Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
LIEBES ABENTEUER

LIEBES ABENTEUER

Titel: LIEBES ABENTEUER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Billerbeck
Vom Netzwerk:
wir schon längst aus dem Alter draußen waren, weil wir immer ein bisschen verrückt waren. »Da haben wir ein paar Dinge über Babys gelernt«, sage ich.
    »Ich erinnere mich auch noch gut an den Saustall, den ihr immer gemacht habt.« Dabei macht sie eine ausschweifende Handbewegung über den perfekt gekämmten Teppich, als wollte sie mir zeigen, wie ein ordentliches Haus aussieht. »Brea wird noch genug Stress haben. Könntest du dir also bitte Mühe geben, das Haus in dem Zustand zu erhalten, in dem du es vorfindest?«
    Ich liebe Brea, aber sie ist die schlechteste Hausfrau auf dieser Erde. Es ist gar nichts Ungewöhnliches, eine zusammengefaltete, dreckige Windel auf dem Esstisch zu finden, weil sie auf dem Weg zum Mülleimer von irgendetwas abgelenkt wurde. Und ihr Wäschezimmer sieht meistens aus wie ein Zimmer im Studentenwohnheim, mit Bergen von zerknitterten Kleidern überall, die nicht erkennen lassen, was dreckig und was sauber ist. Glauben Sie mir, mit Breas Haushaltsführung mitzuhalten ist nicht besonders schwer. Mrs. Brownings Haushaltsführung dagegen ...
    Ich nehme an, John ist irgendwann hinter ihr Wäschesystem gekommen, oder er hat eine gute Reinigung gefunden. Inzwischen ist das Haus sehr ordentlich, und Mrs. Browning möchte mich wohl glauben machen, dass das immer so sei. Breas Haus hat sauberer ausgesehen, bevor Miles kam. Aber jetzt, wo sie ihn täglich stylen muss, ist der Haushalt wohl zu viel Aufwand. Auf jeden Fall ist sie wieder ganz in alte Gewohnheiten verfallen.
    Mrs. Browning marschiert zur Tür hinaus und dreht sich noch ein letztes Mal mit eisigem Blick um. »Wenn du deinen Hund unbedingt holen musst, nimm Johns Auto. Die Schlüssel hängen am Haken beim Garagentor. Aber Miles sollte sich bei deinem chaotischen Zeitplan nicht zu lange mit dir da draußen herumtreiben. Er ist noch ein Baby. Er braucht seinen Schlaf, und du siehst auch aus, als hättest du ein bisschen mehr Ruhe nötig. Für dein Alter wirkst du viel zu abgearbeitet.«
    Ich warte darauf, dass sie mir die Visitenkarte eines Schönheitschirurgen gibt, aber sie geht ohne ein weiteres Wort. Als ich sie davonfahren sehe, gehe ich mit Miles nach drinnen und setze ihn auf die Babydecke, die Brea für ihn genäht hat. Sie ist grün mit kleinen Straßen und Autos und Flugzeugen darauf. Ich lege ihn auf den Bauch, und er dreht sich sofort auf den Rücken, strampelt mit den Armen und Beinen und lacht.
    »Ach, der Herr kann sich schon umdrehen.« Ich drehe ihn noch einmal auf den Bauch, und er dreht sich wieder auf den Rücken und kichert dabei, als wäre er auf einer Pyjama-Party. Das machen wir ungefähr zehn Minuten lang, dann fängt er an, sich mit der Faust die Augen zu reiben. »Du wirst wohl müde. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um Rhett zu holen. Möchtest du Rhett kennen lernen?«
    Er schenkt mir ein breites Grinsen. Das muss wohl Ja heißen.
    Ich schnalle ihn in den Kindersitz in Johns Geländewagen und gebe ihm seine Decke. Er kuschelt sich in den Sitz und drückt sein Gesicht in die Seitenlehne. Ich gebe ihm seinen Schnuller, und bis ich alles im Auto habe, ist er friedlich eingeschlafen. Wäre es nicht wunderbar, wenn man so schlafen könnte? Sein Bauch hebt und senkt sich gleichmäßig, und er ist die Zufriedenheit in Person. Ich wünschte, ich könnte ihn die ganze Zeit sehen, aber er sitzt mit dem Gesicht nach hinten, und über den kleinen Spiegel an seinem Sitz kann ich ihn im Rückspiegel nicht wirklich sehen.
    Die Hunde kläffen mich von ihrem Käfig aus an, als wir rückwärts aus der Garage fahren. Ich lasse das Garagentor einen Spalt offen für sie, und wir fahren los. Ich brauche dringend einen Espresso. In Gedanken bete ich die ganze Zeit für Brea und kann mich nicht darauf konzentrieren, was ich alles erledigen muss. Plötzlich dämmert es mir, dass ich mit dem Kind im Auto nicht einfach irgendwo anhalten und einen Espresso trinken kann. Einfache Sache, aber sehr frustrierend, wenn man dringend eine Dosis Koffein braucht. Mir fällt der Drive-Thru-Schalter im Nachbarort ein, und ich fahre einen Umweg von drei Meilen für einen schlechten Espresso. So ist das also, wenn man ein Kind hat.
    Als ich zu Hause ankomme, in meinem wunderschönen Bungalow mit den Löchern in der Wand und der wütenden Mitbewohnerin, frage ich mich, wie ich Miles aus dem Auto holen soll, ohne ihn aufzuwecken. Es wird nicht funktionieren. Ich stehe in der Einfahrt, nur wenige Meter vom Haus entfernt. Hier stehe ich, dort das

Weitere Kostenlose Bücher