Liebeserwachen in Virgin River
alles, was mir wichtig ist – Computer, Drucker, Fernseher. Ich musste Jack bitten, eine Herdplatte und einen Kühlschrank zu besorgen, obwohl der zukünftige Besitzer bestimmt Geräte haben will, die genau an die Stellen passen, die dafür vorgesehen sind. Hier ist Platz für viele große, hochwertige Küchengeräte mit allem Schnickschnack. Allerdings brauche ich nur hin und wieder mal eine Kochplatte und einen kleinen Kühlschrank. Meistens benutze ich die Mikrowelle.“
„Haben Sie irgendwo auch ein Bett?“
„Ist das so wichtig? In meinem Sessel fühle ich mich sehr wohl, und da ich nicht mit Gesellschaft rechne, bin ich fürs Erste vollkommen zufrieden damit … Es sei denn, meine Schwester taucht hier auf, um sich zu vergewissern, dass ich meinen Verstand nicht völlig verloren habe.“ Lächelnd fügte sie hinzu: „Ich habe ihr gesagt, sie soll sich ihren eigenen Sessel mitbringen.“
Er nahm den Kaffeebecher entgegen. „Warum macht sie sich Sorgen? Doch nicht etwa, weil Sie in der Küche wohnen und die sechzehn Hektar Land hinterm Haus bestellen?“
Jillian kicherte. „Sie können sich gar nicht vorstellen, wie perfekt das ist. Wenn ich das Licht und den Fernseher ausschalte, kann ich vom Sessel aus die Sterne sehen. Das heißt, wenn der Himmel klar ist. Und im Sommer wird er sehr viel öfter klar sein. Ich halte Wache und versuche den Rehen und Kaninchen beizubringen, bis zur nächsten Farm weiterzulaufen. Früh morgens, wenn Dunst oder Nebel sich gerade heben, kann ich mitverfolgen, wie das Land zum Leben erwacht. Normalerweise gehe ich vor sieben nicht aus dem Haus, aber heute Morgen war es so schön. Ich hatte tatsächlich sogar damit gerechnet, dass Sie auftauchen würden.“
Er nippte an seinem Kaffee. „Wo haben Sie denn Ihre Kleidung?“
Sie schlang die Decke enger um sich. Ihre Haare waren noch vom Schlaf zerzaust und ihre Wangen leicht gerötet. Am liebsten hätte er sie umarmt, nur um sie einmal kurz zu berühren … eine kleine Kostprobe. „Ich werde mich gleich anziehen“, erwiderte sie.
Er lachte. „Nein, ich meine Ihren Kleiderschrank. Ihr Gepäck. Offensichtlich heben Sie es nicht in der Küche auf.“
„Ach das … da ist ein Einbauschrank hier in diesem kleinen Schlafzimmer nebenan. Im ganzen Haus gibt es nur zwei Einbauschränke. Wir vermuten, es war einmal das Dienstmädchenzimmer.“
„Aha. Wenn ich Sie also richtig verstehe, haben Sie vor, das jetzt mit vollem Tempo durchzuziehen?“
„Das Gärtnern? Oh ja. Ich bin so aufgeregt, dass ich nachts kaum schlafen kann. Möchten Sie nicht rausgehen und auf der Veranda sitzen? Immerhin könnte es ein völlig verrücktes Reh da draußen geben, das von dem Lärm der Maschinen noch nicht ganz eingeschüchtert ist.“
„Na klar. Und Sie können mir erzählen, was Sie sich bestenfalls von dieser Übung versprechen.“
„Ich denke“, sagte sie, während sie wieder ins Freie traten, „ich werde es mal als kommerzielle Farmerin versuchen. Solange ich nicht weiß, ob es mir gelingt, diese Sachen anzupflanzen, kann ich nicht sicher sein, ob es funktionieren wird, aber theoretisch könnte ich mich auf den Anbau von seltenen exotischen und alten Frucht- und Gemüsesorten spezialisieren. Arten, die schwer zu ziehen sind und die ich an Restaurants der Spitzenklasse verkaufen kann, die ein Interesse an neuen, einzigartigen und ausgezeichneten Lebensmitteln haben.“
Colin trank noch einen Schluck. „Planen Sie etwa, sich eine ganze Flotte Trucks anzuschaffen, damit die Produkte in die großen Städte transportiert werden können?“
Sie lachte. „Aber nein. Ich werde UPS oder FedEx anrufen und sie über Nacht verschicken. Sie sind empfindlich, nichts davon wird sich lange im Regal halten. Und sie werden auch nicht in großen Mengen verbraucht, sondern in der Regel als Beilagen oder zur Garnierung verwendet.“
„Und wie wollen Sie damit Geld verdienen?“
„An die Spitze gelangt man mit der besten Marketingkampagne. Und natürlich fängt man erst einmal klein an und beschränkt sich auf den regionalen Markt. Ich habe mir schon Zielstädte mit Fünfsternerestaurants ausgesucht. Nach New York würde ich nichts schicken wollen, das ist zu weit. Aber der Versand nach Portland, Sun Valley, Seattle, Vancouver und San Francisco wäre kein Problem“, antwortete sie achselzuckend.
Er grinste. „Ich muss einräumen, das ist mutig und klingt tatsächlich vernünftig.“
„Das ist absolut vernünftig! Es gibt nur eine größere
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