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Liebeserwachen in Virgin River

Liebeserwachen in Virgin River

Titel: Liebeserwachen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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ich dabei gestorben, aber dank meiner Jungs habe ich es geschafft. Sie haben mich da rausgeholt. Ich war ganz schön lädiert.“
    „Du warst in Lebensgefahr“, warf sie ein.
    „Hat dir das jemand erzählt?“, meinte er überrascht.
    „Nur gut geraten“, antwortete sie achselzuckend.
    „Allerdings“, bestätigte er. „Mehrere Knochenbrüche, Verbrennungen und so weiter. Ich will mich damit nicht entschuldigen, doch ich hatte große Schmerzen und bin von Oxycontin abhängig geworden. Als der Arzt aufhörte, mir das zu verschreiben, habe ich versucht, es mir illegal zu besorgen, und wurde dabei verhaftet. Ich hatte Glück und konnte eine Entziehungskur machen, was ich vermutlich meinem Bruder Aiden zu verdanken habe, der mir geholfen hat. Alle meine Brüder haben mir an dem einen oder anderen Punkt beigestanden. Ich war wirklich eine Last für sie, allerdings mit meiner großspurigen Art und ständigen Abwehrhaltung bin ich das für sie wahrscheinlich schon seit gut vierzig Jahren. Wie auch immer, ich war monatelang in Behandlung, zuerst wegen meiner Verletzungen, dann wegen der Abhängigkeit und schließlich wegen einer Depression. Das ist in Wirklichkeit auch der Grund, weshalb die Army mit mir fertig ist, doch wenigstens haben sie mich pensioniert. Kein ziviles Unternehmen würde mich mit so einem Lebenslauf einstellen. Jedenfalls nehme ich das an. Baby, als ich in diese Berge kam, war ich halb tot. Mein Körper ist der beste Beweis.“
    „Glaubst du etwa, das würde ich dir vorwerfen?“
    „Nein, mir ist klar, das würdest du nicht tun. Du hast etwas an dir, das so einzigartig und schön ist, etwas, das mir in meinem ganzen Leben noch nicht begegnet ist. Aber es gibt ein paar Dinge, die du wissen musst. Alles, was geschehen ist, um mich zu dem zu machen, was ich im Augenblick bin, lag bloß zur Hälfte an dem Unfall, die andere Hälfte hat mit meiner Wut zu tun. Ich war wütend darüber, weil ich mein früheres Leben nicht mehr zurückbekommen sollte. So manches an meinem Oxy-Trip und der Depression hing einfach damit zusammen, dass ich um mein Leben getrauert habe, das Leben, das ich verloren hatte. Jilly, ich war mit Begeisterung der, der ich vor dem Unfall war. Ich habe es geliebt , diesen Hubschrauber zu fliegen. Man braucht schon einiges an Talent, um ihn zu manövrieren, wenn man in einer Klemme steckt, und sich aus der Schusslinie zu halten. Je beängstigender es war, desto besser fand ich es. Ich war gut darin, und es hat mich in einen solchen Rausch versetzt! Das kann ich dir gar nicht erklären …“
    Sie lächelte ihn nur an und strich ihm zärtlich mit den Fingern durch den Bart. Er griff nach ihrer Hand und drückte sie an seine Wange.
    „Wenn ich nicht im Helikopter saß, habe ich andere Sachen getan, damit ich diesen Rausch, diesen Kick erlebte. Ich habe Rugby gespielt, zwar nur in einer Amateurmannschaft, allerdings ging es da keineswegs weniger rau zu. Wenn wir ein paar Jungs zusammentrommeln konnten, habe ich auch gern Hockey gespielt. Ich bin immer zu schnell gefahren. Dazu Klippenspringen, Fallschirmspringen, Abfahrtski, Tauchen. Alles, was dieses Gefühl hervorrufen konnte. Meine Brüder denken ich wäre leichtsinnig. Für sie war ich immer der Wilde oder der Verrückte. Ich selbst habe mich nie für leichtsinnig oder verrückt gehalten. Mir gefällt einfach, alles zu riskieren. Bei allem hat mich die Herausforderung gereizt.“
    „Komisch, wenn du mit mir schläfst, wirkst du auf mich überhaupt nicht verrückt. Ein bisschen wild bist du zwar schon“, fügte sie grinsend hinzu. „Aber du achtest immer sehr gut auf mich.“
    „Genauso habe ich mich in meinem früheren Leben gefühlt. Zwar ein bisschen wild, aber ich hatte mich immer absolut unter Kontrolle.“
    „Du bist von Klippen gesprungen? Hast du mir nicht erzählt, dass du Höhen scheust?“, erinnerte sie ihn.
    Beinahe verlegen lächelte er. „Dadurch wurde es irgendwie besser. Die Sache ist die, Jilly … dieser Mann, der malt und die Treppe hinauf hinkt? Das bin ich nicht. Das bin ich nur auf dem Weg zurück zu dem, wer ich wirklich bin. Du bist wahrscheinlich die beste Frau, die je Teil meines Lebens war … aber ich will immer noch nach Afrika, und vielleicht werde ich auch dort bleiben und als Buschpilot arbeiten.“
    „Was genau ist ein Buschpilot?“
    „Ein Buschpilot ist jemand, der ein Flugzeug in gefährlichen, unwirtlichen Gebieten der Erde fliegt. Das ist fast so gut, wie mitten im Gefecht zu sein. Wenn

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