Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe Unerwuenscht

Liebe Unerwuenscht

Titel: Liebe Unerwuenscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
Vom Netzwerk:
Beatrice . . .
    »Sarah?« fragte Beatrice eindringlich, da Sarah nicht antwortete.
    Sarah schluckte. »Ich weiß nicht. Vielleicht will ich mir einfach nur sicher sein, dass du mich meinst.«
    »Wen sollte ich denn sonst meinen?« fragte Beatrice sanft. »Kleines. Ich küsse nur Frauen, die ich wirklich küssen will. Ein Ersatz reicht mir da nicht aus. Warum glaubst du so einen Unsinn?«
    Weil eine Frau wie Beatrice sich doch nicht ausgerechnet in sie verliebte, die in allem nur die Miniaturausgabe von Jennifer war, seufzte Sarah innerlich. Nicht annähernd so erfolgreich, nicht annähernd so schön und noch dazu zum Monatsende chronisch pleite. Nein, sie war nicht so blöd, das zu glauben. Beatrice spielte in einer anderen, einer höheren Liga. Ihr Interesse würde genau solange anhalten, bis sie einer Frau begegnete, die auch dieser Liga angehörte. Und dann würde sie, die kleine, naive Sarah, kurzerhand abgelegt. Das muss ich mir nicht geben. »Du und Jennifer, ihr seid euch sehr ähnlich. In Jennifers Fall hat es keine Rolle für mich gespielt, dass ich nur eine von vielen war. Da wollte ich gar nicht mehr sein. Allerdings ist das eigentlich nicht meine Art, also will ich es auch nicht zur Gewohnheit werden lassen.«
    Beatrice konnte mit dieser Antwort offensichtlich nichts anfangen, denn sie schaute Sarah nach wie vor fragend an. Dann schüttelte sie den Kopf, hob zu einer Erwiderung an, doch das tiefe Einatmen endete nur mit dem lautlosen Entweichen der zuvor gesammelten Luft. Es folgte ein erneutes Kopfschütteln.
    Beatrice fehlten die Worte. Was sollte sie auch sagen? Dass Sarah nicht eine von vielen war? Wo begann »viele«? Bei drei Frauen, bei fünf? Ja, sie hatte nach Jennifer andere Frauen gehabt. Auch ein oder zwei, wo sie von Anfang an gewusst hatte, dass diese Frau nur eine Affäre sein würde. Warum denn nicht? Aber generell war sie durchaus monogam veranlagt. Doch wie sollte sie Sarah, die sie eindeutig in die Schublade »Vamp« gepackt hatte, davon überzeugen?
    »Ich passe«, blieb Beatrice da nur zu sagen.
    Sarah nickte still.
    Beatrice ging. Die Lust zum Schwimmen war ihr allerdings vergangen. Auf ihrem Zimmer schaltete sie den Fernseher an, ließ sich berieseln. Während sie auf dem Bett lag und die Mattscheibe anglotzte, konnte sie nicht umhin, immer wieder mit dem Kopf zu schütteln.
    So traf Jennifer Beatrice an, als sie gegen sieben Uhr an die Tür klopfte und den undefinierbaren Laut hinter selbiger als »Herein« interpretierte.
    »Hey Frau Faul, los aufstehen.«
    »Wozu?«
    »Wir treffen die anderen beiden in zehn Minuten im Restaurant. Ich habe uns einen Tisch bestellt.«
    »Bin nicht in Stimmung für Gesellschaft«, lautete die brummige Antwort.
    »Nanu, hat dir beim Schwimmen das Wasser die gute Laune weggespült?«
    »Mitnichten«, erwiderte Beatrice. »Denn bis zum Wasser kam ich gar nicht.«
    »Was war es dann?«
    »Ich traf auf dem Gang eine gewisse junge Frau, die ich eigentlich schon überredet hatte, mir Gesellschaft zu leisten, die es dann aber vorzog, meinen Charakter in Frage zu stellen. Das ist mir auf den Magen geschlagen, obwohl ich doch gar nicht so empfindlich bin. Seitdem liege ich hier.«
    Jennifer hörte sich erstaunt die Kurzfassung von Beatrice’ Nachmittag an. »Was hast du denn gemacht, dass sie . . . äh . . . dich rausgeschmissen hat?« fragte sie.
    »Ich habe sie geküsst. Aber sie hat mich nicht rausgeschmissen.«
    »Na, dann kann es ja gar nicht so schlimm gewesen sein.«
    »Schlimm genug für mich. Sarah glaubt, ich bin eine notorische Verführerin.«
    Jennifer grinste. »Na ja, eine Nonne bist du gerade nicht.«
    »Danke.«
    »Aber wo liegt denn das Problem?« wollte Jennifer wissen. »Sarah ist ja nun auch nicht gerade die Unschuld vom Lande.«
    »Oh doch! Die gefallene Unschuld. Gefallen durch widrige Umstände. Und nun auf dem Weg zurück zum Pfad der Tugend.«
    »Ist nicht dein Ernst.«
    »Es ist ihrer . Und das blöde dabei ist . . . ich würde gern mit ihr diesen Pfad entlangtrotten. Leider vergleicht Sarah mich ständig mit dir und schließt diese Möglichkeit deshalb von vornherein aus.«
    »Dann sag ihr doch . . .«, begann Jennifer.
    Beatrice winkte ab. »Habe ich versucht. Hat nicht gefruchtet.«
    »Dann war es nicht deutlich genug.«
    »Ha, hier spricht die Expertin«, meinte Beatrice ironisch. »Lass mal hören. Wie würdest du es denn ausdrücken, wenn du deine Ungebundenheit zu Gunsten einer Frau aufzugeben die Absicht

Weitere Kostenlose Bücher