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LIEBES ABENTEUER

LIEBES ABENTEUER

Titel: LIEBES ABENTEUER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Billerbeck
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Woodside-Schule, eine Eliteschule, wohnte in einer Villa in Atherton und trug Cole-Haan-Schuhe zur Jugendgruppe, obwohl ich damals noch nicht wusste, wie die Schuhmarke hieß. Greg Wilson war sehr still und zurückhaltend. Man wusste einfach, dass in ihm eine ganze Menge ablief, und hätte so gerne den Schlüssel dazu gehabt. Aber leider blieb er in seiner Nussschale, und ich ging mit den Jungs in Nike-Schuhen aus. Ich werfe einen verstohlenen Blick auf Kevins Schuhe: schöne Slipper von guter Qualität.
    In dem Moment, als ich gerade zwischen meinen Hüften, den Pfannkuchen und der schmächtigen Arin auf Seths Kosten in einem fremden Land abwäge, kommt die Bedienung. »Spiegeleier, von beiden Seiten mittelstark angebraten mit Gemüse. Können Sie sie mit Olivenöl braten?« Ich bin drauf und dran zu fragen, ob es kaltgepresstes Olivenöl ist, als mir klar wird, dass ich immer mehr wie Kay klinge. Und krankhaft ordnungssüchtig zu werden ist nicht mein Ding.
    Die Bedienung nickt mir zu, konzentriert sich dann aber auf Kevin. Sie scheint zu bemerken, dass er wie Hugh Jackman aussieht. Einen Moment lang stockt sie, bevor sie sich fängt und fragt: »Und für Sie?«
    »Pfannkuchen mit Erdbeeren und Schlagsahne.« Er lächelt. »Viel Schlagsahne.«
    »Möchten Sie die eiweißhaltigen Vollkornpfannkuchen?«, fragt die Bedienung, und Kevin schaut zu mir. Ich nicke unmerklich.
    »Ja, gerne«, sagt er, und die Bedienung verschwindet mit beschwingtem Schritt.
    »Wie ist das, wenn man so auf Menschen wirkt?«, frage ich ihn.
    »Was meinst du?«
    »Ich meine diesen Charme, der die Menschen dazu bringt, zu tun, was man möchte, ohne sie bitten zu müssen. Wie ist das?«
    »Ich weiß nicht, was du meinst.« Er hebt die Hand. »Entschuldigung, kann ich noch einmal Kaffee bekommen?«
    Die Bedienung kichert förmlich und stellt ihr Tablett weg, um ihm umgehend seinen Kaffee zu bringen.
    »Fällt dir gar nicht auf, dass diese Art von Service ungewöhnlich ist?«
    »Sie verlangen 10,95 Dollar für die Pfannkuchen. Da sollte der Service besser gut sein.«
    Ich verschränke die Arme. »Du bist ein Glückspilz. Wie geht es meinem kleinen Hund?«
    »Dein Hund ist großartig. Er schleppt die ganze Zeit ein altes T-Shirt von dir herum, das er sich wahrscheinlich geschnappt hat, um sich an deinen Geruch zu erinnern.«
    »Ein altes T-Shirt?«
    »Ein leuchtend limonengrünes Teil. Er reißt es in Fetzen.«
    Ich klopfe mit den Fingern auf den Tisch. »Das ist ein Lilly- T-Shirt.« Ich schaue auf meine Hände. »Es war nicht alt.«
    Als ich aufschaue, schneidet Kevin eine Grimasse. »Jetzt ist es alt. Vielleicht solltest du Rhett deine Theorie über die richtige Wahl des Outfits beibringen.«
    Ich tue so, als wollte ich ihn über den Tisch hinweg boxen, und er packt meine Faust und drückt mir einen Kuss auf die Hand. Dann öffnet er meine Hand und drückt mir noch einen auf die Handfläche, und ich fühle ein Kribbeln in meinem ganzen Körper. Als Kevin meine Hand sanft wieder auf den Tisch legt, schaut er weg und sagt nichts.
    »Das Lokal ist wirklich wunderschön gestaltet«, sagt Kevin. »Ich muss mal einen Dekorateur engagieren. Zumindest sagt meine Mutter das. Sie sagt, meine Wohnung sieht aus wie in dieser Realityshow, wo die Nachbarn deine Wohnung renovieren. Streichst du gerne?«
    Kevins Stadtwohnung zu renovieren wäre ein Traum. Die Singles haben sich einmal dort getroffen, um einen Film zu sehen. Im Esszimmer hat sie eine schöne Kassettendecke, in den anderen Räumen Stuckleisten und in der Küche Granitarbeitsflächen, aber die ganze Wohnung ist nur weiß gestrichen. Und die Möbel? Scheinbar hat er ein paar klassische Stücke von seiner Mutter geerbt, aber vor den weißen Wänden wirkt alles irgendwie Ikea-mäßig. »Du brauchst mehr Farbe. Stört es dich gar nicht, in einer weißen Kiste zu sitzen? Farben wecken Gefühle. Leuchtendes Gelb? Fröhlich! Rot? Sinnlich. Blau? Entspannt und sorglos. Grün? Ruhig. Jedes Mal, wenn ich bei dir war, hätte ich am liebsten einen Farbpinsel geschwungen.«
    »Dann tu’s doch«, meint er achselzuckend. »Du darfst die Wohnung in jeder Farbe streichen, von der du denkst, dass sie mir gefallen könnte. Ich vertraue dir.«
    »Du scheinst ein Typ für schwarzblau zu sein, du weißt schon, ein dunkles, kräftiges Blau, wie der Nachthimmel.«
    Er fängt an zu knurren, und wir lachen beide los. »Was hat Rhett noch angestellt, während ich weg war?«
    »Sagen wir mal, die Bibelgruppe bekam eine

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