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Liebesfilmriss

Liebesfilmriss

Titel: Liebesfilmriss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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gefürchtete Inquisition.« Rupert rollte auf die Seite und betrachtete sie mit spielerischem Grinsen. »Süße, es war absolut harmlos. Ich bin um drei Uhr aufgestanden und hatte Hunger. Es gab keinen Parmaschinken im Kühlschrank, also bin ich zu Chandos Delikatessen gefahren, um welchen zu kaufen, das war alles. Auf dem Rückweg bin ich zufällig Maz begegnet, und er hat mich gegen meinen Willen in diese Kneipe gezerrt. Ich hatte keine Wahl, ehrlich nicht. Er hat mich abgefüllt.«
    »Neun Stunden lang?«
    »Nein, nein,
nein
.« Rupert sah ernsthaft auf seine Uhr. »Acht Stunden und elf Minuten, Euer Ehren. Keine Sekunde länger.«
    »Ich hatte keine Ahnung, wo du bist«, beschwerte sich Jem. »Und dein Handy war ausgeschaltet. Du hättest mich wenigstens anrufen und mir Bescheid sagen können.«
    »Hätte ich tun können.« Er nickte zustimmend, spielte diesen Gedanken durch. »Aber dann dachte ich, dass ich 19  Jahre alt bin und du nicht mein Kindermädchen bist. Ich darf das Haus schon allein verlassen. Ich darf sogar über die Straße gehen, wenn ich vorsichtig bin und zuerst nach rechts und dann nach links schaue. Außerdem hast du gesagt, dass du unglaublich viel mit deinen Seminararbeiten zu tun hast, darum dachte ich, ich tue dir einen Gefallen, wenn ich dir nicht im Weg bin.«
    »Du hast auch unglaublich viel für deine Seminararbeiten zu tun«, wandte Jem ein.
    »Ich weiß, ich weiß. Aber das ist so verdammt langweilig. Würdest du jetzt bitte aufhören, herumzunörgeln? Ich habe dir nämlich etwas zu sagen.«
    Er hatte sie schon wieder für sich eingenommen und betrachtete sie amüsiert.
    Jem fragte: »Was denn?«
    »Eigentlich zwei Dinge. Als Wiedergutmachung, weil ich so ein unartiger Junge war und dich nicht angerufen habe, werde ich dich morgen Abend ins Byzantium ausführen. Wie klingt das?«
    Das Byzantium war womöglich das glanzvollste Restaurant in Bristol, mit Zauberkünstlern und Bauchtänzerinnen. Jem glühte und fühlte sich geliebt – na also, es tat ihm wirklich leid. Sie umarmte ihre Knie. »Und was ist das zweite?«
    Seine Augen funkelten. »U2 spielen am Wochenende in Rom. Maz hat Tickets.«
    Jem stieß einen Entzückensschrei aus. »Du machst Witze!«
    »Ich weiß, ist das zu glauben? Wenn man von Schicksal spricht. Und ich laufe ihm heute Nachmittag einfach so in die Arme. Wir fliegen also Freitagnacht.«
    Jem war außer sich, ihre Gedanken wirbelten. »O mein Gott, das ist phantastisch! Ich muss eigentlich am Samstag arbeiten, aber ich tausche meine Schicht, das ist gar kein …«
    »Moment, Moment, habe ich mich falsch ausgedrückt?« Rupert fiel ihr ins Wort und hielt die Hände hoch. »Maz hat zwei Tickets für das Konzert. Wir beide fliegen nach Rom. Wir beide«, erläuterte er, »Maz und ich.«
    Oh
. Enttäuschung traf es nicht so ganz. Am Boden zerstört schon eher. Oder auch dumm.
    »Tut mir leid, Süße, ich wollte keine falschen Hoffnungen wecken.« Er tätschelte ihre Knie. »Es ist nur so, ich wusste doch, dass du am Wochenende im Pub arbeiten musst, darum dachte ich, dass ich mitfliegen kann. Maz wollte eigentlich seine Freundin mitnehmen, aber sie haben sich letzte Woche getrennt. Als er das überzählige Ticket erwähnte, habe ich die Chance sofort ergriffen. So eine Gelegenheit kommt so schnell nicht wieder. He, Kopf hoch«, sagte Rupert, »es war ein toller Tag.«
    War es nicht, es war ein absolut beschissener Tag gewesen. Jem spürte, wie ihre Unterlippe die Kontrolle verlor. Jetzt würde sie Rupert auch an diesem Wochenende nicht sehen.
    »Oh, sieh dich nur an. Nicht aufregen.« Er ließ das Luftgitarrenspielen sein und nahm sie in die Arme, tätschelte ihr wie einem Baby den Rücken. »So ein Angebot konnte ich doch unmöglich ausschlagen, oder?«
    Jem schüttelte den Kopf. Schließlich sprachen sie hier von U 2 . »Nein. Ich werde dich einfach nur vermissen.«
    »Es sind doch nur zwei Tage.« Rupert schlug die Decke auf und klopfte ihr auf die Hüfte. »Siehst du das?« Er zeigte auf seine eigene Hüfte in den Jeans. »Und das? Wir sind nicht zusammengewachsen. Wir müssen nicht rund um die Uhr jede Minute miteinander verbringen.«
    »Vermutlich nicht. »Jems Stimme wurde leise. Die Sache war die, wenn man jemand liebte, dann war es doch normal, dass man so viel Zeit wie möglich miteinander verbringen wollte, oder nicht? Sie wurde den Gedanken nicht los, dass Rupert emotional nicht so sehr in ihre Beziehung involviert war wie sie.
    »He, kein Grund, jetzt

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