Liebes Glück - Ein Ashley Stockingdale Roman (German Edition)
übermütig!“
„Das bin ich, aber warum auch nicht? Ich werde Ashley Stockingdale heiraten und er isst höchstwahrscheinlich mit Sam zu Abend und muss das auch noch selbst bezahlen. Ich weiß nicht, was Arin im Leben will, Ashley, aber ich bezweifele stark, dass es Seth ist. Sie will keine Ketten umgelegt bekommen, die sie festhalten. Vielleicht ist das ja der Reiz. Wahrscheinlich haben sie denselben Mobilfunkanbieter, sodass Anrufe umsonst sind.“
„Willst du damit sagen, dass Arin jemand Besseres haben könnte?“
„Hast du das nicht selbst gesagt?“
„Du bist unverbesserlich.“
„Das bin ich. Also, berichte mir über meine Hochzeit.“ Kevin lehnt sich zurück und die Kellnerin stellt seinen Teller vor ihn hin. Hallo? Die Dame zuerst! Er ertränkt die Eier in Tabasco und schließt die Augen. Nachdem er meine Hand genommen hat, spricht er das Gebet für uns und wirft mir einen Luftkuss zu, als er fertig ist. Er ist wirklich zum Dahinschmelzen, das kann ich Ihnen sagen.
„Was die Hochzeit angeht … “, sage ich, während ich meine Eier versalze. „Nun ja, deine Schwester hat sehr konkrete Vorstellungen von der Zeremonie.“
„Ihr beide kommt doch gut miteinander aus, oder?“
„Ja, alles ist super. Ich habe mir nur etwas mehr kalifornische Eleganz bei der Hochzeit vorgestellt. Du weißt schon, so wie wenn Vera Wang auf Colin Cowie trifft.“ Nicht unbedingt süßen Südstaatentee mit Crackern.
Kevin schluckt. „Bitte so, dass ich es verstehe, Ashley.“
„Vera Wang ist eine Brautmodendesignerin, Colin Cowie ist der Partyplaner von Oprah.“
„Und wo ist das Problem?“ Kevin zuckt mit den Schultern. „Das klingt doch simpel. Emily ist auch auf Eleganz aus. Ich weiß, dass sie zwar nicht so viel Shoppingerfahrung hat wie du, aber ich dachte, dass du ihr dabei helfen könntest.“
„Emily hat durchaus einen gewissen Südstaatencharme …“ Ich bin mir aber nicht sicher, ob der hier auch richtig ankommt.
„Stimmt etwas nicht, Ashley?“
Ich atme tief ein. Endlich ist die Zeit gekommen, ihm zu sagen, dass bislang nichts funktioniert. Wenn Emily die Hochzeit plant, kann ich nicht heiraten. Aber er denkt nur an den Umzug nach Philadelphia. Will ich wirklich über die verrückten Hochzeitspläne seiner Schwester jammern?
„Keh-vin!“ Wenn man vom Teufel spricht. Emily taucht höchstpersönlich an unserem Tisch auf. Ihr Gesicht hat sie zu der hässlichsten finsteren Miene verzogen, die ich bis dahin gesehen habe. Und glauben Sie mir, ich habe schon einige finstere Mienen gesehen. „Deine Verlobte hat mir gestern Abend meine Verabredung gestohlen.“
„Ich, äh …“ Dafür gibt es natürlich eine einfache Erklärung. Obwohl, nicht ganz. Wenn ich Emily so betrachte, denke ich, dass mein Stalker auch durchaus eine Frau sein könnte.
8. Kapitel
Zickenkrieg. Ich sehe an Kevins ergriffenem Gesichtsausdruck, dass er definitiv nicht weiß, wie er mit einem Zickenkrieg umgehen soll. Kevin rückt Emily einen Stuhl zurecht, aber es ist offensichtlich, dass sie sich gar nicht setzen will. Sie will mir vielleicht die Kehle aufschlitzen, aber mit uns Spiegeleier und Speck essen wohl eher nicht.
„Dafür gibt es bestimmt eine Erklärung, Emily. Setz dich erst mal. Was würde Ashley schon mit deinem Date anfangen wollen?“ Er macht seinen Rücken gerade. „Was das angeht, kann sie sich in Sachen Perfektion nicht mehr übertreffen, oder?“ Er zwinkert mir über den Tisch hinweg zu.
„Sie hat mein Date an ihre Mitbewohnerin, diese alte Jungfer, verpfändet!“
Alte Jungfer. Das hört man nicht oft. Kevin hat mich bis jetzt noch nicht nach meiner Ansicht gefragt. Und was mich anbelangt, können wir diese Gelegenheit gern verstreichen lassen ohne einen Kommentar von meiner Wenigkeit. Ich schiebe mir etwas von dem Spiegelei in den Mund. Es ist definitiv ein guter Zeitpunkt, um zu essen.
„Beruhige dich, Em. Wie bist du überhaupt hergekommen?“, fragt Kevin.
„Ich habe ein Auto gemietet. Ich hatte es satt, von allen abhängig zu sein, wenn es darum geht, das Haus zu verlassen, und habe bei der Autovermietung angerufen. Ich weiß gar nicht, warum ich nicht schon früher daran gedacht habe. Dann hätte ich mein Date gestern Abend bestimmt noch retten können.“ Emilys Augen verengen sich, als sie in meine Richtung sieht. Und auch Kevin schaut nun endlich zu mir.
Ich mache große Augen, um Unschuld vorzutäuschen. Ich könnte jetzt so einiges erzählen: Er war fünfundvierzig. Sie hat
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