Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe Unerwuenscht

Liebe Unerwuenscht

Titel: Liebe Unerwuenscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
Vom Netzwerk:
hätte sie gerade jemanden getötet?« Beatrice machte eine kleine Pause. »Wie wirkt denn so jemand?« fragte sie dann, um Sarah vor Augen zu halten, dass das wohl kein Maßstab sein konnte.
    »Wir reden nicht von jemand, wir reden von Jennifer«, erwiderte die jedoch. Was Beatrice so auffasste, dass Sarah Jennifer so etwas generell nicht zutraute.
    Na schön, sie selbst tat das ja eigentlich auch nicht. Aber andererseits . . . »Wir wissen doch beide, dass Jennifer gewohnt ist, mit harten Bandagen zu kämpfen. Frey hatte ihr ganz schön einen reingewürgt.«
    »Jennifer kämpft mit harten Bandagen. Und sie weiß, gelegentliche Niederlagen gehören zum Kampf dazu. Ihr Motto dazu lautet: Nicht wer hinfällt verliert, sondern wer liegenbleibt«, erwiderte Sarah.
    Beatrice nickte. Ja, das stimmte. Aber ein kleiner Rest Zweifel blieb doch. Und diesen Zweifel musste sie loswerden.
    »Wie kam es eigentlich dazu, dass Frey dich engagiert hat?« wechselte sie das Thema. Beatrice wollte mit der Frage demonstrieren, dass Jennifer sie ins Vertrauen gezogen hatte und Sarah ihr ebenso vertrauen konnte. Zu spät fiel Beatrice auf, dass für Sarah dieser Teil der Geschichte wohl eher unangenehm war.
    »Oh, davon weißt du?« Sarah schaute jetzt auch sehr betreten drein.
    Erst Sarahs Loyalität, nun ihre Verlegenheit – Beatrice gefiel, was sie sah. Aber Sarah war offensichtlich immer noch in Jennifer verknallt. So, wie die sich für Jennifer einsetzte.
    »Ich bin private Ermittlerin«, erklärte Sarah. »Frey kam in mein Büro. Er suchte jemanden mit Geschick in einer heiklen Angelegenheit. Einer nicht ganz legalen, aber dafür gerechten Sache, wie er sagte. Meine kleine Firma leidet unter einem Auftragsdefizit. Ich konnte es mir nicht leisten, mir zu viele Gedanken zu machen. Das andere, also das mit Jennifer, kam irgendwie . . . weiß nicht. Es ging jedenfalls weiter als ursprünglich geplant.«
    Beatrice lächelte Sarah zu. Es sollte soviel bedeuten wie: Ja, Jennifer ist in all ihren Facetten eine faszinierende Frau. Es ist schwer, sich ihr zu entziehen.
    Sarah erwiderte verlegen Beatrice’ Blick. Wobei sie verwirrt feststellte, dass Beatrice Sasse mindestens ebenso faszinierend war wie Jennifer, nur dass die Augen der Frau, die ihr gegenübersaß, wärmer waren. Woraus sie schloss, dass Beatrice Sasse in ihrem Inneren empfindsamer sein musste. Denn woher sollte diese Wärme kommen, wenn nicht von innen? Das hatte sie bei Jennifer immer vermisst. Wärme.
    »Private Ermittlerin? So, so«, hörte Sarah Beatrice sagen. »Schon mal daran gedacht, einen Mordfall aufzuklären?«
    »Macht das nicht die Polizei?«
    »Bisher ohne Ergebnis.«
    »Wie soll ich das dann schaffen? Und was soll das bringen?«
    Beatrice schmunzelte. »Jetzt, wo du eine Journalistin kennst – einen enormen Bekanntheitsgrad. Darüber hinaus ein gutes Honorar, wenn du mir die Rechte an der Geschichte zusicherst.«
    »Ist das dein Ernst?«
    »Ja. Hast du in deinem Büro ein Vertragsformular?«
    »Aber ja.«
    »Na, dann lass uns losfahren.«
    »Fahren?« Sarah gluckste. »Das lohnt nicht. Komm mit.«
    Sarahs führte Beatrice in ihr »Büro«, einem Schreibtisch im Wohnzimmer und griff zielsicher in einen der Ablagekörbe. »Bitte. Lies alles in Ruhe durch und sag, ob es in Ordnung ist.«
    Beatrice überflog die zwei Seiten, nickte und unterschrieb. »Damit bist du offiziell engagiert.« Sie lächelte und konnte sich nicht verkneifen hinzuzufügen: »Und für diesen Auftrag braucht es nicht solchen Körpereinsatz wie bei deinem letzten.«
    Sarah wurde knallrot. »Es war nie was wirklich Ernstes mit Jennifer und mir.«
    Beatrice kniff leicht die Augen zusammen. Vielleicht nicht von Jennifers Seite, aber von deiner? Laut sagte sie: »Es ist nie etwas Ernstes zwischen Jennifer und wem auch immer. Aber wie dem auch sei, Hauptsache, du bewahrst bei deiner Arbeit einen klaren Blick.«
    »Das tue ich, verlass dich drauf.«
    »Gut. Was hältst du davon, wenn du – sagen wir in zwei Tagen – mir die ersten Ergebnisse deiner Recherchen präsentierst? Beim Abendessen?« schlug Beatrice vor. Irgendwie schade, dass Sarah so offensichtlich noch an Jennifer hing, dachte sie dabei. Und Bedenken kamen ihr. War Sarah unter diesen Umständen wirklich die Richtige für die Ermittlungen? Sie war doch deutlich befangen. Und jetzt lief sie schon wieder rot an. Warum das denn nun?
    Na, dreimal darfst du raten, Beatrice. Wie würde es dir gefallen, mit der Ex-Freundin

Weitere Kostenlose Bücher