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LIEBES ABENTEUER

LIEBES ABENTEUER

Titel: LIEBES ABENTEUER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Billerbeck
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nicht um Angst. Es geht darum, dass er seine Freiheit und Eigenständigkeit aufgeben muss und immer noch hofft, die ideale Frau für sich zu finden. Schlechter Ehemann, dass ich nicht lache!
    In meinem bedauernswert neurotischen Hirn ist mir nie der Gedanke gekommen, dass es vielleicht gar nicht ich bin, die gestört ist. Aber das hätte er vielleicht sollen. Das ist es vielleicht, was Kevin mir schon die ganze Zeit versucht hat klarzumachen. Eine Heirat wird Seth nicht heilen. Und ich gehöre nicht zu diesen Kindermädchen-Ehefrauen, die den Rest ihres Lebens damit verbringen, über ihre Fehler zu lamentieren. Das kann ich auch als Single.
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll, Seth.« Falsch, ich weiß, was ich sagen soll. Aber eigentlich würde ich gerne sagen, dass wir trotzdem heiraten können und das schon alles in den Griff bekommen werden. Wie dumm! So viel zum Thema höhere Bildung. »Ich werde niemals vollkommen sein, und du wirst mit mir niemals glücklich werden, wenn du deine Angst nicht in den Griff bekommst. Aber wenn du mit diesem Leben zufrieden bist, ist das in Ordnung.« Dabei nicke ich in Richtung der dauerhaften Sofadekoration namens Sam. »Ich glaube, wir brauchen etwas Abstand voneinander. Vielleicht solltest du mal mit Pastor Romanski sprechen, um herauszufinden, ob du wirklich um unsere Beziehung kämpfen willst.«
    »Seelsorge? Ich habe kein Problem, Ashley. Du hast ein Problem.« Natürlich. »Ich will nur nicht heiraten, weil ich mir nicht sicher bin, ob ...« er macht eine Handbewegung zwischen uns beiden »es das Richtige ist.«
    Ich schaue zu Sam, der wie ein Zombie auf die Mattscheibe starrt, und nicke nur. Mir fällt nichts ein, was ich sagen könnte, ohne es hinterher zu bereuen.
    Es klingelt, und Seth zückt den Geldbeutel, um die Pizza zu bezahlen, aber es ist nicht der Pizzabote. Es ist Arin, und sie wirft ihre langen blonden Locken zurück, um allen zu zeigen, wie toll sie aussieht. »Hi!« Sie kommt herein. »Tut mir leid, dass ich so spät komme, aber ich habe diesen italienischen Film auf Camera III gesehen und die Zeit vergessen.« Camera III ist ein Sender für Leute, die sich mit französischen Untertiteln abquälen wollen. »Wer ist gestorben? Ihr seht alle so traurig aus!«
    Rhett fängt an zu knurren, und Arin schaut nach unten, als neben ihren für die Jahreszeit völlig unpassenden Flip-Flops eine Pfütze entsteht.
    »Das ist mein Hund.« Der offensichtlich den gleichen guten Geschmack hat wie ich, wenn es um Menschen geht. »Seth hat mir einen Hund gekauft, damit ich Gesellschaft habe.«
    Ich schaue in die wundervollen blauen Augen meines Exfreundes, aber sein Blick berührt mich nicht mehr so wie sonst. Mein Körper zeigt keine Reaktionen mehr.
    Seth hat schon einen Lappen und Putzmittel bereit. Das ist definitiv kein gutes Zeichen. Mein Hund ist wohl noch nicht stubenrein. Seth rennt zur nahe gelegenen Gästetoilette und wäscht sich die Hände.
    »Bleib doch noch und iss mit Sam Pizza, Arin. Er ist im Wohnzimmer.« Seth nickt in Richtung der Glastür. »Ashley und ich gehen ein bisschen nach draußen.« Seth greift nach meinem Wildlederblazer und legt ihn mir um die Schultern. »Sam, gehst du in einer halben Stunde mit Rhett raus? Wartet nicht auf uns.«
    Er schlägt die Tür hinter uns zu, und dann küsst er mich. Er küsst mich, wie er mich noch nie zuvor geküsst hat. Ohne Furcht, ohne Beklommenheit, ohne Angst, dass ich ansteckend sein könnte.
    »Was war das jetzt?«
    »Heirate mich, Ashley.«
    »Was?«
    »Heirate mich.« Wie lange warte ich jetzt schon auf diese Worte? Und doch ist es überhaupt nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Sie sind nicht im Geringsten romantisch. Es ist, als hätte Seth sich seinem Schicksal ergeben und wäre bereit, sich selbst zu opfern.
    »Weißt du, ich glaube nicht, dass du das ernst meinst.« Nur zu gerne würde ich glauben, dass Seth sich in einen wilden Romantiker verwandelt hat, aber ich fürchte, dass er mir nur etwas beweisen will. Er will mir beweisen, dass er heiraten kann, dass er sich binden kann und dass er nicht so ist wie die anderen Ewigkeitssingles. Ich glaube nicht, dass er wie die anderen Ewigkeitssingles ist, aber so wie er sich jetzt gibt, ist er auch nicht. »Was eine feste Bindung angeht, ist es glaube ich besser, wenn wir das nicht überstürzen.« Ich ziehe meine Nase kraus, und er küsst mich darauf.
    »Du glaubst mir nicht, dass ich heiraten kann«, sagt er, als ob wir Flaschendrehen

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