Liebes Glück - Ein Ashley Stockingdale Roman (German Edition)
Radarschirm verschwinden wird? Absolut.
„Seth arbeitet jetzt bei Gainnet, also ist das letzte Treffen mit ihm noch nicht so lange her, wie du denkst.“
Ich mache mich gerade den Flur entlang auf den Weg, als ich Kay hinter mir laufen höre.
„Du kennst doch Sam. Er hat das nicht böse gemeint. Ich glaube, als er gesehen hat, wie aufgebracht Seth deinetwegen war, hat er erst verstanden, dass du ihm mehr bedeutet hast als bloß irgendeine Frauengeschichte.“
„Also weiß er jetzt, dass ich die Yoko Ono in Seths Leben bin. Welch eine Leistung. Es wäre sicherlich ganz nett, wenn ich in der Sache irgendwann einen Schritt vorwärtskäme. Ich werde das Gefühl nicht los, dass, egal wohin ich gehe, mich die Erinnerungen an Seth verspotten. Berechnen wir Sam eigentlich Kost und Logis für die Chips, die er isst?“
„Ashley. Lass das nicht an Sam aus. Man könnte glatt denken, dass du noch etwas für Seth empfindest.“
„Das tue ich nicht!“, rufe ich und stampfe mit dem Fuß. Was hat es nur mit Exfreunden aus der Gemeinde auf sich? Ich halte mir den Kopf. „Kay, ich hatte heute den schlimmsten Tag, den man sich vorstellen kann. Es tut mir leid, dass ich von Sam so genervt bin. Er ist dein Gast.“ Warum das so ist, werde ich allerdings nie verstehen. „Ich versuche immerzu, mich zu verbessern, aber du kennst mich ja, ich schaffe es einfach nicht, die Dinge besser zu machen. Bei mir blähen sich die Probleme immer nur noch weiter auf, bis sie so gewaltige Ausmaße erreicht haben, dass alle wütend auf mich sind, und dann verliere ich üblicherweise meinen Job und mein Zuhause. Ich bin wie ein amerikanischer Kim Jong-il. Nur dass er seinen Job behalten durfte.“
„Du wirst dein Zuhause nicht verlieren, solange ich in der Nähe bin, und du hast selbst dafür gesorgt, dass deine Chefin deinen Job bekommt. Ich würde sagen, du übertreibst gerade ein bisschen. Das tust du immer, weißt du. Ich glaube, dass der Begriff ‚Drama Queen‘ mehr als nur ein Mal dazu benutzt wurde, dich zu beschreiben, Ashley.“
„Ich weiß, dass Sam dein Freund ist, aber deswegen bin ich nicht bereit, eine Party zu schmeißen, nur weil er da ist, okay? Ich habe das Gefühl, nur weil mein Verlobter nicht Teil der Single-Gruppe ist, bin ich es auch nicht mehr. Und die Tatsache, dass er sich in seiner Arbeit vergraben hat und die übrige Zeit mit seiner Schwester verbringt, die gerade zu Besuch ist und mich zur Weißglut treibt, macht mich auch nicht gerade überglücklich. Brea ist mit ihren Kindern beschäftigt, meine Mutter mit Davey, und du hast die Singles –“
„Ich dachte, das ist das, was du wolltest, Ashley. Heiraten und diese samstäglichen Filmabende hinter dir lassen.“ Kay zeigt mir ihren Frust durch ein Kopfschütteln und verengt ihre ewig gespitzten Lippen zu einer noch dünneren Linie.
„Warum müssen sich alle auf Seths Seite stellen? Oder auf Emilys? Besteht nicht zumindest die Möglichkeit, dass sie falsch liegen?“
„Niemand stellt sich auf Seths Seite. Er ist nicht mal anwesend. Wenn man in Betracht zieht, dass ich gestern mit Emilys Verabredung ausgegangen bin, stelle ich mich ganz sicher auch nicht auf ihre Seite. Ich verstehe nicht, warum du denkst, dass die Welt sich gegen dich verschworen hat, Ashley.“ Kay bückt sich, um ein quietschendes Hundespielzeug aufzuheben, und drückt es mir in die Hand.
„Lass mich das genauer erklären. Du hast Seth einen Job besorgt, Kay, in meiner Firma. Purvi scheint ihn für brillant zu halten und ich kann nicht wirklich nach vorn schauen, wenn ich hir im Sumpf der Vergangenheit versinke. Du hast seinen besten Freund auf unserer Couch sitzen! Es fühlt sich so an, als sei Seth überall. Erst war er nicht in meiner Nähe, als ich ihn dahaben wollte, und jetzt geht er nicht mehr weg.“
„Das bildest du dir nur ein“, sagt sie, als sie Seths Jacke vom Kleiderhaken nimmt.
„Wo kommt die denn her?“
„Er war einfach eine Weile hier, Ashley.“
„Argh!“ Ich hebe meine Hände in die Höhe. „Das bilde ich mir so was von nicht ein.“
„Der Hund ist in deinem Zimmer. Er scheint Sam nicht besonders zu mögen.“
„Meine Schuhe!“ Ich rausche davon und öffne die Tür zu meinem Zimmer. Als ich es tue, kommen mir sämtliche Designer-Perlen, von denen ich jede Einzelne bezahlt habe, entgegengeflogen. „Rhett!“ Vorsichtig beuge ich mich herunter und fange an, die Perlen einzusammeln – schon wieder. Bei meiner finanziellen Lage werde ich sie selbst
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