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LIEBES ABENTEUER

LIEBES ABENTEUER

Titel: LIEBES ABENTEUER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Billerbeck
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Hundehaaren überzogen ist.
    »Das hier ist mein neues Badezimmer, das ich gerade gekauft habe, Kevin. Auf dieser nicht mehr existenten Toilette liegt eine Hypothek. Sie hätte mich wenigstens fragen können.«
    »Sie sagt wahrscheinlich das Gleiche über dich und deinen Hund.«
    »Musst du nicht gehen und irgendein Menschenleben retten?«
    »Ja, und diejenige steht direkt vor mir«, antwortet er ganz einfach. »Wenn du bei mir wohnen willst...«
    »Oh ja, wie passend.« Ich verdrehe die Augen und frage mich, was ich bei Männern auslöse, dass alle denken, ich würde ein Zimmer mit ihnen teilen. Mein Kleidungsstil sagt eindeutig gut erzogen und kultiviert, nicht Nachtleben.
    »Ich bin fast nie zu Hause, Ashley. Ich kann im Krankenhaus schlafen. Ich meinte nicht, dass wir zusammen bei mir wohnen. Außerdem wolltest du meine Wohnung doch streichen, oder?«
    Er meint tatsächlich, dass ich seine Wohnung haben kann. Seine Opferbereitschaft, die ich absolut nicht verdient habe, macht mich betroffen. Das ist so verblüffend. Was auch immer er an mir anziehend findet, sei es mein IQjjder dass er eine seltsame Vorliebe für durchschnitdich aussehende Frauen hat - ich wünschte, Seth wäre genauso. Das hätte mein Leben so viel einfacher gemacht. Kevin steht nicht zur Wahl. Kapiert er das denn nicht?
    Ich schaue ihm geradewegs in die Augen. »Bin ich die Art von Frau, die heiratet?«, flüstere ich, damit Kay mich nicht hören kann. »Oder meinst du, ich gehöre zu der Sorte Frau, die anmutig und einsam alt wird? Und vielleicht auch verbittert?«
    Kevin zieht eine Augenbraue hoch. »Ich glaube, du bist die Sorte Frau, die du sein willst. Du musst nur still sein und auf Gottes Stimme hören.« Dann wendet er sich ab, und ich höre ein Flüstern, das wohl Gottes Stimme sein soll. »Ich habe dich geschaffen, um die Frau eines Arztes zu werden.«
    Er kommt näher, und ich spüre eine warme Brise, wie an einem Abend am Strand von Hawaii. Ein wohliges Gefühl überkommt mich, und zum ersten Mal frage ich mich, ob er vielleicht tatsächlich etwas für mich empfindet. Ich dachte immer, Seth sei eine praktische Wahl gewesen. Kevin ist alles andere als praktisch.
    Ich klatsche in die Hände, um unsere Nähe zu unterbrechen. »Geh und rette jemanden, der es nötig hat.« Heiraten? Wir kennen uns ja nicht einmal richtig.
    Eine Hypothek auf einem Badezimmer, das nicht mehr existiert, ein Hund, der sich womöglich zu einem Kalb entwickelt, ein falscher Mann, ein Exfreund, der eine andere Frau auf ihrem Missionseinsatz unterstützt, und ein Chef, in dessen Privatleben zu viel drunter und drüber geht, als dass er an meine Beförderung denken könnte. Was habe ich nur an mir, dass sich all das wie schädlicher Schimmel in meinem Leben sammelt? Warum bin ich mein eigenes wissenschaftliches Experiment?

15
    Ich bin von Natur aus keine Gewichtheberin oder jemand, der ins Fitnessstudio geht. Deshalb ist es für mich eine ganz neue Erfahrung, einen mittelgroßen (äh, potenziell großen) Hund zu besitzen. Als das Hundefutter in der Garage leer ist, gehe ich zur Tierhandlung, die für einen Hund so schön sein muss wie Bloomingdale’s für mich, und durchsuche die Regale. Ich weiß jetzt, warum man seine Tiere hier mit hineinnehmen darf. Für Rhett ist es das reinste Schlaraffenland. Er beschnüffelt ein paar Katzen und überlegt, ob er sie adoptieren soll, schlendert den Gang mit den Hundeleckerli entlang und begutachtet alles und bleibt schließlich mit verwirrtem Ausdruck und zur Seite geneigtem Kopf vor den Schildkröten stehen, die übereinanderklettern.
    »Ich weiß. Seltsam, nicht wahr?«, sage ich zu meinem Hund, um ihn zu beruhigen.
    Und dann kommen wir zu dem Gang mit dem Hundefutter. Als ich all die süßen Tütchen mit Hundefutter sehe, denke ich, Die reichen bei uns nicht mal für zwei Tage, und dann sehe ich voll Schrecken unsere Packungsgrößen. Ich schaue hinaus zu meinem Audi TT, der vor dem Laden steht, und dann wieder auf diesen Sack voll Fressen vor mir und überlege, ob es physikalisch überhaupt möglich ist, ihn im Auto zu verstauen. In diesem Moment beneide ich Brea um ihren Minivan, und das ist beängstigend.
    Rhett starrt die Regale an und schnüffelt. Ich stehe hier im Gang mit dem Hundefutter, während für ihn die ganze Welt kopfsteht, als er einen Totempfahl mit Schildkröten sieht. Ich starre immer noch mit offenem Mund auf diese Zementsäcke von Trockenfutter und wünsche mir, ich hätte besser aufgepasst, als

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