LIEBES ABENTEUER
günstigen Preisen. Ich will nur eines richtig verstehen, Seth. Du willst also, dass ich mich festlege, ohne dass du dich binden musst, habe ich dich richtig verstanden?«
»Wenn das mit Indien klappt, werden wir...«
»Und wenn die Schweine anfangen zu fliegen und wenn der Aktienkurs steigt und wenn Frodo es schafft, den Ring im Schicksalsberg zu vernichten. Wenn, wenn, wenn! Und wenn irgendetwas davon passiert, wirst du immer noch nicht bereit sein, dich festzulegen!« Ich schließe die Augen, vielleicht, damit ich ihn nicht mehr sehen muss.
»Meine Eltern kommen morgen.« Seth nimmt meine Hand. »Wirst du sie wenigstens kennen lernen?«
Als was? Als das Frauchen seines Hundes? Als seine gelegentliche Freundin, der wie bei Charlie Brown mit dem Football jedes Mal ein Strich durch die Rechnung gemacht wird, wenn sie vorsichtig versucht, sich dem Altar zu nähern? »Lass uns morgen darüber sprechen, Seth.«
Er seufzt. »Ich gehe nach Hause ins Bett. Es tut mir leid, Ash, aber ich muss wissen, ob die Frau, die ich liebe, mir überallhin folgen würde.«
Arin tut das offensichtlich. Das wäre dann wohl die Antwort auf die Frage.
17
»Hier ist Jen Jenkins aus Telekopter sieben mit einem Bericht von der Hochzeit der indischen Prinzessin Ashley Stockingdale.«
Rick Ramirez meldet sich aus dem Studio mit einem spanischen Lachen. »Jen, sie ist doch nicht wirklich eine indische Prinzessin.«
»Nein, aber das indische Volk hier in Punjab hat sie sehr lieb gewonnen. Sie hat ein traditionelles rituelles Kräuterbad genommen und wird jeden Moment erscheinen. Ihr Bräutigam, Seth Greenwood, wartet voller Vorfreude auf sie.«
Aus der versammelten Menge steigt ein Brüllen auf, und Ashley erscheint vor ihren Anhängern. »Ashley kommt. Oh, sehen Sie sie nur an in ihrem traditionellen roten Hochzeitsgewand, mit Goldblättern im Haar. Sie sieht hinreißend aus. Uns wurde gesagt, dass sogar ihre Schuhe aus Naturseide, die Guiseppe Zanotti entworfen hat, von indischen Nähern noch mit Perlen verziert wurden. Sie ist in der Tat eine Augenweide. Unsere Quelle hier vor Ort sagte uns, dass sie alle sechzehn Symbole einer traditionellen indischen Braut trägt, von dem roten Bindi-Punkt auf der Stirn bis zu einem Parfüm, das speziell für sie kreiert wurde.«
»Wie reagiert der Bräutigam, Jen? Können Sie sein Gesicht sehen?«
»Der Bräutigam scheint sehr angetan zu sein, Rick. Sein Mund steht offen, und er schaut gebannt zu, wie Ashley auf ihn zukommt. Obgleich die Trauzeremonie traditionell christlich verlaufen wird, ist doch an dieser ganzen Hochzeit nichts traditionell, Rick. Ich gebe zurück ins Studio.«
Erschrocken und entnervt wache ich auf. Eine indische Prinzessin? Warum sind meine Träume immer so erbärmlich? Ich kann noch nicht mal normal träumen.
Es ist Montagmorgen. Drei Hunde und ein Baby. War das nicht ein Film? Ich überlege, mich krankzumelden, aber das kann ich nicht. Hans hat mir für die Reise einen kräftigen Bonus gegeben, weil ich zuverlässig bin. Ich seufze und tue, was jede intelligente Karrierefrau in Silicon Valley tun würde: Ich mache die Meute startklar. Ich habe einen Transportkäfig für den Kofferraum gefunden und sämtliche Hundeleinen.
Nachdem ich alles eingepackt habe, was Miles in diesem Leben brauchen könnte, steige ich ins Auto. Alle sehen großartig aus. Die Hunde sind gefüttert, das Baby ist sauber und korrekt gekleidet in Tommy-Hilfiger-Sachen, die ich ihm gekauft habe, und ich habe das Gefühl, wirklich etwas geleistet zu haben. Aber als ich einen Blick in den Rückspiegel werfe, stelle ich fest, dass ich nicht nur kein Make-up trage, sondern dass meine Haare abstehen und Breas winziges T-Shirt über meiner Brust zum Zerreißen gespannt ist. Ich sehe aus wie ein ungepflegtes Straßenmädchen.
»Ich muss zu Hause vorbeifahren«, erkläre ich meinen Mitfahrern, die natürlich kein Wort verstehen. Wir fahren quer durch die Stadt, und als ich bei mir zu Hause angekommen bin, wird mir klar, dass die einzige Lösung ist, alle mit hineinzunehmen. Rhett kann ich mit den Autositzen nicht trauen. Ich hole das Baby und seinen Buggy heraus, und alle Hunde folgen mir zur Veranda. Lucy und Ricky kommen die Stufen nicht herauf. Also muss ich die Bremsen vom Buggy anziehen, Miles hineinsetzen und die Hunde die Treppe hinauftragen. In der Zwischenzeit verabreicht Rhett Miles eine Hundewäsche.
»Iiih! Geh weg vom Baby, Rhett.« Schließlich öffne ich die Tür.
Kay ist weg, aber ihre
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