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Liebe Unerwuenscht

Liebe Unerwuenscht

Titel: Liebe Unerwuenscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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Privatisierung des Krankenhauses sehr viel positiver gegenüberstand als der Rest der Belegschaft. Endlich mal ein Realist, würde Jennifer sagen.
    Als Beatrice eine Viertelstunde später das Gespräch mit Hausfeld beendete, meldete sich ihr Chefredakteur mitten in die Verabschiedung hinein. »Wenn Sie sich ranhalten, schaffen Sie es. Der Bürgermeister hat in einer Stunde einen Termin mit irgendeinem Ausschuss, will Ihnen aber gern vorher ein paar Minuten geben. Er weiß, es geht um das Krankenhaus, und da er wilde Spekulationen in der Öffentlichkeit vermeiden will, quetscht er Sie dazwischen.«
    Beatrice beeilte sich zu ihrem Wagen zu kommen und fuhr zum Rathaus. Die Sekretärin wusste schon Bescheid und meldete sie gleich an.
    »Ja, es wird ein zweites, ernstzunehmendes Übernahmeangebot geben«, eröffnete Ralf Dalberg Beatrice. »Die Corad AG hat deutliches Interesse signalisiert. Eine Klinikgruppe, die leider sehr bekannt dafür ist, dass sie kleine Krankenhäuser wie das unsere nur aufkauft, um schnell und komplikationslos unliebsame Konkurrenz auszuschalten«, klärte er sie weiter auf.
    »Deshalb tritt Corad auch nicht an die Öffentlichkeit«, schlussfolgerte Beatrice. »Dann droht dem Projekt ja unter Umständen ein sehr drastisches Ende.«
    »Das können Sie wohl sagen. Die Angriffe, denen Frau Feiler ausgesetzt ist, machen es nicht leichter. Gott sei Dank ist die Frau hartgesotten. So manches Mal habe ich ihretwegen geflucht. Dieses Mal hat sie allerdings meine volle Unterstützung.«
    Beatrice verließ das Büro des Bürgermeisters. Jetzt würde sie mit Jennifer ein Hühnchen rupfen. Sie musste ihr Rede und Antwort stehen. Wieso verschwieg Jennifer den Konkurrenten? Man konnte der Corad AG doch ganz einfach vor den Karren fahren, wenn man deren Absichten in einem Artikel offenlegte.
    »Wozu hast du denn eine Journalistin als Freundin?« fragte Beatrice verschmitzt, als sie Jennifer in deren Büro gegenübersaß. »Warum hast du mir nichts von der Corad AG gesagt? Ich kann dich als rettenden Engel hinstellen. Seit wann scheust du positive Publicity?«
    Jennifer schwieg.
    »Was ist?« drängelte Beatrice.
    »Ich bitte dich, Corad in deinem Artikel nicht zu erwähnen«, erwiderte Jennifer mit ernster Miene. »Ich kann es nicht brauchen, dass Corad sich in irgendeiner Weise veranlasst sieht, den Kaufpreis seines Angebotes zu erhöhen. Zum Beispiel, weil sie sich gezwungen sehen, den Leuten den Blick auf die kaum bestreitbaren Schließungsabsichten zu verkleistern.«
    Beatrice schnallte sofort, was Jennifer, wenn auch sehr versteckt, andeutete. »Heißt das, du kennst den Angebotspreis von Corad?«
    »Sagen wir mal so. Ich habe eine ungefähre Ahnung.«
    »Woher?«
    »Das kann ich dir nicht sagen.«
    »Du willst doch nicht, dass ich bei Corad herumstochere, um herauszufinden, wer dort für dich den Maulwurf spielt. Also sag es lieber. Ich will nur mit demjenigen reden. Mir die Absichten Corads bestätigen lassen.«
    »Wozu, wenn du nicht darüber schreibst?« meinte Jennifer lakonisch.
    »Für später, wenn der Verkauf unter Dach und Fach ist.« Beatrice grinste. »Dann kannst du doch nichts mehr dagegen haben, dass ich Corad als Konkurrenten oute. Einen von dir geschlagenen Konkurrenten. Zum Glück für die Stadt! Das bringt dir jede Menge Punkte.« Ihr Gesicht strahlte den Satz aus: Na, wie bin ich zu dir?
    »Nicht nötig«, lehnte Jennifer ab.
    »Seit wann so bescheiden? So kenne ich dich ja gar nicht.« Beatrice stutzte. »Ist da was, was du mir verheimlichst? Etwas, das eine Story werden kann? Dann raus damit. Du weißt, du schuldest mir noch einen Gefallen. Und nun biete ich dir noch gratis Beliebtheitspunkte. Da könntest du ja mal ein bisschen aus dir herauskommen und dich revanchieren.«
    Jennifer seufzte. Das war ja das Problem. Sie erinnerte sich sehr gut, wie sie Beatrice, als die ihr das Alibi gab, hoch und heilig hatte schwören müssen, dass sie den ganzen Abend bei Sarah gewesen war. Wie konnte sie ihr da jetzt sagen, dass sie an dem Abend Frey aufgesucht hatte, um mit ihm ein Geschäft zu machen, das dem Konsortium den Zuschlag in der Krankenhaussache sichern sollte?
    Frey war anfangs natürlich absolut unzugänglich gewesen, sagte ihr ins Gesicht, er würde die Angebotsdaten des Konsortiums an Corad verkaufen, egal, was sie ihm bot. Es wäre ihm auch ein Vergnügen, Jennifers Partner darüber aufzuklären, wessen Leichtsinn es zu verdanken war, dass das Geschäft platzte. Erst als Jennifer

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