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Liebe vor der Kamera

Liebe vor der Kamera

Titel: Liebe vor der Kamera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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tatsächlich der Illusion hin,
es gelüstete Sie vielleicht nach meinem schönen Körper. Wie kann man sich nur
so irren !«
    »Den Weg zur Tür wissen Sie
ja«, sagte ich höflich.
    »Da haben Sie verdammt recht,
Sie widerlicher Hund !«
    Sie stürmte aus dem Zimmer, und
wenige Sekunden später hörte ich die Haustür krachend zufallen. Dann brauste
das knallrote Gefährt aufheulend die Auffahrt hinunter. Entweder war sie eine
routinierte Lügnerin oder ein wenig verdreht, wahrscheinlich beides, sagte ich
mir. Es mußte doch einen einfacheren Weg geben, Marisa Vargas zu finden,
beispielsweise, wenn man so lange auf jemanden einschlug, bis der einem
schließlich verriet, wo man zu suchen hatte. Je länger ich darüber nachdachte,
desto sympathischer wurde mir der Gedanke. Ich mixte mir noch einen Drink und
spülte ihn eilig hinunter, ehe ich es mir anders überlegen konnte.
     
     
     

5
     
    Die Brünette mit den langen
Stirnfransen stand im Laden, als ich ankam. Ein Mann, der aussah wie ein
gutsituierter Geschäftsmann, paffte verbissen an seiner Pfeife und bemühte sich
angestrengt so zu tun, als wäre er gar nicht vorhanden, während sie ihm Geld
herausgab. Ich wartete, bis die Transaktion abgeschlossen war, dann lächelte
ich sie an.
    »Von Anfang an habe ich gewußt,
daß Sie hinter Sex her sind wie der Teufel hinter der armen Seele«, bemerkte
sie. »Und siehe da! Hier sind Sie schon wieder, mit verglasten Augen und Schaum
vor dem Mund .«
    »Und Sie haben unter Ihrem
Transparentkleid immer noch keinen Büstenhalter an«, stellte ich fest. »Dabei
dachte ich bestimmt, Sie würden sich eine neue Garderobe leisten, nachdem Sie
gestern bei mir abkassiert hatten .«
    »Ich habe alles für meine
verwitwete Mutter und meinen verkrüppelten Bruder ausgegeben«, erwiderte sie
ungerührt.
    »Im Moment scheint Ihnen ja
alles wie gewünscht zu laufen«, meinte ich. »Bill Wilson läßt Sie wieder den
Laden versorgen, wie ?«
    Sie nickte. »Eine reine
Gefälligkeit von ihm. Er mußte zu einer Besprechung .«
    »Wird er bald zurück sein ?«
    »Bei dem weiß man das nie .«
    Eine dürre Blondine, gebleicht,
drängte mich mit dem Ellbogen zur Seite.
    »He, Süße«, sagte sie mit
schriller Stimme. »Haben Sie >Tausendundeine Nacht auf Lesbos< ?«
    »Das muß ja ein anstrengender
Schmöker sein«, bemerkte ich.
    »Wenn es nicht im Regal steht,
dann haben wir es nicht da«, erwiderte die Brünette ruhig.
    »Nun ja, ein andermal
vielleicht .« Die gebleichte Bohnenstange maß mich mit
einem verächtlichen Lächeln. »Es gibt doch nichts Süßeres als einen Schwulen
mit Humor !«
    Die Brünette kicherte, als die
Blonde zur Tür eilte.
    »Das haben Sie verdient«,
bemerkte sie.
    »Ja, wahrscheinlich«, stimmte
ich zu. »Wie geht es denn Clyde in letzter Zeit ?«
    »Clyde?« Sie krauste die Nase.
»Welchen Clyde meinen Sie denn ?«
    »Es sollte nur ein Witz sein«,
erklärte ich. »Weil Sie doch Bonnie heißen .«
    »Zum Totlachen«, stellte sie
fest. »Und so unheimlich originell!«
    »Ich habe heute
nachmittag Ihre Wohnung im schönen Zentrum von Los Angeles aufgesucht«,
bemerkte ich, »aber Sie waren nicht zu Hause .«
    »Aber, Sie wissen doch, wie es
ist .« Sie lächelte tapfer. »Mit einer verwitweten
Mutter und — «
    »-einem verkrüppelten Bruder«,
schloß ich für sie. »Dafür war aber Tricia da .«
    »Tricia?« Ihre Züge gefroren.
    »Aber Sie wissen doch«,
beharrte ich. »Sie haben mir doch gestern abend erst von ihr erzählt. Die andere Brünette, die, die Marisas Partnerin in dem
Pornofilm war.«
    »Was wollte sie ?«
    »Das sagte sie nicht .« Ich kramte umständlich nach einer Zigarette und steckte
sie an. »Sie hockte ganz unbewegt im Lehnstuhl und starrte mich an .«
    »Sie hat gar nichts gesagt ?«
    »Nein, sie war nämlich tot«,
sagte ich. »Erstochen, neun oder zehn Messerstiche. Das konnte man nicht so
genau sehen. Ihr Pullover war ja ganz verklebt von Blut .«
    Sie stieß einen unterdrückten
Schrei aus und rannte ins Hinterzimmer des Ladens. Ich wollte ihr eben
nachlaufen, als eine eiserne Klammer sich um meinen Arm legte. Der Mann, der
mich festhielt, trug einen schmutzverschmierten Overall über einem massigen
Körper und konnte eigentlich nur ein Fernfahrer sein.
    »He, Mann«, flüsterte er
dröhnend. »Wo ist denn hier nun wirklich was los ?«
    »Was ?« murmelte ich verwirrt.
    »Na, Sie wissen schon !« Er zwinkerte mir zu. »Ich meine, Bücher und Filme sind ja
ganz in Ordnung für die, die

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