Liebes Glück - Ein Ashley Stockingdale Roman (German Edition)
Orangenlimonade und Barbecue-Kartoffelchips in die Nase. Dieses Haus riecht wie eine schlechte Pyjamaparty von Achtklässlern. Ich habe plötzlich das dringende Bedürfnis, jemandem Rasierschaum auf die Hände zu sprühen und seine Nase zu kitzeln. Ich muss gestehen, dass ich keine guten Absichten hege, als ich mich ins Wohnzimmer wage. Schnell drehe ich wieder um, bevor ich irgendetwas tue, das ich später bereuen würde.
„Ashley?“, ruft Kay mir nach. „Du kannst reinkommen. Aber der Film ist schon zu Ende.“
„Das ist okay. Ich habe Shrek 2 schon gesehen.“ Ich bin mit Seth ausgegangen, schon vergessen? Er ist besessen von allem, was grün und außerirdisch ist.
Sam nimmt meine Ausgabe der Bride vom Kaffeetisch und blättert durch meine Notizzettel. „Geht’s zum Altar, Ashley?“
Ich reiße es aus seinen wurstähnlichen Fingern. Was hat Sam nur an sich, das mich so in Rage bringt?
„Ashleys Tag nähert sich mit großen Schritten.“ Kay klingt übermäßig fröhlich, um der Tatsache aus dem Weg zu gehen, dass Sam und ich grundsätzlich nicht auf einer Wellenlänge funken.
„Welcher Tag? Ihr Schicksalstag?“
„Ihre Hochzeit, Dummerchen. Mit Kevin?“, sagt Kay, und ich kann sehen, wie sich Sams Gesichtsausdruck verändert.
„Wusstest du nicht, dass ich bald heiraten werde?“, frage ich. Vermeide das Grinsen, Grinsekatze, sage ich mir.
Jim, Tim und Jake stehen allesamt auf. „Wir gehen jetzt wohl lieber“, sagt Tim.
„Es ist schon spät“, schließt sich Jake an.
„Geht nicht!“, flehe ich sie an. „Ich verschwinde in mein Zimmer.“ Obwohl, warum sollte sich Sam in meinem Haus eigent lich wohler fühlen als ich? „Ich bin mir sicher, dass Kay ihren wunderbaren Mitternachtsimbiss vorbereitet hat, und sie musste den ganzen Abend lang Chipsgeruch ertragen. Das Mindeste, was ihr tun könnt, ist etwas von dem gesunden Zeug zu euch zu nehmen, das sie zubereitet hat.“ Ich grinse und die Männer setzen sich alle wieder. Außer Sam, der gar nicht erst daran gedacht hatte zu gehen.
Sam folgt mir den Flur entlang. „Wirst du wirklich heiraten? Den hübschen Doktortypen?“
„Neuigkeiten! Kevin ist nicht einfach nur ‚hübsch‘. Er ist tough, intellektuell, er rettet jeden Tag Kinderleben und er hat gute Manieren. Kein schlechter Fang, wenn du verstehst.“
Sam tritt näher an mich heran, damit die anderen ihn nicht hören. „Aber was ist mit Seth?“
„Seth ist mein Exfreund, Sam. Bemerke das Ex in dem Ausdruck. Leute gehen miteinander aus. Leute stellen fest, dass sie nicht zueinander passen. Sogar Christen.“
„Aber Seth mag dich.“ Sam nickt mit dem Kopf, als ob er mit seiner Nase eine Acht malen wollte. „Vielleicht liebt er dich sogar.“
„Ich bin dieses Jahr zweiunddreißig geworden, Sam. Es reicht einfach nicht aus, dass er mich mag.“ Muss ich noch erwähnen, dass ich in einen anderen Mann verliebt bin und seinen Ring trage?
„Du kannst Kevin nicht heiraten.“ Es ist das erste Mal, dass ich so etwas wie Autorität aus seiner Stimme heraushöre. Okay, vielleicht seine Bestellungen bei Applebee’s ausgenommen.
„Am 21. August werde ich Kevin heiraten. Morgen werden wir den Ort für die Feierlichkeiten festlegen. Das Kleid ist bestellt. Na ja, das ist eine lange Geschichte, aber wo warst du, Sam? Hat Seth dir nichts davon erzählt? Worüber unterhaltet ihr euch jeden Abend, wenn Star Trek: Raumschiff Voyager zu Ende ist?“
Er stellt sich vor mich, um mich aufzuhalten. „Nein, was ich meine ist: Du kannst Kevin nicht heiraten. Du und Seth, ihr wart eine Einheit, und das drei Jahre lang oder so.“
„Es waren zehn Monate, um genau zu sein. Es hat sich nur angefühlt wie drei Jahre.“
„Er war schon lange Zeit davor in dich verknallt. Und wo Arin sich jetzt mit diesem Inder trifft, wird er mit nichts dastehen.“
Arin und was für ein Inder? Wie auch immer. Heul doch. „Ich weiß nicht, was ich dir sagen soll, Sam. Ich werde heiraten.“ Ich verschränke die Arme vor mir. „Außerdem, was geht dich das an? Du hast deine Meinung über mich immer recht deutlich zur Schau gestellt.“
„Ich habe eine gute Meinung über dich, Ashley. Ich denke, du bist witzig und gut angezogen und du singst wirklich wie ein Engel. Ich wollte dich nur wissen lassen, dass ich weiterhin auf unsere regelmäßigen Filmabende bestehen würde, wenn du Seth heiratest. Ich wollte nicht, dass ihr beide euch trennt. Ich wollte mich aber auch nicht von meinem Kumpel trennen
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