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LIEBES ABENTEUER

LIEBES ABENTEUER

Titel: LIEBES ABENTEUER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Billerbeck
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behalten sie zur Beobachtung über Nacht hier.«
    »Aber das ist doch gut, oder?«
    Sie schnappt nach Luft, als würde sie mir nicht einmal einen Goldfisch anvertrauen, geschweige denn ihren Enkelsohn oder Informationen über Brea. »Wir werden morgen früh wiederkommen.«
    Ich bekomme große Augen. »Morgen früh?« Aber ich muss zur Arbeit. Und Rhett? »Brea hat mir erzählt, dass du gerade mal wieder vom anderen Ende der Welt zurückgekommen bist. Da wirst du doch wohl mal einen Tag frei nehmen können, um dich zu erholen.«
    Schon, aber die Nacht mit einem Baby zu verbringen ist nicht wirklich erholsam. Allmählich frage ich mich, ob es richtig war, dass Brea mir Miles anvertraut hat. Vielleicht haben die anderen mit ihren Befürchtungen doch recht, denn der Gedanke, für so lange Zeit mit Miles allein zu sein, macht mir Angst.
    »Ashley, weder John noch ich wollen Brea allein lassen. Sie ist sehr unruhig, und wir versuchen, sie zu beruhigen.«
    Dann lassen Sie sie am besten in Ruhe. »Miles ist auch unruhig.« Ganz zu schweigen von mir. Ein Baby, drei Hunde und ich. Vier Lebewesen, die alle von mir abhängen und die es nicht wirklich interessiert, ob man Stöckelschuhe besser bei Stuart Weitzman oder Manolo Blahnik kauft. Sie wollen essen und trinken und andere Dinge tun. Oh Gott, gib mir Kraft.

16
    Erschöpft. Nicht müde, so wie wenn ich am Samstagabend zu lange ferngesehen habe, nicht einmal so wie beim Jetlag nach einer Auslandsreise. Ich bin total erschöpft. Die Müdigkeit steckt mir so sehr in den Knochen, dass ich jeden einzelnen von ihnen spüre, und sie schreien wie in einem schlechten Halloween-Albtraum. Die ständigen Versuche, Lucy und Ricky von Rhett, Rhett von Miles und Miles von Lucy und Ricky mit ihren feuchten, erkälteten Hundeschnauzen fernzuhalten, hat dem Wort Multitasking eine ganz neue Dimension verliehen.
    Als ob es nicht schon schwierig genug wäre, sich mit allen der Reihe nach abzugeben, wollen alle auch noch ständig etwas zu essen. Nahrung und Aufmerksamkeit und - ach, vergiss es! Ich kann nicht fassen, dass ich einmal Mutter werden wollte. Habe ich das tatsächlich laut gesagt? Denn jetzt glaube ich ganz fest, dass das kein Leben für mich ist und dass ich als Patentanwältin besser dran bin. Wenn Kevin mich jetzt sehen könnte, würde seine Traumvorstellung von mir ganz schnell verschwinden, genauso wie seine Überzeugung, dass ich den IQ:Test für die Mensa- Mitgliedschaft bestehen könnte.
    Ich wusste nicht, dass Mutterinstinkte im Grunde nichts anderes bedeuten, als weit aufgerissene Mäuler zu stopfen. Über die abschreckende Seite des Mutterseins spricht keiner. Wenn man dann wenigstens die Kraft hätte, all diese unangenehmen Aufgaben zu erledigen, aber man ist ja ständig todmüde, weil man einen endlosen Marathon läuft, und damit meine ich nicht einen jener zweiundvierzig Kilometer langen Marathons, die tatsächlich einmal vorübergehen. Der Gedanke, dass Brea noch Sport treibt, ist lächerlich. Was ist das hier, wenn nicht Pilates, Yoga und Aerobic zusammen?
    Miles schläft schließlich ein, und ich bringe Rhett nach draußen und die Möpse für die Nacht in ihre Käfige. Ich falle aufs Sofa, als müsste ich mich von einer Schlacht erholen. In dem Augenblick, als mein Kopf das Kissen berührt, klingelt mein Handy.
    »Hör auf«, stöhne ich. Aber es klingelt weiter. »Hallo.«
    »Ashley, ich bin’s, Seth.«
    »Seth.« Schon beim Klang seiner Stimme kommen mir die Tränen, und ich durchlebe noch einmal das ganze Babyproblem. Aber ich bin zu müde, um noch vernünftig denken zu können. »Wo bist du?«
    »Ich bin zu Hause, Ashley.«
    »Zu Hause? In Palo Alto?«
    »Ich bin hier, Ashley. Ich habe dir doch gesagt, dass ich nicht gehe, ohne mich richtig verabschiedet zu haben. Ich bin zurückgekommen für unseren offiziellen Abschied, obwohl ich hoffe, dass es keinen Abschied geben wird. Hast du darüber nachgedacht, mit meinem Chef über den Job zu sprechen?«
    »Ich glaube nicht...«
    »Ich habe einundzwanzig Stunden im Flugzeug gesessen. Ich muss schlafen, Ash, aber ich wollte nicht, dass du irgendwo hingehst, ohne zu wissen, dass ich da bin. Du fliegst morgen nicht nach Taiwan, oder?«
    »Nein, ich bin bei Brea. Sie hatte vorzeitige Wehen, deshalb passe ich auf Miles auf. Sie haben es in den Griff bekommen, aber sie muss ab jetzt liegen.«
    »Ash, das tut mir so leid. Ich werde beten.« Er hält einen Moment inne. »Kann ich dich sehen?«
    Ich will ihn nicht sehen. Das

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