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Liebe vor der Kamera

Liebe vor der Kamera

Titel: Liebe vor der Kamera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Schulter ausweinen
wollen, und dann würde ich sie ihrem Vater zustellen und einen schönen, dicken
Scheck kassieren. Das Läuten der Türglocke riß mich aus meinen Träumen.
    Sie wirbelte herum. Ihre
großen, blauen Augen verrieten Angst.
    »Wer ist das ?« fragte sie erschrocken.
    »Keine Ahnung«, versetzte ich.
»Wir werden es aber gleich wissen .«
    »Sagen Sie nicht, daß ich hier
bin .«
    Sie riß mir die Perücke aus der
Hand und drückte sie wieder auf ihren Kopf.
    »Ich werde den Besuch
abwimmeln«, versprach ich. »Es wird nicht lange dauern .«
    »Wo kann ich mich verkriechen ?«
    »In der Küche«, antwortete ich.
»Dann können Sie sich gleich überlegen, was wir zu Abend essen .«
    »Ich werde das Tranchiermesser
wetzen«, erklärte sie auf dem Weg zur Küche. »Und wenn Sie wieder zurückkommen,
Rick, Holman, mache ich Ihnen den Garaus .«
     
     
     

6
     
    Ich öffnete die Tür, und Danny
Bridges mit seinem buschigen roten Haar und dem borstigen roten Schnurrbart
drückte mir die flache Hand auf die Brust und schob mich rückwärts durch den
Flur. Damit blieb seinem Kumpel — Bill Wilson — Platz genug, ganz gemächlich in
mein Haus zu spazieren und die Tür zu schließen. Ich kam stolpernd zum
Stillstand, als der Druck der Hand auf meiner Brust nachließ, und holte tief
Atem.
    »Was, zum Teufel, soll das
heißen ?« schimpfte ich.
    »Regen Sie sich ab, Holman«,
versetzte Danny Bridges. »Ich habe Sie nur ein bißchen gestoßen. Sie haben mich heute nachmittag zusammengeschlagen.
Ich habe also noch allerhand gut bei Ihnen .«
    »Danny ist wie ich«, bemerkte
Bill Wilson mit seiner volltönenden Baritonstimme. »Unheimlich jähzornig.
Manchmal wird er schon bei einem Blick fuchsteufelswild, stellen Sie sich das
vor .«
    Ich brauchte keine Sekunde
dazu, mir meine Chancen auszurechnen. Hätte ich es nur gegen einen aufnehmen
müssen, dann hätten sie etwa eins zu eins gestanden; aber gegen beide waren
meine Aussichten gleich null. Der Held, der in jedem Mann schlummert, löste sich
plötzlich in ein Rauchwölkchen auf und entfleuchte.
    »Wie wär’s mit einem Drink ?« schlug ich tapfer vor.
    »Beverly Hills«, sagte Bill
Wilson voller Ehrfurcht. »Eine andere Welt.«
    »Gastfreundschaft!« Bridges fletschte in einem widerlichen Grinsen die Zähne. »Alles,
was wir wollen, wir brauchen nicht einmal zu fragen.« Seine Handkante landete
hart auf meiner Brust. »Gehen Sie voraus, Holman .«
    Sie begleiteten mich ins
Wohnzimmer, und mir blieb nichts anderes übrig, als mich hinter die Bar zu
verfügen. Ich machte die Drinks, während sie sich auf nebeneinander stehenden
Hockern niederließen und mich anstarrten, als führte ich ein neues
Zauberkunststück vor.
    »Sie wachsen sich allmählich
zur Nervensäge aus, Holman«, bemerkte Wilson, als er seine Finger um das Glas schloß.
»Erst tauchen Sie in meinem Laden auf, suchen ein Mädchen namens Marisa und
beleidigen mich so, daß ich die Beherrschung verliere. Dann schlagen Sie aus
heiterem Himmel Danny k.o., und jetzt ist meine Ladenhilfe verschwunden .«
    »Ihre Ladenhilfe? Wer ist denn
das ?« fragte ich.
    »Sie unterhielten sich mit ihr,
als ich gestern abend zurückkam .« In den getönten Gläsern blitzten Lichtfunken auf, als er den Kopf zur Seite
neigte. »Sie wollen doch nicht behaupten, daß Sie sie schon vergessen haben .«
    »Eine Brünette, wenn ich mich
recht erinnere«, versetzte ich.
    »Sie sollte den Laden
versorgen, aber als ich wiederkam, war sie weg. Mir hat jemand eine
Beschreibung des Mannes gegeben, mit dem sie wegging, und die Beschreibung paßt
haargenau auf Sie .«
    »Wie war doch gleich der Name ?« fragte ich unschuldig. »Bonnie Adams?«
    »Der Name tut nichts zur
Sache«, knurrte er. »Ich möchte wissen, wo das Mädchen jetzt ist .«
    »Bonnie Adams«, wiederholte
ich, »oder war es vielleicht Tricia Cameron ?«
    »Keine Ablenkungsmanöver, Holman«,
fuhr Danny Bridges mich an. »Sagen Sie Bill nur, wo das Mädchen ist .«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Keine Ahnung.«
    Sie leerten beide ihre Gläser
und schoben sie mir über die Theke zu.
    »Haben wir noch Zeit für einen
zweiten ?« wandte sich Bridges an Wilson.
    »Oh, sicher, für einen zweiten
Drink haben wir immer Zeit«, erwiderte Wilson. »Also, Holman, schenken Sie noch
einmal ein .«
    Das entwickelte sich allmählich
im Stil eines zweitklassigen Films, fand ich. Sie beobachteten mich beide mit
Argusaugen, während ich zum zweitenmal die Gläser
füllte.
    »Sagen

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