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Liebereise nach Las Vegas

Liebereise nach Las Vegas

Titel: Liebereise nach Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Betts
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gegangen war.
    Chase nahm langsam einen Schluck aus seinem Glas, bevor er antwortete: „Nichts. Sie ist eine Freundin. Das ist alles.“
    „Hm.“ Sein Bruder hielt den Blick auf die Scheune gegenüber vom Haus gerichtet. „Du hast keine Frau mehr mit nach Hause gebracht, seit wir auf der Highschool waren.“
    „Elena ist eine schöne Frau geworden und scheint nett zu sein“, warf Isaac ein. „Ich mag sie.“
    Chase schwieg. Mitch hatte recht damit, dass er keine Frau mehr zu seinen Eltern eingeladen hatte, seit sie Teenager gewesen waren. Aber er wollte nicht, dass die beiden irgendwelche weitergehenden Vermutungen anstellten. Er war nicht einmal sicher, wieso er Elena zu diesem Essen mitgenommen hatte. Jedenfalls nicht, um zu sehen, wie sie sich seinen Eltern gegenüber verhielt oder was die von ihr hielten.
    Er hatte einfach in Begleitung kommen und nicht wie üblich allein bei einem Abendessen der Familie erscheinen wollen. Seitdem sein Bruder so glücklich verheiratet war und eine kleine Tochter hatte, war er sich immer ein bisschen wie ein Außenseiter vorgekommen. Seitdem wollten seine Eltern – oder zumindest seine Mutter –, dass auch er eine Familie gründete. Ihre gelegentlichen Fragen nach seinem Privatleben oder Bemerkungen darüber, dass er noch eine „gute Frau“ finden musste, sprachen Bände. Das hatte er natürlich gewusst, bevor er Elena gefragt hatte, ob sie ihn begleiten würde. Also, warum hatte er sie trotzdem mitgebracht?
    Weil es ein Teil ihrer Vereinbarung war. Sie sollte ihn zu Essen und Treffen begleiten, wann immer er sie brauchte. Und heute Abend war das der Fall gewesen. Das war alles. Die Tatsache, dass seine Mutter und sein Vater – und anscheinend sogar sein Bruder – mehr darin sahen, war deren Angelegenheit. Aber natürlich hatte er bemerkt, wie gut Elena in seine temperamentvolle Familie passte. Sie schien die ausgelassene Stimmung sogar genossen zu haben und war den sprunghaften Themenwechseln in der Unterhaltung mit Leichtigkeit gefolgt.
    Andererseits, was hatte er erwartet? Seit er begonnen hatte, Zeit mit ihr zu verbringen, hatte es keine Situation gegeben, die sie nicht mit Bravour bewältigt oder bei der sie fehl am Platz gewirkt hätte. Vielleicht hatte er sie auch deshalb so überraschend mit dem Familientreffen der Sanchez’ konfrontiert, um zu sehen, ob es irgendetwas gab, das sie aus der Fassung brachte. Oder vielleicht hatte er sie auch einfach bei sich haben und stärker an seinem Leben teilhaben lassen wollen.
    Wenn es so war, steckte er allerdings in Schwierigkeiten. Sie sollte seine Geliebte sein. Und das nur, weil er sich ein wenig für ihr hochnäsiges, verletzendes Verhalten auf der Schule rächen wollte. Normalerweise brachte ein Mann aber seine Geliebte nicht mit nach Hause zu seinen Eltern. Und ein Mann, der auf Rache aus war, versuchte ganz sicher nicht, die Zielscheibe seiner Vergeltung in sein Leben zu integrieren.
    Chase leerte sein Whiskyglas, während sein Vater seine Zigarre ausdrückte. „Sie ist nur eine Freundin“, wiederholte er fest und ging zur Haustür. Doch dann drehte er sich noch einmal um und starrte seinen Bruder warnend an. „Lass es damit gut sein.“
    Elena fand, dass sie sich ganz passabel aus der Affäre gezogen hatte. Auf Theresas Frage, wie es dazu gekommen war, dass sie mit ihrem Sohn ausging, hatte sie erklärt, nur locker mit Chase befreundet zu sein und durch eine geschäftliche Angelegenheit nähere Bekanntschaft mit ihm geschlossen zu haben. Theresa Sanchez war klug genug, um zu erkennen, dass Elena nicht gern über ihren Sohn reden wollte, und hatte sich daraufhin weniger persönlichen Themen zugewandt.
    Sie hatten nur kurz und sehr vage über ihre Reise nach Las Vegas gesprochen und dann über die Ramsey Corporation und wie Chase das Unternehmen ganz allein aufgebaut hatte. Schließlich hatten sie sich darüber unterhalten, dass Emma und Mitch sich schon als Kinder kennengelernt und sich Jahre später ineinander verliebt und schließlich geheiratet hatten.
    Es war eine reizende Geschichte, die Elena fast zu Tränen rührte. Einen Moment lang war sie versucht zu glauben, dass es die wahre, schicksalhafte Liebe tatsächlich gab und dass sie sich auch dann durchsetzte, wenn sich zwei Menschen am Anfang sehr schwer miteinander getan hatten. Einen Moment hoffte sie, das Schicksal würde wirklich eingreifen und sie und Chase zusammenbringen, doch dann schüttelte sie innerlich über sich den Kopf. Wen wollte sie

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