Liebes Glück - Ein Ashley Stockingdale Roman (German Edition)

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    Er schüttelt den Kopf. „Das ist es nicht, was ich meine.“ Das Klingeln meines Handys dringt von irgendwoher an mein Ohr, aber diesmal ignoriere ich es mit Leichtigkeit und schalte es einfach auf lautlos. „Ich meine, könntest du dir vorstellen, als Patentanwältin in der Stadt der brüderlichen Liebe zu arbeiten? In Philadelphia?“
    Philadelphia.
    „Die Heimat der Freiheitsglocke, der amerikanischen Flagge – habe ich was vergessen? Nicht dass ich behaupten könnte, jemals in Philly gewesen zu sein. Das Käsesteak! Es ist auch die Heimat des Käsesteaks. Ich wusste doch, dass da noch was war.“
    „Die Verfassung. Du hast die Verfassung vergessen. Dann noch die Unabhängigkeitserklärung; ich hatte angenommen, dass es dir als Anwältin noch vor dem Käsesteak einfallen würde.“
    „In Philadelphia gibt es verschiedene Jahreszeiten, nehme ich an.“
    „An den meisten Orten gibt es verschiedene Jahreszeiten, Ashley. Als gebürtige Kalifornierin lebst du einfach in einer Luftblase. Würdest du in deinem Leben nicht gern ein kleines Abenteuer erleben, bevor wir mit den Kindern sesshaft werden?“
    „Mir gefällt meine Luftblase. In dieser Luftblase habe ich mein ganzes Leben verbracht. Ich mag den Ozean und den Sonnenschein und den gelegentlich nebligen Morgen, an dem ich alles durcheinanderbringen kann. Mir gefällt es, dass ich das ganze Jahr über mit meinem Cabrio fahren kann und dass ich jederzeit einen Espresso bekomme, wenn ich das Verlangen danach verspüre. Mir gefällt es, dass alle Streber dieser Welt, so wie ich zum Beispiel, sich an einem riesigen streberfreundlichen Ort versammelt haben. Hier interessiert es niemanden, ob du zum Abschlussball eine Verabredung hattest, denn sie hatten auch keine. Naja, höchstens diese intellektuellen Typen in San Francisco vielleicht. Aber wir, die wahren Bewohner des Silicon Valley, wir kommen sehr gut klar mit der Tatsache, dass der heutige Techniker für audio-visuelle Medien damals unser Freund war. Wenn man nicht gerade selbst dieser Techniker ist.“
    „In Philadelphia gibt es auch Espresso, und wenn du der Mensa beitrittst, findest du dort wahrscheinlich auch ein paar Streberfreunde“, sagt Kevin und lächelt dabei wieder mit diesem etwas übertriebenen Enthusiasmus.
    „Woher das plötzliche Interesse an Philadelphia, Kev? Ich dachte, in Stanford seist du glücklich?“
    „Das ist nur eine Unterhaltung, zu diesem Zeitpunkt ist es nichts weiter als eine Unterhaltung. Also werd nicht sauer, ja?“
    Ich mache mich auf die Auswirkungen gefasst. „Wirklich?“
    „Man hat mir angeboten, Mitglied der pädiatrischen Chirurgie in dem Krankenhaus dort zu werden. Es ist das einzige Lehrkrankenhaus in den USA, das Fetalchirurgie als Teil seiner Facharztausbildung anbietet.“
    Ich schreibe zwar Patente, aber mein Fast-Ehemann führt lebensverändernde Operationen an Kindern durch, die sich noch im Bauch ihrer Mütter befinden. Jedenfalls könnte er das. So wie ich hier sitze und in seine Augen schaue, sehe ich die Zukunft, die ich eigentlich für mich geplant hatte, sich in Luft auflösen. Langsam sinkt diese Erkenntnis auf mich herab. Man kann nicht einfach einen Kinderchirurgen heiraten und hinterher seinen eigenen Geschäften nachgehen, so als ob nichts gewesen wäre.
    „Wollen Sie schon bestellen?“, fragt uns die Hippie-Kellnerin.
    „Geben Sie uns noch eine Minute?“, fragt Kevin.
    Sie sieht Kevin länger als notwendig an und ist natürlich einverstanden. So wie es nahezu jede Frau ist, wenn er sie um etwas bittet.
    „Ashley, besprechen wir das jetzt bitte? Ich muss nämlich wissen, ob es eine Möglichkeit ist oder nicht.“ Ich sehe ihm in die Augen und er fleht mich praktisch um meine Unterstützung an. Es ist offensichtlich, dass es sich hierbei nicht um etwas handelt, das er aufgeben könnte, ohne es hinterher zu bereuen. Wie könnte ich es dann wollen?
    „Du arbeitest in einem der bestangesehensten Krankenhäuser des Landes, Kevin. Ich verstehe das nicht so ganz. Ein Studium an der Lucille Packard-Stanford Medizinhochschule. Sie haben einen ziemlich guten Ruf, weißt du?“ Aber schon während ich das vorschlage, wird mir übel. Wie soll ich den Mann, den ich liebe, nur glücklich machen, ohne all das aufzugeben, was ich sonst noch liebe?
    „In Stanford bin ich nur der Junior-Stationsarzt, Ashley. Es ist das zweite Jahr meiner pädiatrischen Ausbildung. Hier gibt es nichts, das mich hervorstechen lässt, wenn es Zeit ist, sich