Liebe wird oft überbewertet
Grusel-Sex-Splatter-Shows und der »schaurigsten Nacht des Jahres«.
Als ob es nicht reicht, dass am 31 . Oktober immer mehr blöde Kinder durch die Straßen ziehen und »Süßes oder Saures« vor sich hin greinen! Man kann es den kleinen Kröten nicht ganz verdenken, dass dieses Rumrennen in der Dunkelheit Spaß macht, dass ein kleiner süßer Duft von Anarchie dabei aufkommt. Viel schlimmer ist, dass die Kommerzialisierung von Kürbissen unsere Gesellschaft immer weiter amerikanisiert! Wurden nicht schon genug unnötige Dinge aus den Vereinigten Staaten importiert: Jogging, Junggesellenabschiede, Casual Friday, Rauchverbot, After-Work-Partys?
Kulturwissenschaftler fanden heraus, dass der Import von Halloween um 1995 in eine Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs fiel. Warum ist er dann aber ein überwiegend westdeutsches Phänomen? Vielleicht, weil der im 19 . Jahrhundert von irischen Einwanderern nach Amerika mitgebrachte Brauch doch tief im Katholizismus verankert ist, der wiederum dem atheistischen Osten fremd ist? Man weiß es nicht.
Aber vielleicht muss man an die Halloween-Mode viel lockerer herangehen, muss den Kürbiserzeugern, der Süßwaren- und Dekoindustrie ihre Gewinne gönnen und schauen, wie dieser Brauch auf hiesige Verhältnisse umcodiert werden kann.
Die Tagespresse hat einen kreativen Umgang mit Halloween gefunden: Mit deutscher Gründlichkeit wird aufgelistet, was an Halloween alles verboten ist und wie weit die Eltern für ihre marodierenden Kinder haften müssen.
Herbst der Trennungen
Es ist trüb und nass – November. Und wie immer in diesem dunklen Monat halten wir inne, ziehen Resümee und freuen uns an dem Herbst der Trennungen. Es ist immer schön, wenn Paare sich trennen, aber wenn gerade in den Wochen vor dem Fest der Liebe so viele Prominenten-Beziehungen scheitern, geht der Paarkritikerin das Herz auf. Warum trennen sich eigentlich so viele Paare im Herbst?, fragen sich die Trennungsfans.
Nun, da gibt es verschiedene Theorien: Man will kurz vor dem neuen Jahr die belastende Beziehung noch schnell loswerden, man denkt in der trüben Jahreszeit mehr nach und beschließt, ein bisschen aufzuräumen und auszumisten. Es könnte aber auch an einer günstigen herbstlichen Sternenkonstellation liegen. Und schließlich: Haben nicht auch alle Revolutionen im Herbst ihren Anfang genommen?
Dieses Jahr fiel der Herbst der Trennungen ein bisschen mau aus, es kann nicht immer 2008 sein – ein sehr starker Trennungsjahrgang. Damals fanden schließlich nicht nur Madonna und Guy Ritchie, sondern auch Sandy Meyer-Wölden und Boris Becker, Sarah Connor und Marc Terenzi auseinander.
Aber auch in den letzten Jahren gab es im Herbst immer sehr schöne Trennungen. Im WM -Jahr 2010 ging der Preis für die Trennung des Herbstes an den Fußballer Mesut Özil und die Sarah-Connor-Schwester Anna Maria Lagerblom. Sie war extra zum Islam konvertiert und dann das! Wird sie zurückkonvertieren?, fragte sich ganz Deutschland. Wir hätten, wären wir gefragt worden, damals dazu geraten, erst einmal eine Religions- und Beziehungspause einzulegen. Interviews zufolge sei das Verhältnis mit dem Fußballer recht langweilig gewesen. Er habe sich in der Freizeit »seinen Freunden, Fanta und seinem Flachbildschirm« gewidmet und stundenlang Playstation gespielt.
Den zweiten Platz haben Christina Aguilera und Jordan Bratman mit ihrer mutigen Trennung verdient. »Sie genossen nackte Sonntage miteinander und zelebrierten die große Liebe«, schrieb eine Trennungsfachzeitschrift. Ja, wenn nackte Sonntage nix mehr helfen, ist es wohl Zeit, Schluss zu machen, kann die Trennungsexpertin da nur noch hinzufügen. Schön, dass kurz darauf die Nachricht vom Beziehungsende bei Desperate-Housewife Eva Longoria und Basketballer Tony Parker hereinflatterte. In einem französischen Schloss nahe Paris hatten sie geheiratet, aber auch das konnte die »unüberbrückbaren Differenzen« in der Ehe nicht verhindern.
Im Rückblick sind die letzten Trennungsjahre eher durchwachsen ausgefallen. In der Kategorie »Trennung nach Oscar« gewann Sandra Bullock, im Segment »Beziehungskiller Hollywood« haben sich besonders Jim Carrey, Kate Winslet, Tim Robbins und Susan Sarandon Verdienste erworben. 2011 setzten Arnold Schwarzenegger und Maria Shriver mit ihrem »Wir haben viel geredet und gebetet« neue Akzente, aber auch das glücklichste Paar der deutschen Volksmusik, Stefan Mross und Stefanie Hertel, fand endlich in Freundschaft
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