Liebereise nach Las Vegas
gegangen war – wozu sie immer gern bereit gewesen waren. Seiner Meinung nach benutzten er und diese Frauen sich gegenseitig. Sie wollten mit ihm zusammen sein und mit ihm gesehen werden, weil er Geld, Macht und Prestige hatte. Die meisten von ihnen, ob sie es nun laut aussprachen oder nicht, hatten die Hoffnung, ihn schließlich vor den Traualtar zu bekommen und sich damit einen reichen Ehemann zu sichern.
Elena gehörte jedoch zu einer völlig anderen Kategorie. Sie schien überhaupt nicht von seinem Geld beeindruckt zu sein. Natürlich war ihre Familie ebenfalls vermögend, aber das waren die Familien von vielen Frauen, mit denen er sich verabredete, ebenfalls gewesen. Doch das hielt diese Frauen nicht davon ab, ihm teure Geschenke abzuschmeicheln oder sie anzunehmen. Die Erlaubnis, mit seiner goldenen Kreditkarte einen Tag lang einkaufen gehen zu können, hätte den meisten von ihnen Freudenschreie entlockt.
Zudem brauchte Elena nicht ewig im Bad oder machte ein großes Theater um ihre Erscheinung – und wenn sie einmal fertig war, war sie fertig. Sie strahlte Selbstvertrauen aus und schien sich in den Kleidern, die sie trug, wohlzufühlen. Es war diese Selbstsicherheit, die Chase fast noch erotischer fand als ihren schlanken Körper und ihre Leidenschaftlichkeit.
Dazu fand er sie schlichtweg faszinierend. Sie tat nie das, was er erwartete, und reagierte nie so auf die Dinge, wie er es sich vorgestellt hatte. Und sie hatte mit seiner Kreditkarte nicht einen verdammten Einkauf getätigt, was ihn verrückt machte, wie er zugeben musste. Er wollte wissen, wo sie den ganzen Tag gewesen war und was sie getan hatte. Er musste es wissen. „So“, murmelte er, als die Türen des Lifts aufgingen, und sie die Kabine betraten. „Was hast du heute so unternommen?“
5. KAPITEL
Elena hielt sich eine Hand vor den Mund, um ein Gähnen zu verbergen, während sie im Lift wieder nach oben zu ihrer Suite fuhren. Plötzlich spürte sie, dass es ein langer Tag gewesen war. Die zwei Manhattans, an denen sie während des Abendessens genippt hatte, hatten sie auch nicht gerade munterer gemacht.
„Müde?“ Chase strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die sich aus ihrer Frisur gelöst hatte.
Sie lächelte ihn kurz an. Es war erstaunlich, wie wohl sie sich nach nur so kurzer Zeit in seiner Gesellschaft fühlte, und es beunruhigte sie. Sie hatte erwartet, ihre Beziehung würde kühl und geschäftsmäßig sein. Intim zwar, aber nüchtern und zweckbetont. Stattdessen gingen sie locker und freundlich miteinander um. Sie mochte das. Was ihr jedoch am meisten zu schaffen machte, war, dass es ihr vielleicht ein bisschen zu sehr gefiel. „Etwas“, antwortete sie.
Chase strich über ihren Hals und ließ seine Hand dann zu ihrem Nacken gleiten, wo er sanft die verspannten Muskeln massierte. „Du musst einen anstrengenden Tag gehabt haben.“
Es war nicht das erste Mal, dass er herauszufinden versuchte, was sie unternommen hatte. Aber bislang hatte sie es vermieden, ihm darauf eine klare Antwort zu geben. Nicht, dass es ein Geheimnis wäre, aber ihr war einfach nicht danach, es ihm zu erzählen. Chase hatte ihr einen Batzen Geld und eine Kreditkarte in die Hand gedrückt, und ihr gesagt, sie solle sich beschäftigen, während er arbeitete. Nun, das hatte sie getan – ohne mehr als knapp dreißig Dollar von seinem Geld ausgegeben zu haben. Da sie ihn nur für eine kurze Fahrt mit dem Taxi und einen Salat zum Mittagessen hatte aufkommen lassen, ging es nur sie etwas an, womit sie sich beschäftigt hatte.
Als offensichtlich wurde, dass sie ihm nicht antworten würde, fuhr Chase fort: „Wenn wir zurück in die Suite kommen, werde ich dir helfen, dein Kleid auszuziehen, und dann legen wir uns ins Bett.“
„Nur um zu schlafen?“, neckte Elena ihn.
„Nur um zu schlafen“, versicherte Chase ihr. Dann grinste er, und seine Augen funkelten verheißungsvoll. „Es sei denn, du bist noch an etwas anderem interessiert.“
Hitze stieg in ihr auf. Das war auch etwas, das sie überraschte. Es kam ihr nicht wie eine Pflicht vor, mit zu schlafen. Sie war gern mit ihm zusammen und freute sich schon darauf, die Nacht in seinen Armen zu verbringen. Allein der Gedanke daran ließ ihr Herz höher schlagen.
„Was schwebt dir da vor?“, fragte Elena, als die Türen des Lifts sich öffneten, und sie auf den Gang traten. Plötzlich wich ihre Müdigkeit einer erwartungsvollen Erregung.
„Oh, ich weiß nicht.“ Chase nahm ihren Arm,
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