Liebes Glück - Ein Ashley Stockingdale Roman (German Edition)
Ort für die Hochzeit festlegen. Meinst du, du könntest mitkommen?“
„Ashley, die Verwandtschaft von der Party ist morgen immer noch bei uns. Also eher nicht. Deine Hochzeit kommt uns zeitlich nicht sehr gelegen. Es ist so schön, dass Kevins Schwester da ist, um dir zu helfen.“
Meine Augen werden größer, als ich in Daveys weite unschuldige Augen blicke. „Natürlich. Es tut mir leid. Ich hatte die Verwandten vergessen.“
Ich gebe Davey einen Kuss auf seinen Kopf, überreiche ihn seiner Mutter und laufe zurück zu Kevin. Ohne Erklärung lege ich meine Arme um seine Hüfte. Aufsteigende Tränen brennen in meiner Nase. Eine fällt auf meine Wange.
„Ashley“, flüstert er mir ins Ohr. „Was ist los?“
Der Restaurant-Manager kommt auf uns zu. „Hier sind mehr Leute als geplant. Pro Person wird das noch mal 32,95 Dollar extra kosten. Ich wollte Sie nur auf dem Laufenden halten, da es ja Ihre Kreditkarte ist, die belastet wird.“
Das lässt mich nun ungeniert in Tränen ausbrechen, und heute trage ich kein wasserfestes Make-up.
„Ashley, reiß dich zusammen“, faucht Emily. In diesem Moment möchte ich einfach nur vergessen, dass ich eigentlich Christ bin. Ich bin jetzt bereit für einen guten Kampf, wie im Denver-Clan: Alexis gegen Krystle, mitsamt all ihrer gut gepolsterten Pracht. Als ich sehe, wie sie ihr Gesicht verzieht, verliere ich endgültig die Fassung.
„Halt dich da raus, Emily. Ich habe dich jetzt lange genug stillschweigend ertragen, und das hier geht dich überhaupt nichts an. Ich weine, wenn ich es will!“
„Emily, das reicht jetzt“, flüstert Kevin laut.
„Es reicht? Keh-vin, ich habe noch nicht einmal angefangen. Die Hochzeitsvorbereitungen sind kaum vorangeschritten und wir haben noch einen langen Weg vor uns. Wenn deine Verlobte weinen und so tun möchte, als ob sie nicht die glücklichste Braut der Welt wäre, nun ja, dann weiß ich auch nicht weiter. Wir im Süden tun so etwas einfach nicht.“
Ich schließe die Augen und wünsche mir, dass einfach alles vorbei ist. Als Kevin und ich noch miteinander ausgegangen sind, haben uns solche Alpträume nicht geplagt. Ich wusste ja schon lange, dass meine Familie seltsam ist. Die Schwierigkeit bei Kevins Familie liegt darin, sich auf einen gänzlich neuen Grad an Seltsamkeit einzustellen.
„Emily, das besprechen wir morgen.“
Sie öffnet ihre Mappe, um eine eindeutige Zustimmung ihres Bruders zu bekommen. „Lass uns mal sehen. Morgen legen wir den Ort fest. Keh-vin, ich muss sicher sein, dass es das ist, was du willst, bevor uns das viele Geld ausgeht.“ Sie fährt mit ihrem manikürten Finger über die Seite in Martha Stewarts Buch und ich verliere plötzlich die Selbstbeherrschung.
Ich reiße Emily die Coach- Mappe aus den Händen und fuchtele damit vor ihrem Gesicht herum. „Warum schleppst du das überall mit hin? Um mich zu verspotten, dass ich zu dumm bin, meine eigene Hochzeit zu planen? Es ist nicht deine Hochzeit, Emily. Es ist meine. Oh, und vielleicht bin ich ja nicht klug genug für den Mensa-Club, aber ich kann mein eigenes Hochzeitskleid selbst aussuchen. Dann wird es wenigstens keine Reise in die Vergangenheit. Es wird klassisch sein, nicht ein, ein –“
„Ashley!“, sagt Kevin ungläubig; seine Augen sind geweitet.
Ich bin nicht stolz auf diesen Augenblick. Es ist nicht gerade einer meiner besten Momente. Ich sehe ihn an, meine Augen noch immer voller Tränen. „Ja, Kevin, du hast recht ...“ Ich atme so schwer, dass ich kurz vorm Explodieren bin.
Während meine Aufmerksamkeit auf etwas anderes gerichtet ist, greift Emily nach der Mappe in meiner Hand. Als ich sie fester umklammere, läuft alles in Zeitlupe ab. Ich sehe, wie der Kellner reinkommt. Sein Tablett ist voll beladen mit Schweinefleischtaschen und Shortribs und ich höre mich schreien: „Neeein!“. Wie Luke Skywalker in Star Wars. Aber da ist es schon zu spät.
Die Coach- Mappe kollidiert mit dem Tablett, und als die Zeit wieder wie gewohnt verläuft, liegen da kleine Teigtaschen-Häufchen auf dem Teppich, sodass sich ein Pünktchenmuster ergibt. Emily sieht aus wie eine stolze Siegerin, die Coach- Mappe fest umklammert, und ich verberge mein Gesicht in den Händen. „Ich will gar nicht erst daran denken, was mich das kosten wird.“
„Ashley Wilkes Stockingdale“, schreit meine Mutter, als sie den Raum durchquert. Oh, großartig. Endlich wird meine Freude hier vollkommen. „Was glaubst du, was du hier tust? Das ist die
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