Liebes Glück - Ein Ashley Stockingdale Roman (German Edition)
voraussetzt, dass ich lernen werde, wie man die dazu passende Soße macht. Und ich habe nicht vor, auch nur eine dieser Sachen zu lernen, also stellt ein Eierpochierer für mich das Symbol meines eigenen Versagens dar. Denn ich werde daran scheitern. Aber danke, dass du meine Schwächen hervorhebst.“
„Und du sagst, ich sei zwanghaft. Immerhin verhalte ich mich nur bei den wichtigen Dingen zwanghaft. Sauce hollandaise ist einfach in der Zubereitung. Sie braucht nur Zeit und die richtige Temperatur. Und wenn du heute einen Wasserbadtopf bekommst, hast du alles, was du brauchst.“
„Du hast mir doch nicht etwa einen Wasserbadtopf gekauft, oder?“, frage ich und kräusle meine Nase vor Abneigung.
„Ashley, ich lebe schließlich mit dir zusammen. Wenn ich dir etwas für die Küche gekauft hätte, dann hätte es auf jeden Fall etwas mit Kaffee zu tun. Denn das ist der einzige Grund, warum du sie überhaupt betrittst.“
„Gutes Mädchen, Kay. Ich habe dich wirklich gut erzogen.“
„Bist du nun bereit für die Party? Wenn das dein bestes falsches Dankeschön ist, dann sollten wir es schnell hinter uns bringen.“
„Wie ist mein Outfit?“ Ich drehe mich ein Mal um mich selbst. „Kevin hat es mir gekauft, als wir wegen der Geschenkliste im Kaufhaus waren.“ Ich führe den pinkfarbenen Bleistiftrock vor, als wäre ich Doris Day. „Es weckt in mir den Wunsch nach Handschuhen.“
„Es ist reizend, aber es wäre auch nett, ihn ab und zu einmal zu Gesicht zu bekommen.“
„Dein Wort in Gottes Ohr. Er kommt heute Abend nach Hause, aber wegen der Brautparty werde ich ihn frühestens morgen sehen.“
„Aber morgen ist immerhin …“
„Ja, sehr witzig. Lass uns gehen.“
„Wird deine Schwägerin auch da sein? Sollte ich mir etwas Besseres anziehen?“
„Du solltest dich auch ohne Emily besser anziehen, aber ja, sie wird auch kommen. Und meine Schwiegermutter ebenfalls. Zukünftige, meine zukünftige Schwägerin und zukünftige Schwiegermutter. Der Himmel weiß, dass ich so lange keinen Anspruch geltend machen werde, bis ich keine Wahl mehr habe.“
„Okay, Ashley, vergiss eins nicht“, sagt sie wie ein Quarterback, der seine Mannschaft auf das Spiel einschwört, „wenn sie außer Kontrolle geraten, musst du dich gleich darum kümmern oder es wird sich nach der Hochzeit deutlich verschlimmern.“
„Verstanden. Moment! Hast du Rhett schon nach draußen gebracht?“, frage ich.
„Er ist rundum zufrieden. Er hat sogar einen neuen Kauknochen. Der Garten ist seine Heimat.“
Brea richtet die Brautparty aus, was Kay auf die Palme treibt. Denn Kay ist die perfekte Entertainerin. Brea wird wahrscheinlich Beanie-Weenies hinstellen und Sprite mit darin schwimmendem Fruchteis. Wenn wir Glück haben, dann gibt es noch ein paar Chips und Dip aus dem Supermarkt. Brea ist meine älteste und liebste Freundin und ich weiß, dass sie ganz aus dem Häuschen ist, dass ich endlich den Schritt zum Altar wage. In ihrer ganzen Aufregung hat sie aber vergessen, dass sie nicht gut organisieren kann und eine furchtbare Veranstalterin ist, und dass ein Anruf bei Kay wahrscheinlich gar keine so schlechte Idee gewesen wäre. Nicht etwa, dass es mich kümmert, was auf der Party serviert wird. Mir geht es nur darum, dass meine beiden besten Freundinnen mit dem Endergebnis zufrieden sind. Begeisterung für eine Salatschleuder vortäuschen gelingt mir in jedem Fall.
Als wir bei Brea ankommen, sehen wir eine Ansammlung von grünen und pinkfarbenen Heliumluftballons vor ihrem Haus. Ich höre Kays Stöhnen, aber sie gibt wirklich ihr Bestes, um sich von diesem Anblick wieder zu erholen. „Brea hätte mir wenigstens erlauben können, etwas mitzubringen. Was hat sie für ein Motto gewählt? Lilly Pulitzer?“
„Brea wollte das unbedingt übernehmen, Kay. Für uns war es wirklich eine schwierige Zeit, seit sie geheiratet hat. Wir sehen einander kaum, seit sie Miles und Jonathan bekommen hat. Das ist ihre Art, aus ihrem Alltagstrott auszubrechen.“
„Nur, damit du es weißt, Ashley. Falls ich jemals heiraten sollte, kümmere dich um eine Catering-Firma. Ich werde auch nicht beleidigt sein, dass du es nicht selbst versucht hast.“
„Wird gemacht. Aber wenn Kevins Mutter ihren Willen durchsetzt, werde ich mich ohnehin bald in Betty Crocker aus Stepford verwandeln und dir Sauce hollandaise zusammenpanschen, selbstverständlich mit Perlen um den Hals.“
„Niemand hat so viel Macht. Nicht einmal Kevins Mutter.“
„Ich
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