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Liebeserwachen in Virgin River

Liebeserwachen in Virgin River

Titel: Liebeserwachen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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Er war sehr freundlich und zärtlich, aber auch stark und furchtlos. Und wie angekündigt, war er eines Tages nicht mehr da. Schon als er zum ersten Mal meine Hand hielt, hatte er es mir gesagt – für unsere Liebesgeschichte gab es ein Ablaufdatum .
    Damals hat es mir ziemlich das Herz gebrochen, doch dann habe ich angefangen, mich mit Bob zu treffen, auch ein Marine, aber gewiss nicht der beste Mensch auf Erden. Ein paar Wochen später habe ich gemerkt, dass ich schwanger bin, und mir war klar, dass das Baby nicht von Bob sein konnte. Entschuldige bitte, Denny. Ich habe dich all die Jahre belogen, weil ich mich geschämt habe und es mir leid tut; und natürlich auch, weil ich Angst davor hatte, was Bob uns antun würde, wenn er herausfände, dass ich ihn getäuscht habe. Der beste Mann, der mir je begegnet ist, war davongezogen, und ich habe nie versucht ihn auszuspüren, da wir eine Vereinbarung hatten – keine Verbindlichkeiten. Also habe ich Bob und dich glauben lassen, dass er dein Vater ist. Nun … wir wissen beide, wie Bob sich entwickelt hat. Er war nicht nur ein schlechtes Beispiel, sondern überhaupt eine erbärmliche Ausgabe eines Mannes – handgreiflich, gemein, untreu. Der Tag, an dem er endgültig verschwand, war wahrscheinlich der beste Tag in unserem Leben. Und jetzt habe ich das Gefühl, dass ich dich durch diesen schrecklichen Krebs im Stich lasse. Denny, ich habe keine wahnsinnige Angst zu sterben, ich habe nur Angst davor, dich mit offenen Fragen zurückzulassen, und du sollst nicht glauben, dass du einen Vater mit einer beängstigenden DNA hast, auf den du nicht stolz sein kannst! Die Wahrheit ist, Bob ist nicht dein Vater. Der Name deines Vaters ist Jack Sheridan. Ich habe keine Ahnung, wo er heute lebt oder was aus ihm geworden ist, allerdings kannst du mir glauben, dass du einen Vater hast, auf den du stolz sein kannst .
    Es stand noch mehr in dem Brief, aber Jack ließ die Hand auf den Tresen sinken und starrte Denny mit offenem Mund an. Er schaute ihm direkt in die Augen und fragte auf die ihm eigene Art: „Willst du mich verarschen ?“
    Denny wurde blass. „Nein, Sir. Du bist der Mann, den ich hier gesucht habe.“
    „Sind wir uns da auch ganz sicher ?“
    „Nach dem Brief habe ich mit meiner Mom darüber geredet. Sie war ein junges Mädchen, doch Mädchen in dem Alter denken, sie wissen alles. – Ihre Worte, nicht meine. Sie hat auf dem Marinestützpunkt Pendleton gearbeitet. Den Job hatte sie angenommen, um, wie sie sagte, Jungs kennenzulernen. Letztendlich ist sie zehn Jahre lang als zivile Angestellte dort geblieben. Doch sie hat mir auch versichert, dass sie nicht durch die Betten gehüpft ist. Sie ist gern ausgegangen, zum Tanzen, ins Kino, Partys. Solche Sachen halt. Ich habe ein paar Bilder“, meinte er und griff wieder in diese Tasche. „Sie war so hübsch.“ Er schob Jack die Fotos über den Tresen zu.
    Jack runzelte die Stirn. Auf diesen Bildern sah sie nicht aus wie zwanzig, sondern älter. Er schwieg, wartete darauf, dass Denny weitersprach.
    „Sie hat erzählt, dass sie den Verstand verloren hat, als sie dir begegnet ist. Sie war total in dich verknallt, aber du hattest schon einen Einsatzbefehl erhalten und hast ihr verdeutlicht, dass du dich nur auf sie einlassen kannst, wenn das klar wäre …“
    Traurig schüttelte Jack den Kopf. „Das hört sich auf jeden Fall nach Jack Sheridan an …“ Er betrachtete die Aufnahmen genauer. Beide waren Studioporträts mit einem sehr viel jüngeren Denny. Sie war eine attraktive Frau mit dunkelblonden Haaren und einem süßen Lächeln und einem hübschen kleinen Sohn. Am liebsten hätte er den Kopf auf den Tresen geschlagen, denn irgendwie kam sie ihm bekannt vor. Aber er konnte sich nicht an sie erinnern, auch wenn er sich so sehr anstrengte, dass es schon wehtat.
    „Sie hat mir von deinen Eltern erzählt. Dein Vater war Börsenmakler oder so etwas. Und deine vier Schwestern – zwei älter, zwei jünger, und die Jüngste damals noch auf der Grundschule. Doch was ihr wirklich peinlich war und sie daran gehindert hat, mir reinen Wein einzuschenken, war, dass sie, gleich nachdem du abgereist warst, sehr schnell etwas mit Bob angefangen hat. Sie hatte sich so einsam und allein gefühlt, nachdem du nicht mehr da warst. Und dann hat sie gemerkt, dass sie schwanger ist, und Bob konnte nicht der Vater sein. Sie hat mir geschworen, dass es sonst niemanden gab, Jack. Und klar, sie war meine Mutter, aber ich glaube ihr

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