Liebes Glück - Ein Ashley Stockingdale Roman (German Edition)
weiteres Mal daran erinnert werden, dass er keine Südstaatensoldaten auf unserer Hochzeit will.
Ich mache meine Tür auf und nehme den Geruch von Pfannkuchen und frischem Kaffee wahr. Es ist himmlisch. Ich folge meiner Nase Richtung Küche und finde Kay über Crêpes gebeugt. In der Hand hält sie ihre Geheimwaffe: ein Gerät zur Herstellung von Schlagsahne.
„Was tust du da?“ Ich mustere sie misstrauisch.
„Ich habe gedacht, dass du immer noch sauer auf mich bist“, sagt Kay. „Und jetzt versuche ich, es wiedergutzumachen. Gesegnet seien die Friedensstifter und all das.“
„Ich bin nicht wütend, Kay. Ich bin viel zu gestresst, um wütend zu sein. Ist es gestern Abend gut gelaufen?“
Sie nickt energisch. „Wir hatten eine wirklich schöne Zeit zusammen, Ashley. Er sah so geknickt aus, als Emily nicht erschienen ist. Ich konnte ihn so einfach nicht wieder gehen lassen.“ Sie schüttelt den Kopf. „Das wäre nicht christlich.“
„Nein, du hast das Richtige getan.“ Ich reibe meine Stirn. „Ich war unhöflich. Ich hoffe, du hast dich für mich entschuldigt. Ich bin einfach nicht ich selbst, seit Purvi mir mitgeteilt hat, dass ich nach Taiwan muss und Emily ständig meine Hochzeitspläne über den Haufen schmeißt. Ich sehe Kevin ohnehin schon kaum und seine Schwester lässt mich ganz vergessen, dass er ein normaler Mensch ist. Was ist, wenn er tief in seinem Inneren auch ein Stück von Emily hat und es nach der Hochzeit an die Oberfläche gelangt wie Glenn Close in dieser Badewannen-Szene in ,Eine verhängnisvolle Affäre‘?“
„Ist mit dir alles in Ordnung? Du siehst blass aus.“
Ich setze mich an den Tisch. „Sie hat meine Hochzeitskleid-Bestellung storniert, Kay. Ist das wirklich so abwegig? Dass eine Frau weiß, wie sie an ihrem eigenen Hochzeitstag aussehen will?“ Ich sehe Kay an und merke, wie mir eine Träne die Wange runterkullert. „Wenn ich Kevin heirate, heißt das, dass ich diese Leute für den Rest meines Lebens um mich herum haben werde. Ich möchte einfach mit nichts zu tun haben, das Emily in dieser Stadt halten könnte. Wenn das bedeutet, dass ich zwei Kleider kaufen muss, dann soll es eben so sein.“ Aber ich kann mir ein weiteres Kleid nicht leisten.
Kay stößt einen tiefen Seufzer aus und stellt mir einen Teller hin.
Ich schüttele den Kopf. „Oh, danke Kay, aber ich bin heute schon mit Kevin zum Frühstück verabredet.“
Sie nimmt den Teller wieder weg. „Dann fühlst du dich eben besser, wenn du wieder zurückkommst. Er wird dich schon daran erinnern, warum du eigentlich heiratest. Selbst wenn du gezwungen wärst, ein Kleid von der Stange zu tragen, würde Kevin anschließend immer noch da sein. Denkst du bitte daran? Emily ist nicht Kevin. Wobei ich sagen muss, dass sie einen ziemlich guten Männergeschmack hat.“ Ein verträumtes Lächeln breitet sich langsam auf Kays Gesicht aus.
Rhett steht vor mir und hechelt nach Aufmerksamkeit. Ich nehme seinen stämmigen Kopf in die Hände und streichle seine Ohren. „Du hast recht. Ich werde schon ganz weinerlich. Wahrscheinlich bin ich einfach müde.“
„Es ist immer irgendwas, Ashley.“
Ich schenke mir ein Glas Orangensaft ein. „Also, erzähl mir mehr über den Stalker.“
„Hör auf, ihn so zu nennen!“ Kay knallt ihren Teller auf den Tisch. „Es war wundervoll, wie ich es bereits gesagt habe.“
„Wie ist denn nun seine wahre Geschichte?“
„Er hat dir seine wahre Geschichte erzählt, Ashley. Er ist geschieden, so wie alle Männer in seinem Alter. Entweder geschieden oder gemeingefährlich narzisstisch; such dir was aus.“ Sie legt ein Tofu-Würstchen auf den Boden – für Rhett, der das gefälschte Fleisch sofort erschnüffelt und verschmäht. „Es war eine gute Übung für das nächste Wochenende, wenn Simon zurückkommt.“ Dann hält sie mit ihrer Gabel kurz inne und ein Lächeln erstrahlt ihr übers ganze Gesicht. „Ich hatte eine Verabredung, Ash! Und ich bin in den Schuhen, die du mir gegeben hast, nicht umgefallen. Ich habe sogar Make-up getragen. Ich kann es kaum glauben. Ich bin eine neue Frau!“
„Du hast großartig ausgesehen. Jammerschade, dass keiner von den Jungs aus der Gemeinde hier aufgetaucht ist. Dann hätten sie endlich mal bemerkt, was ihnen die ganze Zeit entgeht. Ich hätte alles dafür gegeben, ihre Gesichter zu sehen.“
Kay beißt sich auf die Unterlippe. „Oh, um die Wahrheit zu sagen, ich habe gestern Abend vergessen, sie anzurufen.“
„Kay! Weißt du
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