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Liebeserwachen in Virgin River

Liebeserwachen in Virgin River

Titel: Liebeserwachen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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aus reiner Enttäuschung, war es immer Kelly gewesen, die die Stärkere von ihnen beiden war, die sie wieder aufgebaut und ermutigt hatte.
    Selbst jetzt in diesem Moment, in dem sie in Virgin River mit ihrem neuen Garten beschäftigt war, telefonierte Jillian jeden Tag mit ihrer Schwester, meist bevor Kelly nachmittags zur Arbeit ging. Es machte ihr Spaß, aufs Dach zu steigen, sich oben im Witwen-Ausguck aufzuhalten, wo sie den besten Handyempfang hatte, mit Kelly zu plaudern und sie jeden Tag über die Entwicklungen und ihre Pläne zu informieren. Am Ende der dritten Woche erzählte sie ihr: „Neben dem Haus stehen jetzt alle möglichen Baumaschinen in einer Reihe und ein großer Stapel Holzstämme liegt auch schon da, bis sie mit dem Tieflader kommen und ihn abholen. Der Weg zur hinteren Wiese ist fast fertig. Inzwischen wurde auch der Maschendraht geliefert und Denny haut bereits die Pfosten in die Erde. Zwei Gewächshäuser, drei mal vier Meter groß, sind schon unterwegs, und ich habe angefangen, den Boden an den Stellen vorzubereiten, wo sie aufgebaut werden sollen. Unter den Schutzkuppeln kann ich die Pflanzen sowohl in die Erde als auch in Pflanzschalen setzen. Ein Zweistufenplan sozusagen. Und dann“, fuhr Jillian fort, „habe ich mein Haus in San Jose jetzt zum Verkauf angeboten.“
    „ Was hast du gemacht?“ Kelly schrie beinahe.
    „Ich habe meinem Makler per FedEx den Schlüssel geschickt und dazu einen Scheck für ein Putzkommando, damit alles schön sauber und schick ist. Mir ist klar geworden, dass ich mit dem Haus fertig bin, Kell. Ich hänge nicht daran.“
    „Doch willst du denn dableiben … in Virgin River? Ist das dein neuer Plan?“
    „Offen gestanden – keine Ahnung.“
    „Aber was ist denn, wenn Harry anruft und dich bittet wieder zu BSS zurückzukehren?“
    „Das werden wir sehen, wenn es so weit ist. Im Augenblick fühle ich mich hier ungeheuer wohl. Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich einmal mehr Spaß gehabt hätte.“
    „Aber Jill, du hast doch einen Plan?“
    „So etwas Ähnliches. Den Sommer über will ich gärtnern. Ich muss herausfinden, was ich ziehen kann. Es würde mir das Herz brechen, wenn ich jetzt aufgeben und wieder von hier wegmüsste! Außerdem möchte ich mir lieber eine Zeit lang etwas mieten, falls ich im Herbst doch wieder in San Jose lande. Wenn ich an dieses Haus in der Stadt denke, merke ich, dass es sich einfach nicht wie mein Zuhause anfühlt. Im Moment fühle ich mich hier mehr zu Hause als dort, und das liegt eigentlich weniger an dem Haus als an dem Grundstück.“
    „Aber du entspannst dich doch hoffentlich auch? Denkst über dein Leben nach? Und überlegst, was der nächste Schritt sein wird?“
    Jillian lachte. „Ungefähr so, wie Leute entspannen, die Marathon laufen. Den ganzen Tag bin ich beschäftigt und bis spät in die Nacht recherchiere ich alles über Gärten am Computer.“
    „Und wie beabsichtigst du dir deinen Lebensunterhalt zu verdienen?“, fragte Kelly, die praktisch Veranlagte.
    „Dank meiner zehn guten Jahre bei BSS, einem netten kleinen Abfindungspäckchen und einer klugen Finanzberaterin muss ich mir darüber erst mal nicht den Kopf zerbrechen. Allerdings habe ich mir überlegt, Gemüse zu verkaufen.“
    „Das klingt sehr profitabel“, bemerkte Kelly ironisch. „Ich hatte eher etwas gemeint, das etwas längerfristiger sein könnte.“
    Jillian prustete los. „Eifersüchtig?“
    „Schon ganz grün!“, antwortete Kelly. Beide wussten, dass trotz Jillians allseits bekannter Neigung, immer am tiefen Ende in den Pool zu springen, und Kellys gnadenlos vorausschauender Planung, Jillian eine Menge Geld bei BSS verdient hatte, während Kelly eine relativ arme Souschefin war.
    „Ich denke daran, auserlesen-hochwertige Früchte und Gemüsesorten zu vertreiben, Sachen, die dein Restaurant und andere Fünfsternerestaurants mir abnehmen würden. Aber lass uns nichts überstürzen. Im Moment will ich lediglich schauen, ob ich sie anbauen kann. Hinterher kann ich mir über den nächsten Schritt Gedanken machen.“
    „Ich sollte lieber mal hochkommen“, meinte Kelly. „Ich glaube, du hast den Verstand verloren …“
    Jillian lachte. „Ganz im Gegenteil, Kell. Ich habe das Gefühl, ihn plötzlich gefunden zu haben! Weißt du, wann ich das letzte Mal so begeistert war? Wahrscheinlich damals, als Harry mir die Chance bot, mit ihm zusammen die BSS aufzubauen! Obwohl ich von der Softwarebranche nicht die geringste Ahnung

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