Liebe, unendlich wie das Meer
Einfahrt ein. „Da ist er ja schon.“
Madeline schaute sich über die Schulter um, blieb aber stehen. „Hoffentlich geht alles gut“, sagte sie leise.
„Wie bitte?“
„Na ja, wir haben uns eine Weile nicht gesehen, und inzwischen ist viel passiert. Schauen Sie nur, wie vorsichtig er sich bewegt.“
Alex stützte sich beim Aussteigen auf seinen Stock, betrachtete dann die schwarze Corvette, die offenbar Madeline gehörte.
„Mad Dog!“, rief er in Richtung Werkstatt. „Wo steckst du?“
Mad Dog, Madeline, oder wie sie sich nun nannte, stürmte hinaus und lief unglaublich leichtfüßig auf ihn zu. Cass folgte ihr und ging zu ihrem Wagen.
„Ich bin hier“, rief die Frau und blieb etwa drei Meter von Alex entfernt stehen.
„Hey, mein Mädchen“, sagte er.
„Captain.“
Er lächelte breit. „Bekomme ich eine Umarmung oder willst du mich weiter nur anstarren?“
Mit einem leisen Aufschrei stürzte sich Madeline in seine Arme. Als Alex sie an sich drückte, schloss Cass die Augen, stieg eilig ein und fuhr zu Grays Haus, wo sie kurz Libby und Ernest begrüßte und sich sofort auf ihr Zimmer zurückzog.
Das war sie also, Alex’ Wunderbare. Natürlich konnte er keine offizielle Beziehung mit ihr haben, wenn sie zu seiner Crew gehörte. Offenbar schätzte er sie als Navigatorin noch mehr als als Frau und wollte sie nicht gehen lassen. Er verzichtete lieber auf die Beziehung als auf den nächsten Sieg – was wieder mal seine unglaubliche Selbstbeherrschung bewies. Aber deshalb war er eben auch so erfolgreich.
Muss das sein, dass sie ausgerechnet jetzt herkommt?, dachte Cassandra mutlos. Verdammt, tut das weh.
Am nächsten Morgen starrte Alex aus dem Fenster zum Haus hinüber und versuchte sich vorzustellen, wo Cassandra gerade steckte. Im Bad summte Mad Dog schrecklich falsch die Titelmelodie von Star Wars vor sich hin und machte sich fertig, um mit ihm und Spike zusammen zu trainieren.
„Na, fertig zum Training?“, rief Spike, der in dem Moment hereinkam.
Alex nickte. „Jawoll.“
„Wem gehört denn die Wahnsinns-Corvette vor der Tür? Tolles Teil.“
„Das ist meine“, antwortete Mad und trat aus dem Bad. Sie trug einen schwarzen Sport-BH und schwarze Jazzpants. „Ich bin Madeline. Du kannst mich Mad nennen.“
Alex biss sich auf die Lippe, um nicht laut loszulachen. Spike sah aus, als hätte er einen Geist gesehen. Als Mad auf ihn zuging, und ihm lächelnd die Hand hinstreckte, vertiefte sich sein Ausdruck ungläubigen Erstaunens noch.
Zum ersten Mal betrachtete Alex seine Navigatorin mit den Augen eines Mannes, so wie Spike sie jetzt gerade sehen musste. Ja, sie wirkte tatsächlich wie eine Amazonengöttin. Braun gebrannt, muskulös, mit einem süßen Gesicht und sehr weiblichen Kurven.
Langsam streckte Spike ihr die Hand hin. „Ich find dein Haar toll“, bemerkte Mad und schüttelte ihm kräftig die Hand. „Und dein Tattoo am Hals. Zeigst du mir deine anderen?“
Alex lächelte in sich hinein. Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft, dachte er amüsiert.
Doch Spike warf ihm einen Hilfe suchenden Blick zu, und Alex hatte Mitleid. „Mad, zieh dir besser ein paar Shorts über, sonst fällt unser Spike noch in Ohnmacht.“
„Shorts? Wo soll ich die hernehmen, ich wusste ja nicht, dass du hier dein eigenes Sportstudio hast. Und ich werde bestimmt nicht in Jeans trainieren.“
„Zieh die hier über“, sagte Alex und warf ihr aus einer seiner Taschen eine schwarze Boxershorts zu.
Sie waren schon eine ganze Weile konzentriert beim Training, als es an der Tür klopfte.
„Es ist offen“, rief Alex, der gerade über Mad gebeugt stand und ihr bei den Pushups die Beine festhielt.
Cassandra trat ein und blieb wie erstarrt stehen, um im nächsten Moment hastig wegzuschauen.
„Hi, Cassandra“, begann Alex. Er hatte Mad erzählt, dass Reeses Witwe im Haus nebenan arbeitete, und so erfahren, dass sich die beiden bereits begegnet waren. Jetzt wollte er sie einander offiziell vorstellen, kam aber nicht weit, weil Cassandra ihn hastig unterbrach.
„Joy hat versucht, dich zu erreichen. Dein Handy ist offenbar ausgeschaltet. Joy und Gray sind übers Wochenende hier und geben heute Abend ein Essen. Sie möchten, dass du dabei bist. Frankie und Nate sind auch da. Ich bin sicher, dass dein … Gast ebenfalls willkommen ist. Und du bist natürlich auch eingeladen, Spike. Um sechs.“ Sie drehte sich um und ging zur Tür, ohne ihm in die Augen zu sehen. „Vielleicht solltest du Joy
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