommen?
    Alex dachte daran, dass sich Mad zu einem Besuch angesagt hatte. Seine Crew wollte wissen, ob er bald zurückkam. Aber wenn er wieder Regatten segelte, brauchte er mit dem Bootsbau gar nicht erst anzufangen. Beides ging nicht.
    Nachdenklich schaute er aus dem Fenster und sah drei Klempner im Haus verschwinden. Jeden Nachmittag, wenn die Arbeiter Feierabend machten, stand er hier und kämpfte mit sich, ob er zu Cassandra hinübergehen sollte. Was er dann aber doch nie tat.
    Ein Klopfen an der Tür riss ihn aus seinen Gedanken.
    „Hey, Alex“, rief Spike. „Bist du fertig?“
    „Ja.“ Alex griff nach seinen Sachen und ging hinaus. Als er in Spikes Wagen stieg, schaute er zum Haus hinüber. Wie immer hoffte er, dass Cassandra herauskommen würde. Wie immer vergeblich.
    „Warum gehst du nicht einfach zu ihr und redest mit ihr, Mann?“, fragte Spike.
    Doch Alex schüttelte nur den Kopf.
    Als die Klempner gegangen waren, lehnte sich Cassandra erschöpft gegen die Wand. Jede Bewegung fiel ihr schwer, und sie fühlte sich ständig müde. Kein Wunder, sie schlief ja auch kaum noch. Und Appetit hatte sie auch keinen. Die ungeklärte Situation mit Alex machte ihr immer mehr zu schaffen, je länger er ihr aus dem Weg ging.
    Als sie einen Wagen auf der Einfahrt hörte, hob sie den Kopf. Hatte einer der Klempner etwas vergessen? Doch dann wurde die Plastikplane zur Seite geschoben, und Cassandra glaubte, eine Erscheinung zu sehen.
    Die Frau, die hereinkam, war fast eins achtzig groß und sah aus wie ein Filmstar. Sie trug enge Jeans und einen dunklen Pullover. Das lange schwarze Haar fiel ihr offen über den Rücken, und ihre blauen Augen strahlten.
    „Hi, ich suche Alex Moorehouse“, sagte sie freundlich. „Er sagte, dass er hier wohnt, aber ich habe mich wohl in der Adresse geirrt.“
    „Nein, er wohnt in der Werkstatt.“
    „Ach, in der Scheune? Super. Danke.“ Sie wandte sich zum Gehen.
    „Und wer sind Sie?“, fragte Cass.
    „Madeline Maguire, Alex’ Navigatorin.“ Sie lächelte, und Cass sah ihre perfekten Zähne.
    „Mad Dog“, sagte sie leise.
    „Ah, Sie müssen eine Freundin von ihm sein“, sagte die Frau lachend.
    „Nein, nicht wirklich.“
    Mad Dog warf ihr einen fragenden Blick zu, sagte aber nichts. „Na ja, dann. Jedenfalls danke für Ihre Hilfe.“
    Cass schaute ihr nach, wie sie über den Hof ging. Die Frau bewegte sich wie eine Athletin – kraftvoll, geschmeidig und voller Energie. Genau wie Alex.
    Müde suchte sie ihre Sachen zusammen und schaltete den Generator aus. Sie wollte gerade gehen, als Madeline zurückkam.
    „Er ist nicht da – Sie wissen nicht zufällig, wo er stecken könnte?“
    „Nein, leider nicht, tut mir leid.“ Doch dann fiel ihr ein, dass sie vor etwa einer Stunde Spike auf den Hof hatte fahren sehen. „Ach, warten Sie, wahrscheinlich hat er sich in die Stadt bringen lassen. Dann müsste er bald zurück sein.“
    In dem Moment bog der Honda in die

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