Liebeserwachen in Virgin River
konnten. Da sie nun in zwei Fahrzeugen getrennt ihren Aufgaben nachgehen konnten, widmete sie sich der Beschaffung von Zubehör für ihren Garten. Im Internet war sie auf eine Firma gestoßen, die ihren Boden auf Chemikalien testen würde, daher besorgte sie die richtigen Behälter für den Versand. Hoffentlich war die Erde seit vielen, vielen Jahren pestizidfrei! Auch wollte sie den PH-Wert überprüfen lassen, in Erfahrung bringen, welche Nährstoffe vorhanden waren oder fehlten, und alle möglichen Informationen einholen, die die Firma zu liefern versprach.
Sie suchte mehr als ein Geschäft für Rasen- und Gartenpflege auf, wo sie sich nach Hühnerdünger für einen Biobetrieb erkundigte, und war einigermaßen überrascht über das vertrauliche Lächeln oder die hochgezogenen Augenbrauen. „Ich baue Tomaten an, kein Marihuana“, erklärte sie den Angestellten, die sie bedienten.
„Es gibt Leute, die das tun“, lautete die Antwort.
Als ihr schließlich ein guter Preis genannt wurde, kaufte sie mehrere große Säcke, die sie aufbewahren ließ, damit Denny sie später mit dem Ford abholen konnte. Zuletzt besorgte sie sich noch eine gasbetriebene Motorhacke, die sie neben einer Gasflasche, die sie auf dem Rückweg füllen lassen konnte, in den Kofferraum ihres Lexus legte.
Bevor sie wieder zu dem viktorianischen Haus fuhr, schaute sie noch in Jacks Bar vorbei. Als sie eintrat, kam er von hinten in den Gastraum. „Nun, da ist ja mein Vermieter“, begrüßte sie ihn lächelnd. „Es gibt ein paar Sachen, die ich kurz mit dir besprechen will.“
„Etwas zu trinken, während wir uns unterhalten?“, fragte er.
„Eine Cola?“
„Einen Moment.“
„Ich glaube, du solltest mich mal besuchen, wenn du Zeit hast. Ich würde gern mit dir auf den Witwen-Ausguck steigen, wo man eine weite Fläche überschauen kann. Du weißt doch, wie die Zufahrt zwischen Straße und Haus verläuft und dass sie sich an der südöstlichen Ecke davor gabelt? Ein Teil führt in einer Kurve nach links vor das Haus, und der andere Teil erstreckt sich geradeaus an der Ostseite des Gebäudes vorbei nach hinten.“
„Ich fand es immer naheliegend, an dieser Stelle eine freistehende Garage hinter dem Haus zu bauen.“
„Es ist bloß ein Schotterweg, deshalb habe ich mir etwas überlegt. Falls ich ihn verlängern und durch die Bäume leiten würde, um einen Zugang zu der hinteren Wiese zu haben, wärst du damit einverstanden?“
„Gute Idee. Aber ich muss dir leider sagen, dass ich es kaum noch verantworten kann, dass du so viel Geld in dieses Haus investiert. Diese Umbauten sind etwas, das ein zukünftiger Besitzer irgendwann selbst tun sollte.“
„Nun, dann will ich dir Folgendes anbieten. Ich möchte auf dieser Wiese ein paar Treibhäuser aufstellen, in denen ich geschützt ein paar Pflanzen anbauen kann. Das Beet hinter dem Haus werde ich einzäunen, damit die Wildtiere mein Gemüse in Ruhe lassen, aber die hintere Wiese brauche ich für die Gewächshäuser, die ich im Internet für ein paar Hundert Dollar pro Stück entdeckt habe und die leicht wieder abmontiert werden können.“
Er stützte sich mit beiden Händen auf dem Tresen ab, beugte sich vor und schaute sie zweifelnd an. „Jillian, treibst du es mit diesen Gartenarbeiten nicht ein bisschen sehr weit?“
„Oh, auf jeden Fall. Bis auf die nächste Ebene. Da hinten will ich es mal mit ein paar speziellen Frucht- und Gemüsesorten probieren. Denny ist noch unterwegs, um Kostenvoranschläge für einen Arbeitstrupp und die Miete der Baumaschinen einzuholen. Ich rede ja nicht von einer asphaltierten Zufahrt, eher so was wie ein breiter Pfad, jedenfalls breit genug für ein Fahrzeug, und natürlich werde ich die Kosten übernehmen. Das wird wirklich nicht allzu teuer … Wir werden nicht mehr als zehn Bäume fällen müssen. Wahrscheinlich wird es am Ende noch das Teuerste sein, den passenden Kies aufzutreiben, der jetzt auf der Zufahrt liegt.“
„Hm, hast du eigentlich schon mal in Erwägung gezogen, das alles etwas langsamer anzugehen, Jillian? Es etwas kleiner zu halten? Ich meine, eigentlich ist es doch ein Experiment, was du da vorhast, und ich habe den Eindruck, dass es ein schrecklich großes und teures Experiment sein könnte.“
Sie lächelte. „Mir wird nachgesagt, dass ich impulsiv bin, allerdings bin ich immer sehr gut damit gefahren, wenn ich auf mein Bauchgefühl gehört habe. Natürlich werde ich die verlängerte Zufahrt hinterlassen, wenn mein
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