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Liebesfilmriss

Liebesfilmriss

Titel: Liebesfilmriss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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geschwängert.« Ginny schnitt eine Grimasse. »Klingt wie eine Schlagzeile aus der Regenbogenpresse, gleich neben Sodomiespiele und Lesbierinnen.«
    »Jedenfalls hast du den Rest noch nicht gehört«, sagte Carla wie eine Verkäuferin, die kurz davor war, das entscheidende Verkaufsargument zu präsentieren. »Sie will am Wochenende nach London fahren.«
    »Ich weiß. Sie besucht ihre Freundin Zoe. Ich war dabei, als sie es Finn erzählte.«
    »Hm. Und ich war dabei, als sie den Termin arrangierte.« Ein wissendes Lächeln umspielte Carlas perfekt geschminkte Lippen. »Ich sage dir: Wenn sie dabei mit einer Frau telefonierte, dann will ich fortan Otto heißen.«
     
    Wieder ein hektischer Abend im Restaurant. Ginny hatte es an diesem Abend nicht zur Sprache bringen wollen, aber sie wurde provoziert. Finn hatte die letzten beiden Stunden enorm distanziert gewirkt und ihr von fern böse Blicke zugeworfen. Das war sowohl verwirrend als auch schmerzlich. Als ihr Kugelschreiber nicht mehr schreiben wollte und sie ins Büro ging, um sich einen anderen Stift zu besorgen, stellte er sich ihr auf dem Rückweg im Flur in den Weg.
    »Tut mir leid, aber wir lagern im Büro keinen Extravorrat an Kondomen.« Wäre er besserer Laune gewesen, es hätte leichtherzig, vielleicht sogar neckisch geklungen. Aber er war mieser Laune, darum klang es völlig anders.
    »Mein Kugelschreiber hat den Geist aufgegeben.« Ginny hielt den Ersatzstift hoch. »Der alte liegt im Mülleimer, falls du das überprüfen möchtest. Und ich habe heute Nachmittag schon gesagt, dass es mir leid tut.« Sie holte tief Luft. »Hör zu, ich muss mit dir noch über die … äh … Kondome reden.«
    Finns Kiefer verspannte sich. »Dazu besteht keine Veranlassung. Soweit es mich betrifft, machst du einfach einen Riesenfehler.«
    »Ach ja?« Was immer er damit meinte, es war eindeutig unschmeichelhaft. Zorn kochte in Ginny hoch. »Tja, vielleicht bin ich nicht die Einzige. Ich an deiner Stelle würde überprüfen, mit wem sich Tamsin an diesem Wochenende wirklich trifft.«
    Meine Güte, sie hatte es gesagt. Na ja, Finn sollte es wirklich wissen.
    Er verharrte reglos. »Wie bitte?«
    »Du hast mich gehört.« Ginny wünschte sich, sie hätte den Mund gehalten. Hieß es nicht, dass immer der Überbringer schlechter Nachrichten erschossen wurde? Finn sah jedenfalls so aus, als hätte er sie jetzt nur zu gern gemeuchelt.
    »Warum sagst du das?«
    »Frag nicht mich, frag Tamsin.«
    Ohne ein weiteres Wort drehte Finn sich um und ging. Mein Gott, was für ein Chaos, was für ein entsetzliches Durcheinander. Zitternd wurde Ginny klar, dass er Tamsin jetzt vorwerfen würde, sich mit einem anderen zu treffen. Tamsin würde es leugnen und zu wissen verlangen, wer solche Lügen verbreitete. Und dann? Ohne konkrete Beweise stand Tamsins Aussage gegen ihre …
    Es war zu schrecklich, um darüber nachzudenken. Es gab nur eines, was sie noch tun konnte. Ginny wappnete sich, umklammerte den brandneuen Stift und machte sich wieder an die Arbeit.
    Kellnern war wie Showbusiness: Man musste lächeln, lächeln, lächeln.

56. Kapitel
    Tamsin hatte gerade gebadet. In einen türkisfarbenen Morgenmantel gehüllt lackierte sie ihre Zehennägel. Als Finn ins Wohnzimmer trat, sah sie auf und lächelte. »Hallo, Schatz. Mae schläft. Was machst du schon so früh wieder hier?«
    Sie war wunderschön. Jeder Mann musste Tamsin begehren. Wenn es stimmte, was Ginny gesagt hatte, dann wäre das die beste Nachricht seit Monaten.
    »Ich arbeite zu viel. Zeit für eine Pause«, sagte Finn. »Wir fahren dieses Wochenende gemeinsam nach London. Ich habe uns eine Suite im Soho gebucht.«
    Eine Sekunde lang herrschte Stille.
    »O Finn, das würde ich wirklich gern, aber ich kann nicht.« Tamsin klang voller Bedauern. »Ich habe Zoe versprochen, bei ihr zu übernachten. Die Sache ist die – und das ist streng geheim –, sie hat sich das Gesicht liften lassen und sieht einfach grausig aus. Ich werde sie aufheitern und sie von der Tatsache ablenken, dass sie wie die hässliche Schwester von Frankensteins Monster aussieht.«
    »Aha.« Finn hielt ihrem Blick stand, dem selbstsicheren, unbeirrten Blick einer Frau, die schon hinsichtlich der Vaterschaft ihres Kindes gelogen hatte, ohne Gewissensbisse zu verspüren.
    »Aber bestimmt ein anderes Mal.« Tamsin strahlte ihn an. »Definitiv. Wie wäre es mit nächstem Wochenende? Dann können wir … was machst du denn da?«
    »Ich leihe mir dein Handy. Das geht

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