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Liebes Glück - Ein Ashley Stockingdale Roman (German Edition)

Liebes Glück - Ein Ashley Stockingdale Roman (German Edition)

Titel: Liebes Glück - Ein Ashley Stockingdale Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Billerbeck
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zu lassen, um ‚Ja, ich will‘ zu sagen?“
    Sie streicht das Fairmont von ihrer Liste und drückt dabei den Stift zu sehr auf. „Hier, bitteschön. Bist du jetzt glücklich? Du hast so eine fatalistische Einstellung, Ashley. Wie soll dich denn jemand glücklich machen?“
    Könntest du einfach verschwinden? Böse Ashley. Verzeih mir, Herr, ich gebe mir hier wirklich Mühe.
    „Was kommt als Nächstes?“
    „Der ‚Ententeich‘ in Palo Alto“, sagt sie aufgeregt.
    „Warst du schon mal dort?“, frage ich zaghaft.
    „Nein, aber ich habe es auf der Karte gesehen und es hört sich einfach perfekt an, direkt an der Bucht und –“
    „Es befindet sich neben der Kläranlage und dort leben viermal so viele Enten, wie man einem Menschen zumuten kann. Es riecht da, als ob etwas gestorben wäre. Und man kann sich kaum fortbewegen vor all dem … Du verstehst schon.“
    Emily räuspert sich und kratzt mit ihrem Stift wieder heftig übers Papier. „Also, wo würdest du denn gern hinfahren, Ashley? Mir scheint es, als hättest du die perfekte Hochzeit bereits vor Augen, aber du gibst mir nicht den geringsten Hinweis darauf, wie sie sein sollte. Wärst du vielleicht so nett, dein unendliches Wissen mit mir zu teilen?“
    „Na ja, das ist schwer, weil es hier in der Gegend nicht allzu viel gibt. Aber ich möchte trotzdem in der Nähe bleiben, wegen der Leute, mit denen Kevin zusammenarbeitet.“ Ich denke nach und kaue dabei auf meiner Lippe. Kirchen besitzen hier in der Bay Area echten Seltenheitswert. Es sei denn, sie sind universalistisch, transzendentalistisch oder etwas anderes in der Art, die es den Leuten erlaubt, „spirituell“ zu sein, aber keine echte Gottesbeziehung zu haben oder Verantwortung zu übernehmen.
    „Die Zeit läuft uns davon, Ashley. Wo sollen wir hinfahren? Mein Flug geht um sieben.“
    Ich kann einfach nicht anders, als auf meine Uhr zu sehen. Noch acht Stunden. Ich kann ganz sicher noch acht Stunden rumkriegen.
    „Ich wäre nicht sehr glücklich darüber, wenn ich mein Ticket umtauschen müsste. Ich habe drüben in Atlanta auch ein Leben, verstehst du. Ich bin hierher gekommen und war ständig im Einsatz, aber ich muss wirklich zurück, um …“ An dieser Stelle spricht sie nicht mehr weiter. Ja, es ist schon schwer, eine Ausrede zu finden, wenn man arbeitslos ist.
    „Nein, nein, du wirst dein Ticket nicht umtauschen müssen“, versichere ich ihr. „Wir werden das in kürzester Zeit erledigt haben. Ich bin sehr entscheidungsfreudig. Das zeichnet mich auch bei meiner Arbeit aus. Kein Herumtrödeln.“
    „Also, wohin?“, fragt Emily. „Ich muss die Leute anrufen und die ganzen Termine absagen.“ Sie nimmt ihr Mobiltelefon heraus und ich fahre einfach weiter. Ich weiß, dass ich gerade gehörig an ihren Nerven zerre und in diesem Augenblick hat sie auch wirklich das Recht, genervt zu sein.
    „Ich hab’s!“ Ich wende das Auto und fahre Richtung Stanford. „Die Stanford Memorial Church. Wie konnte ich je von etwas anderem träumen? Die bemalten Decken, die historische Architektur, plus: Stanford ist der Ort, an dem wir uns kennengelernt haben!“ Das Café am Brunnen, wo ich Kevin angestarrt und gesabbert habe wie eine übergroße Dogge. Wer hätte jemals gedacht, dass er eine Schwäche für die jahrgangsbeste Streberin haben würde? „Das ist es; ich habe mich entschieden. Lass uns die Vorkehrungen treffen. Siehst du? Ich sagte dir doch, ich sei entscheidungsfreudig. Ich habe nur ein bisschen Druck gebraucht.“
    „Stanford steht auf meiner Liste, Ashley. Aber laut ihres Koordinators, mit dem ich von Georgia aus telefoniert habe, gibt es dort eine zweijährige Warteliste, um in der Kirche zu heiraten. Ich bezweifle, dass mein Bruder bereit ist, so lange zu warten. Ich weiß, dass meine Eltern es definitiv nicht sind. Sie hoffen, dass sie bis dahin schon Enkelkinder haben.“
    Ich schüttele den Kopf. „Stanford. 21. August“, sage ich voller Überzeugung, und so meine ich es auch. Ich sehe mich selbst als Braut vor dem erhöhten, klassischen Altar, umgeben von bunten Glasmosaik-Fenstern. Alles sieht aus, als wäre man in Europa und würde in einer der ältesten Kirchen dort heiraten. Es ist perfekt.
    Wir fahren ruhig weiter, während sie über das Zweijahresdilemma nachgrübelt. Aber ich ignoriere selig die Fakten und konzentriere mich darauf, wie ich es zustande bringe. Wir erreichen die von Palmen umsäumte Straße, an deren Ende sich die prächtige Kirche befindet. Es fühlt

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