Liebes Glück - Ein Ashley Stockingdale Roman (German Edition)
jetzt muss sie ausgerechnet mit Emilys Verabredung ausgehen? Es ist meine Schuld. Ich musste sie ja auch zu der Grundierung überreden!
Aber bevor ich unsere Georgia-Schnitte anrufe, versuche ich es erst bei Brea. Das sollte sie zu schätzen wissen. „Hey Ash“, sagt sie.
„Du hast das Ding zur Anruferkennung ja immer noch“, stöhne ich. „Ich vermisse es! Kannst du es für mich berühren? Lass deine Finger einfach sanft über die Anzeige gleiten, sodass ich es durch dich hindurch fühlen kann.“
„Halt die Klappe. Was machst du gerade?“
„Nicht viel. Ich habe ein bisschen gearbeitet und Kay ein Umstyling verpasst. Nur um ihr dann hinterher dabei zuzusehen, wie sie mit Emilys Date davonzieht. Das Übliche halt.“
„Das hat sie nicht getan! Ich wollte dich anrufen, aber die Kinder haben keine Ruhe gegeben. Deine Schwägerin ist verrückt. Nicht süß verrückt, sondern ‚sie-ist-eine-Gefahr-für-sich-selbst-und-alle-anderen‘ verrückt.“
„Sie ist einfach angespannt. Sie möchte den Erwartungen ihrer Familie gerecht werden. Und wenn wir bei der Zeremonie alle Reifröcke tragen, dann weißt du: Sie hat es geschafft.“
„Nein, Ashley, du bist angespannt. Sie ist nachweislich verrückt. Kennst du ihre Idee, dass wir alle unterschiedliche Scarlett-O’Hara-Kleider tragen sollen anstelle der Brautjungfernkleider? Das ist gruselig, Ashley. Als ob sie Schwierigkeiten damit hätte, einen Film von der Realität zu unterscheiden. Außerdem befinden wir uns hier nicht im tiefsten Süden. Ich meine, das ist fast schon so, als wären wir billige Dekoware für die Hochzeitsfotos.“
„Bring sie ja nicht auf dumme Ideen, klar? Aber warum ich dich eigentlich angerufen habe … Ich stecke in der Zwickmühle.“
„Nicht nur in einer. Dein Bruder Dave wird dir das in alle Ewigkeiten nachtragen, wenn du dich wie eine Südstaatenschönheit anziehst.“
„Hör zu, die größere Krise zuerst. Es war mein voller Ernst, dass Kay mit Emilys Verabredung verschwunden ist. Hast du eine Idee, was ich Emily sagen soll? Ich muss sie gleich abholen und sie zu dem Treffen mit dem Mann fahren, der gerade mit Kay weg ist!“
„Ja. Sag ihr, dass sie aus deinem Hund einen Klon von Rhett Butler züchten und dass sie das Vorkaufsrecht bekommt, wenn sie die menschliche Version zum Kauf anbieten.“
„Hör auf.“ Ich muss kichern. „Ich meine es ernst.“
„Ich denke nach. Gib mir eine Minute.“ Ich kann Breas Kinder im Hintergrund hören. Sie quieken fröhlich vor sich hin und ich gebe zu: Ich fühle, wie ganze Fontänen an Neid in mir aufsteigen. „Okay“, fährt Brea fort. „Sag ihr … Sag ihr einfach, dass er nie aufgetaucht ist.“
„Das ist eine Lüge. Das kann ich nicht.“
„Gut, dann sag ihr, dass deine Mitbewohnerin mit ihm weggegangen ist, weil er sie Emily vorgezogen hat.“
„Du bist keine große Hilfe. Ich muss dir noch etwas anderes sagen, bevor deine Kinder bemerken, dass du gerade telefonierst.“
„Oh. Etwas Gutes?“, fragt Brea.
„Meine Firma hat einen neuen Software-Direktor. Es ist Seth.“
Es entsteht eine lange Pause.
„Brea, hast du mich gehört?“
„Halt dich fern von ihm, Ashley. Seth ist für dich wie Kryptonit!“
Ich lache. „Brea, mit Seth läuft nichts, keine Angst. Ich wollte dir nur sagen, dass er bei uns im Büro ist und wie schmerzhaft unangenehm mir das ist.“
„Und ich sage dir: Halt dich fern von ihm. Es sind nur noch vier Monate bis zur Hochzeit.“
„Na ja, ich kann dem Software-Direktor nicht vier Monate lang aus dem Weg gehen!“
„Dann musst du kündigen!“, mahnt Brea. „Ashley, du bist doch eine kluge Frau. Du bist eine starke Frau. Lass es nicht so weit kommen, dass ich zu dir rüber fahren und dir wehtun muss. Obwohl ich nie recht verstanden habe, wieso Seth dich so im Griff hatte, habe ich mit den Engeln gemeinsam gejubelt, als es mit ihm vorbei war. Ich weiß, dass du über ihn hinweg bist, aber du bist anfällig, wenn er um dich herum ist. Das muss es einfach sein, weil es ansonsten keine rationale Erklärung für deine Vergangenheit mit Seth gibt.“
„Bist du jetzt fertig?“
„Ja. Und jetzt ruf deine Schwägerin an und sag ihr, dass sie versetzt wurde. Schamlos.“
„Hab doch ein bisschen Mitleid! Sie hat sich so auf das Date gefreut.“
„Sie wurde am Straßenrand hinausgeworfen … Weggeschmissen wie der Müll von gestern … Sie wurde zum Opfer der natürlichen Selektion … Es liegt nicht an ihr, es liegt an ihm … Sie
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