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Liebesfilmriss

Liebesfilmriss

Titel: Liebesfilmriss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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wäre, wenn ich nur nicht so alt wäre. Versuche ausnahmsweise, nett zu mir zu sein. Abgemacht? Ich stecke in einer Krise.«
    Gavin zwinkerte. »Diese Art von Frau ist mir am liebsten.«
     
    Die Schlange vor der Theke war lächerlich lang gewesen. Endlich verließ er mit je einem Drink in der Hand die Bar. Bev war nirgends zu sehen.
    Was sollte das werden? Eine Episode von
Verstehen Sie Spaß
? Er blieb stehen und sah sich um. An dem Tisch, an dem er und Bev gesessen hatten, befand sich jetzt eine vierköpfige Familie. Perry trat auf sie zu und erfuhr, dass der Tisch leer gewesen war, als sie eintrafen.
    Er sah sich unter den anderen Gästen um, die an den Tischen im Freien saßen. Niemand trug ein rotes Kleid. War Bev, ohne dass er es bemerkt hatte, in die Bar gegangen und auf die Toilette verschwunden?
    Er wartete. Sie tauchte nicht wieder auf. Perry kam sich zunehmend wie ein Idiot vor. Schließlich ging er zu einer Gruppe Büroangestellter an dem Tisch hinter dem, an dem jetzt die vierköpfige Familie saß. »Äh, Entschuldigung, ist einem von Ihnen zufällig aufgefallen, was aus der Frau an dem Tisch nebenan wurde? Dunkle Haare, rotes Kleid …«
    »Sie hat sich einen anderen geangelt.« Ein sommersprossiger, junger Mann mit wuscheligen Haaren grinste seine Freunde an.
    »Warren.« Die junge Frau neben ihm stieß ihm ihren Ellbogen in die Rippen. »Das kannst du so nicht sagen.«
    »Warum nicht? Es stimmt doch.«
    »Wie meinen Sie das?« Perry wurde starr.
    »Sie saß hier allein. Dann kam dieser Kerl vorbei. Im nächsten Moment springt sie auf und wirft sich auf ihn. Hat ihn in den Hintern gekniffen. Zwischen denen ging es echt ab.«
    »Sie haben sich eine Weile unterhalten«, führte die junge Frau neben ihm aus. »Dann sind sie zusammen die Straße hinuntergegangen.«
    »Er hat ihr die Schuhe getragen«, warf die zweite junge Frau ein. »Ein bisschen wie bei Aschenputtel, nur anders herum.«
    Der sommersprossige Mann schaute verächtlich. »Überhaupt nicht wie bei Aschenputtel. Es sah eher so aus, als sei er ein Schuhfetischist.«
    »Sie ist einfach mit ihm abgezogen?« Perry blinzelte ungläubig. »Wie hat er ausgesehen?«
    »Mitte Vierzig. Leicht übergewichtig. Vorn schüttere Haare. Nicht gerade wie Pierce Brosnan.« Die erste junge Frau zuckte nachdenklich mit den Schultern. »Er hatte aber ein nettes Lächeln. Und funkelnde Augen. Er sah so aus, als könne man mit ihm … Spaß haben.«
    Der junge Mann kicherte. »Offenbar fand sie auch, dass man mit ihm Spaß haben kann.«
    Perry kam es vor, als hätte sich die Erde aufgehört zu drehen. Bev hatte ihn für einen anderen Mann verlassen, der nicht einmal gut aussah. War mit ihm einfach losgezogen, ohne sich zu verabschieden.
    Wie konnte sie nur?
    Er war in seinem ganzen Leben noch nie so gedemütigt worden.
     
    Bev lächelte in sich hinein.
    »Was ist?«, fragte Gavin.
    »Mir ist gerade etwas klargeworden.« Sie drehte sich zur Seite, um ihn frontal ansehen zu können. »Ich wette, ich bin die älteste Frau, mit der du je geschlafen hast.«
    »Nur knapp. Und soll ich dir was sagen? Es war gar nicht so schlimm, wie ich immer fürchtete.«
    »Frechheit!« Bev warf eines ihrer nackten Beine über seinen Körper.
    »Das ist als Kompliment zu verstehen. Ernsthaft.« Gavin zog sie an sich. »Du kennst eine Menge Tricks.«
    »Jahrelange Übung. Fast so viel Übung wie du. Und ein Mann in den Vierzigern hat seinen sexuellen Höhepunkt schon hinter sich, wohingegen ich mich gerade auf meinem Gipfel befinde.« Sie kreiste mit den Fingernägeln aufreizend über seinen Innenschenkel.
    »Ich soll meinen Höhepunkt überschritten haben? Dem muss ich aber aufs Heftigste widersprechen.« Er rollte sie auf den Rücken, um das klarzustellen, aber Bev entzog sich ihm, bevor er sie festhalten konnte.
    »Es bleibt keine Zeit mehr. Es ist acht Uhr, und ich muss um neun bei der Arbeit sein.«
    Das war frustrierend, aber wahr. Keiner von beiden hatte erwartet, dass die Nacht auf diese Weise enden würde. Nach dem Abendessen in Padstow hatte Gavin Bev für einen Schlummertrunk in sein Haus in Portsilver eingeladen. Anfangs hatten sie über Perry Kennedy gesprochen. Doch dann hatten sie sich anderen Themen zugewandt. In diesem Moment war Gavin klargeworden, wie erfrischend es war, mit jemand zu flirten und zu unterhalten, der ein Gehirn besaß, einen neugierigen Intellekt und eine rasche Auffassungsgabe. Bev war eine großartige Gesellschafterin, sie brachte ihn zum Lachen

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