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Liebe, unendlich wie das Meer

Liebe, unendlich wie das Meer

Titel: Liebe, unendlich wie das Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JESSICA BIRD
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da“, sagte er. „Ich habe euch nicht unterstützt, nicht mal gefragt, wie’s euch geht. Und dann komme ich heim als halber Krüppel und benehme mich auch noch ziemlich unausstehlich. Und trotzdem habt ihr beide euch um mich gekümmert. Ihr habt Verständnis gehabt für meine Launen und alles für mich getan. Das hatte ich nicht verdient. Verdiene ich immer noch nicht.“
    „Aber du bist unser Bruder …“, unterbrach ihn Frankie.
    „Davon habt ihr aber all die Jahre nicht viel gemerkt. Ich habe euch im Stich gelassen. Ein Bruder, der diesen Namen verdient, hätte das nicht getan. Ein Mann, der diesen Namen verdient, hätte das nicht getan.“
    Er räusperte sich und schluckte. Nein, er würde nicht weinen. „Ich werde wieder segeln“, verkündete er und zögerte dann, als er sah, wie ihre strahlenden Gesichter ernst wurden. „Aber ich werde öfter nach Hause kommen. Und ich will meinen Teil beisteuern. Ich weiß, dass Grand-Ems Pflege viel kostet. Dafür möchte ich in Zukunft bezahlen.“
    Es würde ihn einen großen Teil seines Einkommens kosten. Segeln war ein Sport für Wohlhabende, daher fielen die Preisgelder nicht außerordentlich hoch aus. Abgesehen davon, dass er natürlich immer mit seiner Crew teilte.
    „Aber das musst du nicht …“, wollte Frankie widersprechen. Als er sie streng ansah, gab sie vernünftigerweise gleich auf.
    Lächelnd legte er ihr eine Hand auf den Bauch. „Die nächste Generation Moorehouse“, murmelte er.
    Wie es wohl wäre, schoss es ihm durch den Kopf, einer Frau, die er liebte, die Hand auf den Bauch zu legen und zu wissen, dass sein Kind dort heranwuchs?
    Er dachte an Cassandra. Sie hatten nicht verhütet, aber sie hatte auch gesagt, dass sie nicht schwanger werden konnte. Jetzt wünschte er sich, dass sie sich irrte.
    Suchend blickte er sich um.
    „Cass ist nach oben gegangen“, erklärte Joy. „Sie hat Libby gesagt, dass sie sich noch nicht wieder gut genug fühlt, um zum Essen zu bleiben.“
    „Hat sie denn was zu Mittag gehabt?“
    „Wohl nur ein bisschen Hühnersuppe.“
    „Dann bringe ich ihr noch einen Teller davon.“

10. KAPITEL
    Als es klopfte, legte Cassandra ihr Buch zur Seite. Sie hatte nicht einschlafen können, doch von dem Roman bekam sie auch nicht viel mit.
    „Herein“, rief sie und setzte sich im Bett auf.
    Es war Alex. Auf einer Handfläche trug er ein Tablett – wie ein Kellner. Unglaublich, dass er es, mit der anderen Hand auf den Stock gestützt, so die Treppen hinauf geschafft hatte. Aber das war eben Alex.
    Er trat ein und schob mit dem Fuß die Tür hinter sich zu.
    „Ausgleichende Gerechtigkeit“, bemerkte er. „Du hast mir auch etwas zu essen gebracht, als es mir nicht gut ging.“
    Obwohl sie ein dickes Flanellnachthemd trug, zog sie die Decke bis zum Kinn hoch.
    „Danke. Du kannst es drüben auf dem Schreibtisch abstellen.“
    Er trat ans Bett. „Ich darf dich wohl nicht füttern, was?“
    „Nein, das schaff ich noch alleine, danke.“
    Vorsichtig stellte er das Tablett auf den Nachttisch und setzte sich dann auf die Bettkante.
    „Wie geht es dir?“
    „Gut.“
    Stirnrunzelnd schaute er sie an. „Du hast dich überarbeitet.“
    „Nein, daran liegt es nicht.“
    „Du brauchst eine Pause.“
    „Nein, es geht mir …“
    „Gut, ja, das sagtest du schon. Vielleicht solltest du dir ein paar Tage freinehmen? Oder eine Woche? Am besten, du fährst richtig in Urlaub. Vielleicht kommt ja O’Banyon mit.“ Bei der Erwähnung des Namens verdüsterte sich sein Gesicht.
    Es fiel ihr schwer, ihn nicht anzuschreien. „Ich sage das jetzt noch ein Mal und dann nie wieder, kapiert? Sean und ich sind nicht zusammen. Der Kuss, den du gesehen hast, war der einzige, den es je gab. Ich habe versucht, etwas für ihn zu empfinden, aber es ging nicht. Und jetzt will ich nie wieder etwas davon hören.“
    Alex senkte den Kopf. „Du hast nichts für ihn empfunden?“
    „Nein.“
    „Aber er schon.“
    „Ja, wahrscheinlich.“ Sie zuckte die Achseln.
    „Er will mehr von dir.“
    „Ja, aber er ist erwachsen genug, um zu akzeptieren, dass wir nur Freunde sein können. Ich werde nicht … zum Teufel, wieso reden wir überhaupt darüber?“
    „Du hast recht. Es tut mir leid, dass ich das missverstanden habe. Ihr beide seid ein schönes Paar, deshalb habe ich angenommen …“
    Ja, genau wie du und diese Amazonengöttin Mad Dog, dachte Cass missmutig. Das perfekte Paar – attraktiv, durchtrainiert, sinnlich. Wie du es schaffst, die Finger

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