Liebereise nach Las Vegas
bezahlte, sondern er würde sie auch ins nächste Flugzeug zurück nach Gabriel’s Crossing setzen und am nächsten Morgen die Firma ihres Vaters endgültig übernehmen. Er fluchte erneut und sah zum x-ten Mal auf die Uhr.
In dem Moment hörte er die Eingangstür der Suite aufgehen. „Endlich“, murmelte er aufgebracht. „Wo, zum Teufel, warst du?“ Er drehte sich auf dem Absatz um und marschierte in den Wohnbereich.
Er erwartete, Elena über das ganze Gesicht strahlend und bepackt mit Einkaufstüten und Päckchen zu sehen und vermutete, dass sie ihm alles zeigen wollte, was sie gekauft hatte. Vielleicht würde sie ihm sogar ihre neuen, sexy Dessous vorführen wollen. Und diesem Vorschlag könnte er sogar zustimmen – später, wenn sie vom Abendessen zurück waren, und er bessere Laune hatte.
„Es tut mir leid“, entschuldigte Elena sich bei ihm. Sie wirkte zerzaust und mitgenommen. Ihre einfache ärmellose Baumwollbluse und der Jeansrock waren zerknittert. Das Haar, das sie zum Pferdeschwanz frisiert hatte, begann sich aus der Frisur zu lösen. Von der brennenden Sonne in Las Vegas hatten ihr Gesicht und ihre Schultern einen rötlichen Schimmer bekommen.
Soweit Chase sehen konnte, hatte sie nicht eine einzige Einkaufstasche bei sich. Verwirrt blieb er stehen. Sie wirkte nicht besonders glücklich oder aufgedreht wie die meisten Frauen, nachdem sie wie verrückt eingekauft hatten, ohne dafür die Rechnungen bezahlen zu müssen.
„Du kommst spät“, wies er sie zurecht. Er fühlte sich unbehaglich, weil sie es geschafft hatte, ihn so durcheinanderzubringen.
„Ich sagte doch, dass es mir leidtut.“ Elena ließ sich von seinem anklagenden Ton und seiner Verärgerung nicht im Mindesten einschüchtern. „Aber ich werde nicht lange brauchen, um mich schön zu machen. Versprochen.“ Sie nahm bereits die Spange aus dem Haar und ging zum Schlafzimmer, wobei sie begann, die Bluse aufzuknöpfen. „In zwanzig Minuten bin ich fertig.“ Sie ließ die Verbindungstür offen, und er konnte sie hin und hergehen und Schubladen und Schranktüren öffnen hören. Dann verschwand sie im Bad, machte die Tür hinter sich zu und stellte die Dusche an.
Auch wenn sie etwas anderes behauptet hatte, ging er davon aus, dass sie mindestens eine Stunde zum Umziehen, für das Make-up und die Frisur brauchen würde. Er kannte keine Frau, die das schneller bewerkstelligen konnte. Ein kurzer Blick auf die Uhr zeigte ihm, dass sie dann immer noch gerade rechtzeitig unten im Hotelrestaurant sein konnten. Es würde sehr knapp werden, aber sie könnten es schaffen.
Chase spazierte ins Schlafzimmer, wo er seine Manschettenknöpfe auf der Kommode hatte liegen lassen. Er versuchte, sich nicht Elenas nackten, feuchten und eingeseiften Körper in der großzügig bemessenen Duschkabine vorzustellen. Darin war genug Platz für zwei Personen in einer Vielzahl einfallsreicher Positionen. Er räusperte sich und legte die goldenen, mit Diamanten besetzten Manschettenknöpfe an. Nur weil er verärgert wegen ihrer Verspätung war, bedeutete das nicht, dass er nicht mehr mit ihr schlafen wollte. Wenn sie nicht schon unter Zeitdruck stünden, würde er sich wieder ausziehen und ihr unter der Dusche Gesellschaft leisten, um die ein oder andere Position auszuprobieren.
Weil er befürchtete, der Versuchung doch noch nachzugeben, drehte er sich um, um das Zimmer zu verlassen. Dabei fielen ihm seine Kreditkarte und das Bündel Geldscheine ins Auge, die er Elena morgens ausgehändigt hatte. Sie hatte beides nebeneinander oben auf den Wäscheschrank gelegt. Er nahm die Geldscheine und zählte sie. Es fehlten nur knapp dreißig von den mehreren hundert Dollar, die er ihr gegeben hatte. Nun, dann hatte sie wahrscheinlich nur die Trinkgelder oder Kleinigkeiten mit dem Bargeld und alles andere mit seiner Kreditkarte bezahlt, vermutete er.
Als im Bad das Wasser abgestellt wurde, legte Chase schnell die Geldscheine zurück, denn er wollte Elena nicht wissen lassen, dass er sie nachgezählt hatte. Und da er ihr für den nächsten Tag ohnehin wieder dieselbe Summe und seine Kreditkarte geben würde, konnte er auch beides einfach dort für sie liegen lassen. Aber er war neugierig geworden. Eilig warf er einen Blick auf die Telefonnummer auf der Rückseite der Kreditkarte, prägte sie sich ein und verließ das Schlafzimmer.
Er ging zum Telefon am anderen Ende des Wohnbereichs und ließ sich mit der Kreditkartengesellschaft verbinden. Nachdem die Mitarbeiterin
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